Silesius, Angelus: Heilige Seelen-Lust. [Erstes bis Drittes Buch]. Breslau, 1657.Geistlicher Hirten-Lieder Daß ich den Weg der SeligkeitBetrete mit Bescheidenheit. 5. Gib mir die Stärke daß ich kan Dir dienen wie ein Krieges-Mann: Dein Rath regire meine Sinnen/ Daß sie recht unterscheiden können: Verleih mir Göttlichen Verstand/ Daß mir dein Wille sey bekand. 6. Geuß deiner Weißheit guldnen Fluß Jn mich durch deiner Liebe Kuß/ Das ich in meinem Hertzen wisse Wie gutt du bist/ und wie so süsse; Daß ich anschaw zu jeder Frist Die Warheit die du selber bist. 7. O JEsu der du diesen Gast Mir gar gewiß versprochen hast; Laß jhn doch kommn in meine Seele/ Und benedeyen diese Höle: Send jhn grad' in mein Hertz hinein/ Und laß jhn ewig bey mir seyn. Das
Geiſtlicher Hirten-Lieder Daß ich den Weg der SeligkeitBetrete mit Beſcheidenheit. 5. Gib mir die Staͤrke daß ich kan Dir dienen wie ein Krieges-Mann: Dein Rath regire meine Sinnen/ Daß ſie recht unterſcheiden koͤnnen: Verleih mir Goͤttlichen Verſtand/ Daß mir dein Wille ſey bekand. 6. Geuß deiner Weißheit guldnen Fluß Jn mich durch deiner Liebe Kuß/ Das ich in meinem Hertzen wiſſe Wie gutt du biſt/ und wie ſo ſuͤſſe; Daß ich anſchaw zu jeder Friſt Die Warheit die du ſelber biſt. 7. O JEſu der du dieſen Gaſt Mir gar gewiß verſprochen haſt; Laß jhn doch kommn in meine Seele/ Und benedeyen dieſe Hoͤle: Send jhn grad’ in mein Hertz hinein/ Und laß jhn ewig bey mir ſeyn. Das
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Geiſtlicher Hirten-Lieder
Daß ich den Weg der Seligkeit
Betrete mit Beſcheidenheit.
5.
Gib mir die Staͤrke daß ich kan
Dir dienen wie ein Krieges-Mann:
Dein Rath regire meine Sinnen/
Daß ſie recht unterſcheiden koͤnnen:
Verleih mir Goͤttlichen Verſtand/
Daß mir dein Wille ſey bekand.
6.
Geuß deiner Weißheit guldnen Fluß
Jn mich durch deiner Liebe Kuß/
Das ich in meinem Hertzen wiſſe
Wie gutt du biſt/ und wie ſo ſuͤſſe;
Daß ich anſchaw zu jeder Friſt
Die Warheit die du ſelber biſt.
7.
O JEſu der du dieſen Gaſt
Mir gar gewiß verſprochen haſt;
Laß jhn doch kommn in meine Seele/
Und benedeyen dieſe Hoͤle:
Send jhn grad’ in mein Hertz hinein/
Und laß jhn ewig bey mir ſeyn.
Das
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