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Silesius, Angelus: Cherubinischer Wandersmann oder Geist-Reiche Sinn- und Schluß-Reime. 2. Aufl. Glatz, 1675.

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Geistr. Sinn- und schlußr.
78. Ein Lieb verznkt das andre.
Wenn meine Seele GOtt im Geist begegnen kan/
So start (O JEsu Christ!) ein Lieb das Ander an.
79. Der geistliche Tempel GOttes.
Die Pforten deiner Stadt/ Mein GOtt/ sind Perlefein:
Was muß doch für ein Blitz mein Geist dein Tempel seyn?
80. Das geistliche Zion.
Führ auf HErr deinen Bau/ hier ist die Friedens-Stadt/
Hier ist wo Salomon dein Sohn seyn Zion hat.
81. Der Oelberg.
Sol dich deß Herren Angst erlösen von beschwerden/
So muß dein Hertze vor zu einem Oelberg werden.
82. Das Hertze.
Mein Hertz ist unten eng' und obenber so weit/
Daß es GOtt offen sey/ versyert der Jrrdigkeit.
83. Der geistliche Berg.
Jch bin ein Berg in GOtt/ und muß mich selber steigen/
Daferne GOtt mir sol sein liebes Antlitz zeigen.
84. Jn der höhe wird GOtt geschaut.
Hin auf/ Wo dich der Blitz mit Christo sol umbgeben/
Mustu wie seine drey auf Thabors höhe leben.
85. Dein Kärker bistu selbst.
Die Welt die hält dich nicht/ du selber bist die Welt/
Die dich in dir mit dir so stark gefangen hält.
86. Du
D
Geiſtr. Sinn- und ſchlußr.
78. Ein Lieb verznkt das andre.
Wenn meine Seele GOtt im Geiſt begegnen kan/
So ſtart (O JEſu Chriſt!) ein Lieb das Ander an.
79. Der geiſtliche Tempel GOttes.
Die Pforten deiner Stadt/ Mein GOtt/ ſind Perlefein:
Was muß doch fuͤr ein Blitz mein Geiſt dein Tempel ſeyn?
80. Das geiſtliche Zion.
Fuͤhr auf HErꝛ deinen Bau/ hier iſt die Friedens-Stadt/
Hier iſt wo Salomon dein Sohn ſeyn Zion hat.
81. Der Oelberg.
Sol dich deß Herren Angſt erloͤſen von beſchwerden/
So muß dein Hertze vor zu einem Oelberg werden.
82. Das Hertze.
Mein Hertz iſt unten eng’ und obenber ſo weit/
Daß es GOtt offen ſey/ verſyert der Jrꝛdigkeit.
83. Der geiſtliche Berg.
Jch bin ein Berg in GOtt/ und muß mich ſelber ſteigen/
Daferne GOtt mir ſol ſein liebes Antlitz zeigen.
84. Jn der hoͤhe wird GOtt geſchaut.
Hin auf/ Wo dich der Blitz mit Chriſto ſol umbgeben/
Muſtu wie ſeine drey auf Thabors hoͤhe leben.
85. Dein Kaͤrker biſtu ſelbſt.
Die Welt die haͤlt dich nicht/ du ſelber biſt die Welt/
Die dich in dir mit dir ſo ſtark gefangen haͤlt.
86. Du
D
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[71/0077] Geiſtr. Sinn-und ſchlußr. 78. Ein Lieb verznkt das andre. Wenn meine Seele GOtt im Geiſt begegnen kan/ So ſtart (O JEſu Chriſt!) ein Lieb das Ander an. 79. Der geiſtliche Tempel GOttes. Die Pforten deiner Stadt/ Mein GOtt/ ſind Perlefein: Was muß doch fuͤr ein Blitz mein Geiſt dein Tempel ſeyn? 80. Das geiſtliche Zion. Fuͤhr auf HErꝛ deinen Bau/ hier iſt die Friedens-Stadt/ Hier iſt wo Salomon dein Sohn ſeyn Zion hat. 81. Der Oelberg. Sol dich deß Herren Angſt erloͤſen von beſchwerden/ So muß dein Hertze vor zu einem Oelberg werden. 82. Das Hertze. Mein Hertz iſt unten eng’ und obenber ſo weit/ Daß es GOtt offen ſey/ verſyert der Jrꝛdigkeit. 83. Der geiſtliche Berg. Jch bin ein Berg in GOtt/ und muß mich ſelber ſteigen/ Daferne GOtt mir ſol ſein liebes Antlitz zeigen. 84. Jn der hoͤhe wird GOtt geſchaut. Hin auf/ Wo dich der Blitz mit Chriſto ſol umbgeben/ Muſtu wie ſeine drey auf Thabors hoͤhe leben. 85. Dein Kaͤrker biſtu ſelbſt. Die Welt die haͤlt dich nicht/ du ſelber biſt die Welt/ Die dich in dir mit dir ſo ſtark gefangen haͤlt. 86. Du D

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Zitationshilfe: Silesius, Angelus: Cherubinischer Wandersmann oder Geist-Reiche Sinn- und Schluß-Reime. 2. Aufl. Glatz, 1675, S. 71. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_wandersmann_1675/77>, abgerufen am 23.11.2024.