Silesius, Angelus: Heilige Seelen-Lust. [Erstes bis Drittes Buch]. Breslau, 1657.Andres Buch. 11. Ach wie wolt' ich mich ergetzen/ Ach wie wolt' ich frölich seyn; Und mit wahrer Freud' ersetzen Mein Betrübnüß Angst und Pein! Ach wie wolt' ich mich versenken Und mein durstigs Hertze tränken. 12. Laß mich ein du guldne Höle/ Ewger Schönheit Sommer-Hauß; Laß mich ein eh meine Seele Für verlangen fähret auß; Laß mich ein du stiller Himmel/ Nihm mich auß dem Welt-Getümmel. 13. Laß mich ein auff daß ich bleibe Dir gantz inniglich vereint/ Und mein Hertz dir ein-verleibe/ Daß es nicht mehr meine scheint: Denn ich wüntsche nichts auff Erden Als deins Hertzens Hertz zu werden. Das L iij
Andres Buch. 11. Ach wie wolt’ ich mich ergetzen/ Ach wie wolt’ ich froͤlich ſeyn; Und mit wahrer Freud’ erſetzen Mein Betruͤbnuͤß Angſt und Pein! Ach wie wolt’ ich mich verſenken Und mein durſtigs Hertze traͤnken. 12. Laß mich ein du guldne Hoͤle/ Ewger Schoͤnheit Sommer-Hauß; Laß mich ein eh meine Seele Fuͤr verlangen faͤhret auß; Laß mich ein du ſtiller Himmel/ Nihm mich auß dem Welt-Getuͤmmel. 13. Laß mich ein auff daß ich bleibe Dir gantz inniglich vereint/ Und mein Hertz dir ein-verleibe/ Daß es nicht mehr meine ſcheint: Denn ich wuͤntſche nichts auff Erden Als deins Hertzens Hertz zu werden. Das L iij
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Andres Buch.
11.
Ach wie wolt’ ich mich ergetzen/
Ach wie wolt’ ich froͤlich ſeyn;
Und mit wahrer Freud’ erſetzen
Mein Betruͤbnuͤß Angſt und Pein!
Ach wie wolt’ ich mich verſenken
Und mein durſtigs Hertze traͤnken.
12.
Laß mich ein du guldne Hoͤle/
Ewger Schoͤnheit Sommer-Hauß;
Laß mich ein eh meine Seele
Fuͤr verlangen faͤhret auß;
Laß mich ein du ſtiller Himmel/
Nihm mich auß dem Welt-Getuͤmmel.
13.
Laß mich ein auff daß ich bleibe
Dir gantz inniglich vereint/
Und mein Hertz dir ein-verleibe/
Daß es nicht mehr meine ſcheint:
Denn ich wuͤntſche nichts auff Erden
Als deins Hertzens Hertz zu werden.
Das
L iij
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