Silesius, Angelus: Heilige Seelen-Lust. [Erstes bis Drittes Buch]. Breslau, 1657.Erstes Buch. Und war [de]ß Höchsten Gottes SohnMit Majestät umbgeben: Nu liegts in einer Krippen/ Und muß von einem Mägdelein Gehaben und getragen seyn/ Getröst mit jhren Lippen. 3. Dort wares Gotte gleich an Macht/ Kont' alle Geister zwingen; Nichts wird in Ewigkeit erdacht/ Daß jhm kont' Unruh bringen: Nun ists ein Lämblein worden; Damit es meiner Seelen feind/ Der mich zu sich zureissen meint/ nur sol für mich ermorden. 4. O Gott wie groß ist doch die Brunst/ Mit der mich JEsus liebet! Von Ewigkeit hat solche Gunst Noch niemand so geübet! Er ists allein gewesen: Drumb JEsu meiner Seelen Ziehr/ Du kanst auch einig helffen mir Durch dich muß ich genesen. Das D iiij
Erſtes Buch. Und war [de]ß Hoͤchſten Gottes SohnMit Majeſtaͤt umbgeben: Nu liegts in einer Krippen/ Und muß von einem Maͤgdelein Gehaben und getragen ſeyn/ Getroͤſt mit jhren Lippen. 3. Dort wares Gotte gleich an Macht/ Kont’ alle Geiſter zwingen; Nichts wird in Ewigkeit erdacht/ Daß jhm kont’ Unruh bringen: Nun iſts ein Laͤmblein worden; Damit es meiner Seelen feind/ Der mich zu ſich zureiſſen meint/ nur ſol fuͤr mich ermorden. 4. O Gott wie groß iſt doch die Brunſt/ Mit der mich JEſus liebet! Von Ewigkeit hat ſolche Gunſt Noch niemand ſo geuͤbet! Er iſts allein geweſen: Drumb JEſu meiner Seelen Ziehr/ Du kanſt auch einig helffen mir Durch dich muß ich geneſen. Das D iiij
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <lg n="2"> <pb facs="#f0075" n="55"/> <fw place="top" type="header">Erſtes Buch.</fw><lb/> <l>Und war <supplied>de</supplied>ß Hoͤchſten Gottes Sohn</l><lb/> <l>Mit Majeſtaͤt umbgeben:</l><lb/> <l>Nu liegts in einer Krippen/</l><lb/> <l>Und muß von einem Maͤgdelein</l><lb/> <l>Gehaben und getragen ſeyn/</l><lb/> <l>Getroͤſt mit jhren Lippen.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l> <hi rendition="#c">3.</hi> </l><lb/> <l>Dort wares Gotte gleich an Macht/</l><lb/> <l>Kont’ alle Geiſter zwingen;</l><lb/> <l>Nichts wird in Ewigkeit erdacht/</l><lb/> <l>Daß jhm kont’ Unruh bringen:</l><lb/> <l>Nun iſts ein Laͤmblein worden;</l><lb/> <l>Damit es meiner Seelen feind/</l><lb/> <l>Der mich zu ſich zureiſſen meint/</l><lb/> <l>nur ſol fuͤr mich ermorden.</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l> <hi rendition="#c">4.</hi> </l><lb/> <l>O Gott wie groß iſt doch die Brunſt/</l><lb/> <l>Mit der mich JEſus liebet!</l><lb/> <l>Von Ewigkeit hat ſolche Gunſt</l><lb/> <l>Noch niemand ſo geuͤbet!</l><lb/> <l>Er iſts allein geweſen:</l><lb/> <l>Drumb JEſu meiner Seelen Ziehr/</l><lb/> <l>Du kanſt auch einig helffen mir</l><lb/> <l>Durch dich muß ich geneſen.</l> </lg> </lg><lb/> <fw place="bottom" type="sig">D iiij</fw> <fw place="bottom" type="catch">Das</fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [55/0075]
Erſtes Buch.
Und war deß Hoͤchſten Gottes Sohn
Mit Majeſtaͤt umbgeben:
Nu liegts in einer Krippen/
Und muß von einem Maͤgdelein
Gehaben und getragen ſeyn/
Getroͤſt mit jhren Lippen.
3.
Dort wares Gotte gleich an Macht/
Kont’ alle Geiſter zwingen;
Nichts wird in Ewigkeit erdacht/
Daß jhm kont’ Unruh bringen:
Nun iſts ein Laͤmblein worden;
Damit es meiner Seelen feind/
Der mich zu ſich zureiſſen meint/
nur ſol fuͤr mich ermorden.
4.
O Gott wie groß iſt doch die Brunſt/
Mit der mich JEſus liebet!
Von Ewigkeit hat ſolche Gunſt
Noch niemand ſo geuͤbet!
Er iſts allein geweſen:
Drumb JEſu meiner Seelen Ziehr/
Du kanſt auch einig helffen mir
Durch dich muß ich geneſen.
Das
D iiij
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |