Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Siniscalchi, Liborio: Sacramentalisches Abendmahl. Übers. v. Peter Obladen. Costanz/Ulm, 1752.

Bild:
<< vorherige Seite

Betrachtungen
hatten. Nachmahls wurden diese heilige Ho-
stien in die Pfarr-Kirch Alboraya, unter schö-
nem Bittgang, und abgesungenen geistlichen
Gesängern, überbracht; da sie bis heutigen
Tag ohnverwesen, nach Aussag des Geschicht-
Schreibers aufbehalten werden. Die Inn-
wohner des Dorfs Almazera aber zu trösten,
als wohin der Pfarr-Herr mit dem Heil. Sa-
crament wolte abgehen, ist ihnen das Büchs-
lein verehrt worden; welches sie zur ewigen
Gedächtnus dieses Wunders aufbehalten. Die
gantze Geschicht ist zur Beschämung der Wi-
derglaubigen in der Pfarr-Kirch abgemahlt,
und darunter diese Wort geschrieben worden:

Quis divina neget Panis Mysteria, quando
muta etiam piscis proedicat ore fidem
?

Daß unter Brods-Gestalt GOtt selbst sey/
thut der Mund/
Der stumme Mund des Fisch der gantzen
Welt hier kund.

P. Jacobus Eleda Mir. 18. & P. Joan. Alloza
Coviv. Div. Amor. L. 3. p. 241. apud Soli-
momon.



Zehende

Betrachtungen
hatten. Nachmahls wurden dieſe heilige Ho-
ſtien in die Pfarr-Kirch Alboraya, unter ſchö-
nem Bittgang, und abgeſungenen geiſtlichen
Geſängern, überbracht; da ſie bis heutigen
Tag ohnverweſen, nach Ausſag des Geſchicht-
Schreibers aufbehalten werden. Die Inn-
wohner des Dorfs Almazera aber zu tröſten,
als wohin der Pfarr-Herr mit dem Heil. Sa-
crament wolte abgehen, iſt ihnen das Büchs-
lein verehrt worden; welches ſie zur ewigen
Gedächtnus dieſes Wunders aufbehalten. Die
gantze Geſchicht iſt zur Beſchämung der Wi-
derglaubigen in der Pfarr-Kirch abgemahlt,
und darunter dieſe Wort geſchrieben worden:

Quis divina neget Panis Myſteria, quando
muta etiam piſcis prœdicat ore fidem
?

Daß unter Brods-Geſtalt GOtt ſelbſt ſey/
thut der Mund/
Der ſtumme Mund des Fiſch der gantzen
Welt hier kund.

P. Jacobus Eleda Mir. 18. & P. Joan. Alloza
Coviv. Div. Amor. L. 3. p. 241. apud Soli-
momon.



Zehende
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0151" n="114"/><fw place="top" type="header">Betrachtungen</fw><lb/>
hatten. Nachmahls wurden die&#x017F;e heilige Ho-<lb/>
&#x017F;tien in die Pfarr-Kirch <hi rendition="#aq">Alboraya,</hi> unter &#x017F;chö-<lb/>
nem Bittgang, und abge&#x017F;ungenen gei&#x017F;tlichen<lb/>
Ge&#x017F;ängern, überbracht; da &#x017F;ie bis heutigen<lb/>
Tag ohnverwe&#x017F;en, nach Aus&#x017F;ag des Ge&#x017F;chicht-<lb/>
Schreibers aufbehalten werden. Die Inn-<lb/>
wohner des Dorfs <hi rendition="#aq">Almazera</hi> aber zu trö&#x017F;ten,<lb/>
als wohin der Pfarr-Herr mit dem Heil. Sa-<lb/>
crament wolte abgehen, i&#x017F;t ihnen das Büchs-<lb/>
lein verehrt worden; welches &#x017F;ie zur ewigen<lb/>
Gedächtnus die&#x017F;es Wunders aufbehalten. Die<lb/>
gantze Ge&#x017F;chicht i&#x017F;t zur Be&#x017F;chämung der Wi-<lb/>
derglaubigen in der Pfarr-Kirch abgemahlt,<lb/>
und darunter die&#x017F;e Wort ge&#x017F;chrieben worden:</p><lb/>
            <cit>
              <quote> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Quis divina neget Panis My&#x017F;teria, quando<lb/>
muta etiam pi&#x017F;cis pr&#x0153;dicat ore fidem</hi>?</hi> </quote>
            </cit><lb/>
            <lg type="poem">
              <l> <hi rendition="#fr">Daß unter Brods-Ge&#x017F;talt GOtt &#x017F;elb&#x017F;t &#x017F;ey/</hi> </l><lb/>
              <l> <hi rendition="#fr">thut der Mund/</hi> </l><lb/>
              <l> <hi rendition="#fr">Der &#x017F;tumme Mund des Fi&#x017F;ch der gantzen</hi> </l><lb/>
              <l> <hi rendition="#fr">Welt hier kund.</hi> </l>
            </lg><lb/>
            <p> <hi rendition="#aq">P. <hi rendition="#i">Jacobus Eleda</hi> Mir. 18. &amp; P. <hi rendition="#i">Joan. Alloza</hi><lb/>
Coviv. Div. Amor. L. 3. p. 241. apud <hi rendition="#i">Soli-<lb/>
momon.</hi></hi> </p>
          </div>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch">Zehende</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[114/0151] Betrachtungen hatten. Nachmahls wurden dieſe heilige Ho- ſtien in die Pfarr-Kirch Alboraya, unter ſchö- nem Bittgang, und abgeſungenen geiſtlichen Geſängern, überbracht; da ſie bis heutigen Tag ohnverweſen, nach Ausſag des Geſchicht- Schreibers aufbehalten werden. Die Inn- wohner des Dorfs Almazera aber zu tröſten, als wohin der Pfarr-Herr mit dem Heil. Sa- crament wolte abgehen, iſt ihnen das Büchs- lein verehrt worden; welches ſie zur ewigen Gedächtnus dieſes Wunders aufbehalten. Die gantze Geſchicht iſt zur Beſchämung der Wi- derglaubigen in der Pfarr-Kirch abgemahlt, und darunter dieſe Wort geſchrieben worden: Quis divina neget Panis Myſteria, quando muta etiam piſcis prœdicat ore fidem? Daß unter Brods-Geſtalt GOtt ſelbſt ſey/ thut der Mund/ Der ſtumme Mund des Fiſch der gantzen Welt hier kund. P. Jacobus Eleda Mir. 18. & P. Joan. Alloza Coviv. Div. Amor. L. 3. p. 241. apud Soli- momon. Zehende

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW): Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/siniscalchi_abendmahl_1752
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/siniscalchi_abendmahl_1752/151
Zitationshilfe: Siniscalchi, Liborio: Sacramentalisches Abendmahl. Übers. v. Peter Obladen. Costanz/Ulm, 1752, S. 114. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siniscalchi_abendmahl_1752/151>, abgerufen am 21.11.2024.