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Silesius, Angelus: Cherubinischer Wandersmann oder Geist-Reiche Sinn- und Schluß-Reime. 2. Aufl. Glatz, 1675.

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Geistr. Sinn- und schlußr.
243. Die wunderliche umbwechßlung.
Schaut wunder: GOttes Sohn wird jung in lauter
Freuden/
Vnd muß mit lauter Angst von hinnen wieder scheiden:
Wir kommen auff die Welt mit Thränen/ und vergehn
Mit Lachen/ wo wir recht in seinem Geiste stehn.
244. Sey niemals sicher.
Ach Jungfrau sieh dich für: denn wann du Mutter
worden/
So suchet straks der Feind dein Kindlein zuermorden.
245. Die unerhörte Verkehrung.
Es kehrt sich alles umb: die Burg ist in der Höle/
Die Krippe wird ein Thron/ der Tag kombt in der
Nacht/
Die Jungfrau bringt ein Kind: Ach Mensch biß auch
bedacht/
Daß sich verkehre wol/ dein Hertze Geist und Seele.
246. Von der Krippe.
Die Krippe halt' ich nu für einen Kleinod-schrein/
Weil JEsus drinnen liegt/ der mein Carfunkelstein.
247. Von der Jungfrawen Maria.
Das Weib umbgiebt den Mann/ der Jungfrau wird
vertraut
Der Held. Wie da? Sie ist das Brauttbett und auch
Braut.
248. Die Perlen geburt.
Die Perle wird vom Thau in einer Muschel Höle
Gezeuget und gebohrn/ und diß ist bald beweist
Wo du s nicht glauben wilt: Der Thau ist GOttes-
Geist/
Die Perle JEsus Christ/ die Muschel meine Seele.
249. Der
F 6
Geiſtr. Sinn- und ſchlußr.
243. Die wunderliche umbwechßlung.
Schaut wunder: GOttes Sohn wird jung in lauter
Freuden/
Vnd muß mit lauter Angſt von hinnen wieder ſcheiden:
Wir kom̄en auff die Welt mit Thraͤnen/ und vergehn
Mit Lachen/ wo wir recht in ſeinem Geiſte ſtehn.
244. Sey niemals ſicher.
Ach Jungfrau ſieh dich fuͤr: denn wann du Mutter
worden/
So ſuchet ſtraks der Feind dein Kindlein zuermorden.
245. Die unerhoͤrte Verkehrung.
Es kehrt ſich alles umb: die Burg iſt in der Hoͤle/
Die Krippe wird ein Thron/ der Tag kombt in der
Nacht/
Die Jungfrau bringt ein Kind: Ach Menſch biß auch
bedacht/
Daß ſich verkehre wol/ dein Hertze Geiſt und Seele.
246. Von der Krippe.
Die Krippe halt’ ich nu fuͤr einen Kleinod-ſchrein/
Weil JEſus drinnen liegt/ der mein Carfunkelſtein.
247. Von der Jungfrawen Maria.
Das Weib umbgiebt den Mann/ der Jungfrau wird
vertraut
Der Held. Wie da? Sie iſt das Brauttbett und auch
Braut.
248. Die Perlen geburt.
Die Perle wird vom Thau in einer Muſchel Hoͤle
Gezeuget und gebohrn/ und diß iſt bald beweiſt
Wo du s nicht glauben wilt: Der Thau iſt GOttes-
Geiſt/
Die Perle JEſus Chriſt/ die Muſchel meine Seele.
249. Der
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[131[129]/0135] Geiſtr. Sinn-und ſchlußr. 243. Die wunderliche umbwechßlung. Schaut wunder: GOttes Sohn wird jung in lauter Freuden/ Vnd muß mit lauter Angſt von hinnen wieder ſcheiden: Wir kom̄en auff die Welt mit Thraͤnen/ und vergehn Mit Lachen/ wo wir recht in ſeinem Geiſte ſtehn. 244. Sey niemals ſicher. Ach Jungfrau ſieh dich fuͤr: denn wann du Mutter worden/ So ſuchet ſtraks der Feind dein Kindlein zuermorden. 245. Die unerhoͤrte Verkehrung. Es kehrt ſich alles umb: die Burg iſt in der Hoͤle/ Die Krippe wird ein Thron/ der Tag kombt in der Nacht/ Die Jungfrau bringt ein Kind: Ach Menſch biß auch bedacht/ Daß ſich verkehre wol/ dein Hertze Geiſt und Seele. 246. Von der Krippe. Die Krippe halt’ ich nu fuͤr einen Kleinod-ſchrein/ Weil JEſus drinnen liegt/ der mein Carfunkelſtein. 247. Von der Jungfrawen Maria. Das Weib umbgiebt den Mann/ der Jungfrau wird vertraut Der Held. Wie da? Sie iſt das Brauttbett und auch Braut. 248. Die Perlen geburt. Die Perle wird vom Thau in einer Muſchel Hoͤle Gezeuget und gebohrn/ und diß iſt bald beweiſt Wo du s nicht glauben wilt: Der Thau iſt GOttes- Geiſt/ Die Perle JEſus Chriſt/ die Muſchel meine Seele. 249. Der F 6

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Zitationshilfe: Silesius, Angelus: Cherubinischer Wandersmann oder Geist-Reiche Sinn- und Schluß-Reime. 2. Aufl. Glatz, 1675, S. 131[129]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_wandersmann_1675/135>, abgerufen am 24.11.2024.