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Silesius, Angelus: Heilige Seelen-Lust. [Erstes bis Drittes Buch]. Breslau, 1657.

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Geistlicher Hirten-Lieder
Du bist mein süsser Himmel-Thaw:
Durch deinen Safft blüh[t] meine Seele
Jn jhrer dürren Leibes-Höle
Wie eine Blum' auff grüner Aw.

5.
Du bist mein' erfreuliche Morgen-Röthe/
Mein Abend-Stern durch den ich tödte
Die Traurigkeit der finstern Nacht:
Du bist mein Mond und meine Sonne/
Mein Augen-Trost und alle Wonne/
Die der gestirnte Himmel macht.
6.
Du gibst mir alleine dieselbe Schätze
Durch die ich mich zu frieden setze/
Du bist mein Silber und mein Gold:
Jch achte höher dich alleine
Als Perlen und all' Edlesteine/
Und was von fernen wird geholt.
7.
Du bist mir ein blühender Rosen-Garten/
Ein Feld voll Blumen schönster Arten/
Ein Akker voller grüner Saat:
Du bist mein Lust-Wald/ meine Weide/
Bist mein Gebirge/ meine Heide/
Mein Land das Milch und Honig hat.
3. O

Geiſtlicher Hirten-Lieder
Du biſt mein ſuͤſſer Himmel-Thaw:
Durch deinen Safft bluͤh[t] meine Seele
Jn jhrer duͤrren Leibes-Hoͤle
Wie eine Blum’ auff gruͤner Aw.

5.
Du biſt mein’ erfreuliche Morgen-Roͤthe/
Mein Abend-Stern durch den ich toͤdte
Die Traurigkeit der finſtern Nacht:
Du biſt mein Mond und meine Sonne/
Mein Augen-Troſt und alle Wonne/
Die der geſtirnte Himmel macht.
6.
Du gibſt mir alleine dieſelbe Schaͤtze
Durch die ich mich zu frieden ſetze/
Du biſt mein Silber und mein Gold:
Jch achte hoͤher dich alleine
Als Perlen und all’ Edleſteine/
Und was von fernen wird geholt.
7.
Du biſt mir ein bluͤhender Roſen-Garten/
Ein Feld voll Blumen ſchoͤnſter Arten/
Ein Akker voller gruͤner Saat:
Du biſt mein Luſt-Wald/ meine Weide/
Biſt mein Gebirge/ meine Heide/
Mein Land das Milch und Honig hat.
3. O
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[320/0340] Geiſtlicher Hirten-Lieder Du biſt mein ſuͤſſer Himmel-Thaw: Durch deinen Safft bluͤht meine Seele Jn jhrer duͤrren Leibes-Hoͤle Wie eine Blum’ auff gruͤner Aw. 5. Du biſt mein’ erfreuliche Morgen-Roͤthe/ Mein Abend-Stern durch den ich toͤdte Die Traurigkeit der finſtern Nacht: Du biſt mein Mond und meine Sonne/ Mein Augen-Troſt und alle Wonne/ Die der geſtirnte Himmel macht. 6. Du gibſt mir alleine dieſelbe Schaͤtze Durch die ich mich zu frieden ſetze/ Du biſt mein Silber und mein Gold: Jch achte hoͤher dich alleine Als Perlen und all’ Edleſteine/ Und was von fernen wird geholt. 7. Du biſt mir ein bluͤhender Roſen-Garten/ Ein Feld voll Blumen ſchoͤnſter Arten/ Ein Akker voller gruͤner Saat: Du biſt mein Luſt-Wald/ meine Weide/ Biſt mein Gebirge/ meine Heide/ Mein Land das Milch und Honig hat. 3. O

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Zitationshilfe: Silesius, Angelus: Heilige Seelen-Lust. [Erstes bis Drittes Buch]. Breslau, 1657, S. 320. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_seelenlust01_1657/340>, abgerufen am 13.05.2024.