alles nach; und es scheint, als sagte er zu ei- nem solchen, was Salomon zu Abiathar, welcher gemäß denen Gesätzen der strengen Ge- rechtigkeit, wie seine andere Gespahnen, so schon vor ihme getödtet worden, um das Leben hätte sollen kommen, gesprochen. 3. Reg. 2. Du bist zwar des Todes schuldig; aber heut will ich dich nicht umbringen; weilen du die Bunds-La- den des HErrn getragen hast. Eben dieses sagt der Heyland in dem heiligen Abendmahl zu dem Sünder, du hast zwar wegen deinen auf einander gehäufften Lastern verdient, daß dich ein Schlag treffe, oder der Donner, oder sonst ein gäher Tod; allein, weilen du in dei- nem Hertzen so offt die Arch GOttes getragen, will ich dir verschonen. O was grosse, nicht nur allein geistlich-sondern auch zeitlich-und leibliche Gutthaten empfangen wir nicht in diesem heiligen Sacrament?
III.
Was grosse Hülff es denen armen Seelen verschaffe. Der heilige Joannes Chry- sostomus macht eine schöne Anmerckung über die Zertheilung der heiligen Hostien in drey Theil Serm. 29. Er sagt, ein Theil darvon wird zu Ehren aller heiligen GOttes aufge- opfert, der zweyte für das geistlich-und zeitliche Wohl der Lebendigen, der dritte, so in den Kelch geworffen wird, für die Seelen im Feg- feuer. Und, o was mächtige Hülff bekommen nicht von dieser Göttlichen Engel-Speiß die liebe, arme Seelen, da solche für sie in der hei-
ligen
H 4
Von dem H. Altars-Sacrament.
alles nach; und es ſcheint, als ſagte er zu ei- nem ſolchen, was Salomon zu Abiathar, welcher gemäß denen Geſätzen der ſtrengen Ge- rechtigkeit, wie ſeine andere Geſpahnen, ſo ſchon vor ihme getödtet worden, um das Leben hätte ſollen kom̃en, geſprochen. 3. Reg. 2. Du biſt zwar des Todes ſchuldig; aber heut will ich dich nicht umbringen; weilen du die Bunds-La- den des HErrn getragen haſt. Eben dieſes ſagt der Heyland in dem heiligen Abendmahl zu dem Sünder, du haſt zwar wegen deinen auf einander gehäufften Laſtern verdient, daß dich ein Schlag treffe, oder der Donner, oder ſonſt ein gäher Tod; allein, weilen du in dei- nem Hertzen ſo offt die Arch GOttes getragen, will ich dir verſchonen. O was groſſe, nicht nur allein geiſtlich-ſondern auch zeitlich-und leibliche Gutthaten empfangen wir nicht in dieſem heiligen Sacrament?
III.
Was groſſe Hülff es denen armen Seelen verſchaffe. Der heilige Joannes Chry- ſoſtomus macht eine ſchöne Anmerckung über die Zertheilung der heiligen Hoſtien in drey Theil Serm. 29. Er ſagt, ein Theil darvon wird zu Ehren aller heiligen GOttes aufge- opfert, der zweyte für das geiſtlich-und zeitliche Wohl der Lebendigen, der dritte, ſo in den Kelch geworffen wird, für die Seelen im Feg- feuer. Und, o was mächtige Hülff bekommen nicht von dieſer Göttlichen Engel-Speiß die liebe, arme Seelen, da ſolche für ſie in der hei-
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Von dem H. Altars-Sacrament.
alles nach; und es ſcheint, als ſagte er zu ei-
nem ſolchen, was Salomon zu Abiathar,
welcher gemäß denen Geſätzen der ſtrengen Ge-
rechtigkeit, wie ſeine andere Geſpahnen, ſo ſchon
vor ihme getödtet worden, um das Leben hätte
ſollen kom̃en, geſprochen. 3. Reg. 2. Du biſt zwar
des Todes ſchuldig; aber heut will ich dich
nicht umbringen; weilen du die Bunds-La-
den des HErrn getragen haſt. Eben dieſes
ſagt der Heyland in dem heiligen Abendmahl
zu dem Sünder, du haſt zwar wegen deinen
auf einander gehäufften Laſtern verdient, daß
dich ein Schlag treffe, oder der Donner, oder
ſonſt ein gäher Tod; allein, weilen du in dei-
nem Hertzen ſo offt die Arch GOttes getragen,
will ich dir verſchonen. O was groſſe, nicht
nur allein geiſtlich-ſondern auch zeitlich-und
leibliche Gutthaten empfangen wir nicht in
dieſem heiligen Sacrament?
III.
Was groſſe Hülff es denen armen
Seelen verſchaffe. Der heilige Joannes Chry-
ſoſtomus macht eine ſchöne Anmerckung über
die Zertheilung der heiligen Hoſtien in drey
Theil Serm. 29. Er ſagt, ein Theil darvon
wird zu Ehren aller heiligen GOttes aufge-
opfert, der zweyte für das geiſtlich-und zeitliche
Wohl der Lebendigen, der dritte, ſo in den
Kelch geworffen wird, für die Seelen im Feg-
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Siniscalchi, Liborio: Sacramentalisches Abendmahl. Übers. v. Peter Obladen. Costanz/Ulm, 1752, S. 119. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siniscalchi_abendmahl_1752/156>, abgerufen am 16.02.2025.
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