Silesius, Angelus: Cherubinischer Wandersmann oder Geist-Reiche Sinn- und Schluß-Reime. 2. Aufl. Glatz, 1675.Geistr. Sinn- und schlußr Mein Hertze zwar wann es ein Blumenthal geworden/ Die Seele wann sie steht im keuschen Jungfern Orden/ Und wohnt in diesem Thal: das neue Gnaden Licht/ Wann Gott sein Ewges Wort in jhrem Geiste spricht. 5. Von dem JEsus Kind an der Wie schlecht ist Gottes Sohn bewirthet auf dem Heu:Mutter Brüsten. Man siehet nichts umb jhn als lauter Armuthey: Er achtets aber nicht/ und läst jhm wol genügen/ Weil Er kan an der Brust der süssen Mutter liegen. 6. GOtt auf dem Stroh. Je daß jhm GOtt den Stall unds' Stroh hat auß-erkiest! Es ziemet sich also weil Er ein Lämmlein ist. 7. Der Fall Evae ist Vrsach daß GOtt Der Ewge GOttes Sohn kombt her in diese Wüsten/Mensch worden. Und nährt sich wie ein Kind an einer Jungfrau Brüste. Wer hat ihm dieses weh verursacht und gemacht? Ein abgefallnes Weib hat jhn darzu gebracht. 8. Der Nahme JESVS. Der Nahme JEsus ist ein außgegossnes Oele:Er speiset/ und Erleucht/ und stillt das weh der Seele. 9. Das Unaußsprechliche. Das Unaußsprechliche das man pflegt Gott zunennen/Giebt sich in einem Wort zusprechen und zukennen. 10. Die volle Seeligkeit. Der Mensch hat eher nicht vollkommne Seeligkeit;Biß daß die Einheit hat verschlukt die Anderheit. 11. Mit
Geiſtr. Sinn- und ſchlußr Mein Hertze zwar wann es ein Blumenthal geworden/ Die Seele wann ſie ſteht im keuſchen Jungfern Orden/ Und wohnt in dieſem Thal: das neue Gnaden Licht/ Wann Gott ſein Ewges Wort in jhrem Geiſte ſpricht. 5. Von dem JEſus Kind an der Wie ſchlecht iſt Gottes Sohn bewirthet auf dem Heu:Mutter Bruͤſten. Man ſiehet nichts umb jhn als lauter Armuthey: Er achtets aber nicht/ und laͤſt jhm wol genuͤgen/ Weil Er kan an der Bruſt der ſuͤſſen Mutter liegen. 6. GOtt auf dem Stroh. Je daß jhm GOtt den Stall unds’ Stroh hat auß-erkieſt! Es ziemet ſich alſo weil Er ein Laͤmmlein iſt. 7. Der Fall Evæ iſt Vrſach daß GOtt Der Ewge GOttes Sohn kombt her in dieſe Wuͤſten/Menſch worden. Und naͤhrt ſich wie ein Kind an einer Jungfrau Bruͤſtē. Wer hat ihm dieſes weh verurſacht und gemacht? Ein abgefallnes Weib hat jhn darzu gebracht. 8. Der Nahme JESVS. Der Nahme JEſus iſt ein außgegoſſnes Oele:Er ſpeiſet/ und Erleucht/ und ſtillt das weh der Seele. 9. Das Unaußſprechliche. Das Unaußſprechliche das man pflegt Gott zunennen/Giebt ſich in einem Wort zuſprechen und zukennen. 10. Die volle Seeligkeit. Der Menſch hat eher nicht vollkommne Seeligkeit;Biß daß die Einheit hat verſchlukt die Anderheit. 11. Mit
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Geiſtr. Sinn-und ſchlußr
Mein Hertze zwar wann es ein Blumenthal geworden/
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Und wohnt in dieſem Thal: das neue Gnaden Licht/
Wann Gott ſein Ewges Wort in jhrem Geiſte ſpricht.
5. Von dem JEſus Kind an der
Mutter Bruͤſten.
Wie ſchlecht iſt Gottes Sohn bewirthet auf dem Heu:
Man ſiehet nichts umb jhn als lauter Armuthey:
Er achtets aber nicht/ und laͤſt jhm wol genuͤgen/
Weil Er kan an der Bruſt der ſuͤſſen Mutter liegen.
6. GOtt auf dem Stroh.
Je daß jhm GOtt den Stall unds’ Stroh hat auß-
erkieſt!
Es ziemet ſich alſo weil Er ein Laͤmmlein iſt.
7. Der Fall Evæ iſt Vrſach daß GOtt
Menſch worden.
Der Ewge GOttes Sohn kombt her in dieſe Wuͤſten/
Und naͤhrt ſich wie ein Kind an einer Jungfrau Bruͤſtē.
Wer hat ihm dieſes weh verurſacht und gemacht?
Ein abgefallnes Weib hat jhn darzu gebracht.
8. Der Nahme JESVS.
Der Nahme JEſus iſt ein außgegoſſnes Oele:
Er ſpeiſet/ und Erleucht/ und ſtillt das weh der Seele.
9. Das Unaußſprechliche.
Das Unaußſprechliche das man pflegt Gott zunennen/
Giebt ſich in einem Wort zuſprechen und zukennen.
10. Die volle Seeligkeit.
Der Menſch hat eher nicht vollkommne Seeligkeit;
Biß daß die Einheit hat verſchlukt die Anderheit.
11. Mit
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