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Silesius, Angelus: Cherubinischer Wandersmann oder Geist-Reiche Sinn- und Schluß-Reime. 2. Aufl. Glatz, 1675.

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Joh: Angeli andertes Buch
102. Das äußre tröst mich nicht.
Was hilfft michs Gabriel/ daß du Mariam grüst/
Wenn du nicht auch bey mir derselbe Botte bist!
103. Die geistliche Geburt.
Berührt dich GOttes Geist mit seiner Wesenheit/
So wird in dir gebohrn das Kind der Ewigkeit.
104. Die geistliche Schwängerung.
Jst deine Seele Magd/ und wie Maria rein/
So muß sie Augenbliks von GOtte schwanger seyn.
105. Ein Ris' und auch ein Kind.
Wenn GOtt sich wesentlich in mir gebohren findt/
So bin ich (Wunder ding!) ein Ris' und auch ein Kind.
106. Erweitert mustu seyn.
Erweitere dein Hertz/ so gehet GOtt darein:
Du solt sein Himmelreich/ Er wil dein König seyn.
107. Die Neugeburt.
Hat deine Neugeburt mit wesen nichts gemein/
Wie kan sie ein Geschöpff in Christo JEsu seyn?
108. Die Braut GOttes.
Kind werde GOttes Braut/ entbeuth dich Jhm allein;
Du wirst seins Hertzens Schatz/ und er dein liebster seyn.
109. Die Welt vergehet nicht.
Schau/ dise Welt vergeht. Was? sie vergeht auch
nicht/
Es ist nur Finsternuß was GOtt an Jhr zerbricht.
110. Die
Joh: Angeli andertes Buch
102. Das aͤußre troͤſt mich nicht.
Was hilfft michs Gabriel/ daß du Mariam gruͤſt/
Wenn du nicht auch bey mir derſelbe Botte biſt!
103. Die geiſtliche Geburt.
Beruͤhrt dich GOttes Geiſt mit ſeiner Weſenheit/
So wird in dir gebohrn das Kind der Ewigkeit.
104. Die geiſtliche Schwaͤngerung.
Jſt deine Seele Magd/ und wie Maria rein/
So muß ſie Augenbliks von GOtte ſchwanger ſeyn.
105. Ein Riſ’ und auch ein Kind.
Wenn GOtt ſich weſentlich in mir gebohren findt/
So bin ich (Wunder ding!) ein Riſ’ und auch ein Kind.
106. Erweitert muſtu ſeyn.
Erweitere dein Hertz/ ſo gehet GOtt darein:
Du ſolt ſein Himmelreich/ Er wil dein Koͤnig ſeyn.
107. Die Neugeburt.
Hat deine Neugeburt mit weſen nichts gemein/
Wie kan ſie ein Geſchoͤpff in Chriſto JEſu ſeyn?
108. Die Braut GOttes.
Kind werde GOttes Braut/ entbeuth dich Jhm allein;
Du wirſt ſeins Hertzens Schatz/ und er dein liebſter ſeyn.
109. Die Welt vergehet nicht.
Schau/ diſe Welt vergeht. Was? ſie vergeht auch
nicht/
Es iſt nur Finſternuß was GOtt an Jhr zerbricht.
110. Die
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[74/0080] Joh: Angeli andertes Buch 102. Das aͤußre troͤſt mich nicht. Was hilfft michs Gabriel/ daß du Mariam gruͤſt/ Wenn du nicht auch bey mir derſelbe Botte biſt! 103. Die geiſtliche Geburt. Beruͤhrt dich GOttes Geiſt mit ſeiner Weſenheit/ So wird in dir gebohrn das Kind der Ewigkeit. 104. Die geiſtliche Schwaͤngerung. Jſt deine Seele Magd/ und wie Maria rein/ So muß ſie Augenbliks von GOtte ſchwanger ſeyn. 105. Ein Riſ’ und auch ein Kind. Wenn GOtt ſich weſentlich in mir gebohren findt/ So bin ich (Wunder ding!) ein Riſ’ und auch ein Kind. 106. Erweitert muſtu ſeyn. Erweitere dein Hertz/ ſo gehet GOtt darein: Du ſolt ſein Himmelreich/ Er wil dein Koͤnig ſeyn. 107. Die Neugeburt. Hat deine Neugeburt mit weſen nichts gemein/ Wie kan ſie ein Geſchoͤpff in Chriſto JEſu ſeyn? 108. Die Braut GOttes. Kind werde GOttes Braut/ entbeuth dich Jhm allein; Du wirſt ſeins Hertzens Schatz/ und er dein liebſter ſeyn. 109. Die Welt vergehet nicht. Schau/ diſe Welt vergeht. Was? ſie vergeht auch nicht/ Es iſt nur Finſternuß was GOtt an Jhr zerbricht. 110. Die

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Zitationshilfe: Silesius, Angelus: Cherubinischer Wandersmann oder Geist-Reiche Sinn- und Schluß-Reime. 2. Aufl. Glatz, 1675, S. 74. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_wandersmann_1675/80>, abgerufen am 23.11.2024.