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Silesius, Angelus: Cherubinischer Wandersmann oder Geist-Reiche Sinn- und Schluß-Reime. 2. Aufl. Glatz, 1675.

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Geistr. Sinn- und schlußr.
60. Der Weg zum Himmel.
Wenn du mein Pilger wilt inn Himmel dich erhöhen/
So mustu nahe zu/ grad übern Kreutzweg gehen.
61. Alles ist vollkommen.
Mensch nichts ist unvolkommn: der Kieß gleicht dem
Rubin;
Der Frosch ist ja so schön alß Engel Seraphin.
62. Des Menschen gröster Schatz.
Der gröste Schatz nach GOtt ist gutter will' auf erden:
Jst alles gleich verlorn; Durch jhn kans wider werden.
63. Bey GOtt sind keine Jahre.
Für GOtt sind tausend Jahr wie ein vergangner Tag.
Darumb ist gar kein Jahr bey jhm/ wers fassen mag.
64. Wir dienen uns/ nicht GOtt.
Mensch/ Gott ist nichts gedient/ mit fasten bethen wach[en]:
Du dienst mehr dir damit/ weils dich kan heilig machen.
65. GOtt kan sich nicht verbergen.
GOtt kan sich nimmermehr verbergen wie du sprichst:
Es sey dann daß du auch für jhn ein Loch erdichst.
66. GOtt ist in unß selbst.
GOtt ist so nah hey dir mit seiner Gnad und Gütte/
Er schwebt dir wesentlich im Hertzen und Gemütte.
67. Wie weit der Weg in Himmel.
Christ schätze dir die Reiß inn Himmel nicht so weit:
Der gantze Weg hinein ist keines Schrittes breit.
68. Der
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Geiſtr. Sinn- und ſchlußr.
60. Der Weg zum Himmel.
Wenn du mein Pilger wilt inn Himmel dich erhoͤhen/
So muſtu nahe zu/ grad uͤbern Kreutzweg gehen.
61. Alles iſt vollkommen.
Menſch nichts iſt unvolkommn: der Kieß gleicht dem
Rubin;
Der Froſch iſt ja ſo ſchoͤn alß Engel Seraphin.
62. Des Menſchen groͤſter Schatz.
Der groͤſte Schatz nach GOtt iſt gutter will’ auf erden:
Jſt alles gleich verlorn; Durch jhn kans wider werden.
63. Bey GOtt ſind keine Jahre.
Fuͤr GOtt ſind tauſend Jahr wie ein vergangner Tag.
Darumb iſt gar kein Jahr bey jhm/ wers faſſen mag.
64. Wir dienen uns/ nicht GOtt.
Menſch/ Gott iſt nichts gedient/ mit faſten bethen wach[ẽ]:
Du dienſt mehr dir damit/ weils dich kan heilig machen.
65. GOtt kan ſich nicht verbergen.
GOtt kan ſich nimmermehr verbergen wie du ſprichſt:
Es ſey dann daß du auch fuͤr jhn ein Loch erdichſt.
66. GOtt iſt in unß ſelbſt.
GOtt iſt ſo nah hey dir mit ſeiner Gnad und Guͤtte/
Er ſchwebt dir weſentlich im Hertzen und Gemuͤtte.
67. Wie weit der Weg in Himmel.
Chriſt ſchaͤtze dir die Reiß inn Himmel nicht ſo weit:
Der gantze Weg hinein iſt keines Schrittes breit.
68. Der
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[182[171]/0177] Geiſtr. Sinn-und ſchlußr. 60. Der Weg zum Himmel. Wenn du mein Pilger wilt inn Himmel dich erhoͤhen/ So muſtu nahe zu/ grad uͤbern Kreutzweg gehen. 61. Alles iſt vollkommen. Menſch nichts iſt unvolkommn: der Kieß gleicht dem Rubin; Der Froſch iſt ja ſo ſchoͤn alß Engel Seraphin. 62. Des Menſchen groͤſter Schatz. Der groͤſte Schatz nach GOtt iſt gutter will’ auf erden: Jſt alles gleich verlorn; Durch jhn kans wider werden. 63. Bey GOtt ſind keine Jahre. Fuͤr GOtt ſind tauſend Jahr wie ein vergangner Tag. Darumb iſt gar kein Jahr bey jhm/ wers faſſen mag. 64. Wir dienen uns/ nicht GOtt. Menſch/ Gott iſt nichts gedient/ mit faſten bethen wachẽ: Du dienſt mehr dir damit/ weils dich kan heilig machen. 65. GOtt kan ſich nicht verbergen. GOtt kan ſich nimmermehr verbergen wie du ſprichſt: Es ſey dann daß du auch fuͤr jhn ein Loch erdichſt. 66. GOtt iſt in unß ſelbſt. GOtt iſt ſo nah hey dir mit ſeiner Gnad und Guͤtte/ Er ſchwebt dir weſentlich im Hertzen und Gemuͤtte. 67. Wie weit der Weg in Himmel. Chriſt ſchaͤtze dir die Reiß inn Himmel nicht ſo weit: Der gantze Weg hinein iſt keines Schrittes breit. 68. Der H 3

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Zitationshilfe: Silesius, Angelus: Cherubinischer Wandersmann oder Geist-Reiche Sinn- und Schluß-Reime. 2. Aufl. Glatz, 1675, S. 182[171]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_wandersmann_1675/177>, abgerufen am 27.11.2024.