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Siniscalchi, Liborio: Sacramentalisches Abendmahl. Übers. v. Peter Obladen. Costanz/Ulm, 1752.

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Von dem H. Altars-Sacrament.
Exempel.

Hugo, von dem Heil. Victor zuge-
nannt, stirbt, und seine Seel folgt der
heiligen Hostien in den Himmel
nach.

Dieser hell gläntzende Stern der Regulir-
ten Chor-Herren
des heiligen Augustini,
als er an die äusserste Gränzen dieses sterblichen
Lebens gekommen, tragte sehnliches Verlangen
die letzte Weeg-Zehrung zu empfangen; allein
sie wolte ihme nicht zukommen, massen Hugoni
der Mund gantz eng zugeschlossen ware. Er
seuffzte also, und weinte; ja es schmertzte ihne
dieses weit mehr, als die Tods-Aengsten selbst,
daß er seinen GOtt, und HErren nicht nüssen
konnte. Hugo wendete sich demnach zu dem
Priester, und sprach: Ach! laßt mir doch we-
nigstens diese Engel-Speis sehen; damit, wei-
len mein Seel nicht kan darmit ersättiget wer-
den, wenigstens meine Augen sich daran wey-
den! Der Priester, ihne zu trösten, hielte Hu-
goni
alsbald eine heilige Hostien vor, welche
Hugo mit schon von dem nahen Tod erblaß-
ten Lippen also angeredt: Meine Sacramen-
talische Liebe! mache, daß der Sohn zum Vat-
ter, und der Knecht zu dem HErrn auffahre.
Kaum, als er dieses ausgeredt, o Wunder!
machte sich die heilige Hostien gegen Himmel,
und nach ihr fuhre auch die Seel Hugonis
aus dem Leib, nach der ewigen Wohnung.

Also
J 4
Von dem H. Altars-Sacrament.
Exempel.

Hugo, von dem Heil. Victor zuge-
nannt, ſtirbt, und ſeine Seel folgt der
heiligen Hoſtien in den Himmel
nach.

Dieſer hell gläntzende Stern der Regulir-
ten Chor-Herren
des heiligen Auguſtini,
als er an die äuſſerſte Gränzen dieſes ſterblichen
Lebens gekommen, tragte ſehnliches Verlangen
die letzte Weeg-Zehrung zu empfangen; allein
ſie wolte ihme nicht zukommen, maſſen Hugoni
der Mund gantz eng zugeſchloſſen ware. Er
ſeuffzte alſo, und weinte; ja es ſchmertzte ihne
dieſes weit mehr, als die Tods-Aengſten ſelbſt,
daß er ſeinen GOtt, und HErren nicht nüſſen
konnte. Hugo wendete ſich demnach zu dem
Prieſter, und ſprach: Ach! laßt mir doch we-
nigſtens dieſe Engel-Speis ſehen; damit, wei-
len mein Seel nicht kan darmit erſättiget wer-
den, wenigſtens meine Augen ſich daran wey-
den! Der Prieſter, ihne zu tröſten, hielte Hu-
goni
alsbald eine heilige Hoſtien vor, welche
Hugo mit ſchon von dem nahen Tod erblaß-
ten Lippen alſo angeredt: Meine Sacramen-
taliſche Liebe! mache, daß der Sohn zum Vat-
ter, und der Knecht zu dem HErrn auffahre.
Kaum, als er dieſes ausgeredt, o Wunder!
machte ſich die heilige Hoſtien gegen Himmel,
und nach ihr fuhre auch die Seel Hugonis
aus dem Leib, nach der ewigen Wohnung.

Alſo
J 4
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[135/0172] Von dem H. Altars-Sacrament. Exempel. Hugo, von dem Heil. Victor zuge- nannt, ſtirbt, und ſeine Seel folgt der heiligen Hoſtien in den Himmel nach. Dieſer hell gläntzende Stern der Regulir- ten Chor-Herren des heiligen Auguſtini, als er an die äuſſerſte Gränzen dieſes ſterblichen Lebens gekommen, tragte ſehnliches Verlangen die letzte Weeg-Zehrung zu empfangen; allein ſie wolte ihme nicht zukommen, maſſen Hugoni der Mund gantz eng zugeſchloſſen ware. Er ſeuffzte alſo, und weinte; ja es ſchmertzte ihne dieſes weit mehr, als die Tods-Aengſten ſelbſt, daß er ſeinen GOtt, und HErren nicht nüſſen konnte. Hugo wendete ſich demnach zu dem Prieſter, und ſprach: Ach! laßt mir doch we- nigſtens dieſe Engel-Speis ſehen; damit, wei- len mein Seel nicht kan darmit erſättiget wer- den, wenigſtens meine Augen ſich daran wey- den! Der Prieſter, ihne zu tröſten, hielte Hu- goni alsbald eine heilige Hoſtien vor, welche Hugo mit ſchon von dem nahen Tod erblaß- ten Lippen alſo angeredt: Meine Sacramen- taliſche Liebe! mache, daß der Sohn zum Vat- ter, und der Knecht zu dem HErrn auffahre. Kaum, als er dieſes ausgeredt, o Wunder! machte ſich die heilige Hoſtien gegen Himmel, und nach ihr fuhre auch die Seel Hugonis aus dem Leib, nach der ewigen Wohnung. Alſo J 4

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Zitationshilfe: Siniscalchi, Liborio: Sacramentalisches Abendmahl. Übers. v. Peter Obladen. Costanz/Ulm, 1752, S. 135. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siniscalchi_abendmahl_1752/172>, abgerufen am 24.11.2024.