Silesius, Angelus: Heilige Seelen-Lust. [Erstes bis Drittes Buch]. Breslau, 1657.Andres Buch. 2. Ach du sihst die grosse Pein Und das bittre Leiden/ Welches dir wird Mark und Pein/ Leib und Seel durchschneiden: Sihst daß aller Menschen Schuld/ Vnd was ich verbrochen/ Ernstlich und ohn einge Huld Wird an dir gerochen. 3. Ach wie solte nicht dein Hertz Zittern/ beben/ zagen; Weil es schon deß Todes Schmertz Fühlt/ und all die Plagen! Weil auff dich alleine fällt Alle Last der Sünden; Mustu freilich Heil der Welt Grosse Pein empfinden! 4. Ach mein Heiland könt' ich doch Mindern solches Leiden! Vnd von diesem schweren Joch Eine Bürd' abschneiden! Könt'
Andres Buch. 2. Ach du ſihſt die groſſe Pein Und das bittre Leiden/ Welches dir wird Mark und Pein/ Leib und Seel durchſchneiden: Sihſt daß aller Menſchen Schuld/ Vnd was ich verbrochen/ Ernſtlich und ohn einge Huld Wird an dir gerochen. 3. Ach wie ſolte nicht dein Hertz Zittern/ beben/ zagen; Weil es ſchon deß Todes Schmertz Fuͤhlt/ und all die Plagen! Weil auff dich alleine faͤllt Alle Laſt der Suͤnden; Muſtu freilich Heil der Welt Groſſe Pein empfinden! 4. Ach mein Heiland koͤnt’ ich doch Mindern ſolches Leiden! Vnd von dieſem ſchweren Joch Eine Buͤrd’ abſchneiden! Koͤnt’
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0147" n="127"/> <fw place="top" type="header">Andres Buch.</fw><lb/> <lg n="2"> <l> <hi rendition="#c">2.</hi> </l><lb/> <l>Ach du ſihſt die groſſe Pein</l><lb/> <l>Und das bittre Leiden/</l><lb/> <l>Welches dir wird Mark und Pein/</l><lb/> <l>Leib und Seel durchſchneiden:</l><lb/> <l>Sihſt daß aller Menſchen Schuld/</l><lb/> <l>Vnd was ich verbrochen/</l><lb/> <l>Ernſtlich und ohn einge Huld</l><lb/> <l>Wird an dir gerochen.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l> <hi rendition="#c">3.</hi> </l><lb/> <l>Ach wie ſolte nicht dein Hertz</l><lb/> <l>Zittern/ beben/ zagen;</l><lb/> <l>Weil es ſchon deß Todes Schmertz</l><lb/> <l>Fuͤhlt/ und all die Plagen!</l><lb/> <l>Weil auff dich alleine faͤllt</l><lb/> <l>Alle Laſt der Suͤnden;</l><lb/> <l>Muſtu freilich Heil der Welt</l><lb/> <l>Groſſe Pein empfinden!</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l> <hi rendition="#c">4.</hi> </l><lb/> <l>Ach mein Heiland koͤnt’ ich doch</l><lb/> <l>Mindern ſolches Leiden!</l><lb/> <l>Vnd von dieſem ſchweren Joch</l><lb/> <l>Eine Buͤrd’ abſchneiden!</l><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Koͤnt’</fw><lb/> </lg> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [127/0147]
Andres Buch.
2.
Ach du ſihſt die groſſe Pein
Und das bittre Leiden/
Welches dir wird Mark und Pein/
Leib und Seel durchſchneiden:
Sihſt daß aller Menſchen Schuld/
Vnd was ich verbrochen/
Ernſtlich und ohn einge Huld
Wird an dir gerochen.
3.
Ach wie ſolte nicht dein Hertz
Zittern/ beben/ zagen;
Weil es ſchon deß Todes Schmertz
Fuͤhlt/ und all die Plagen!
Weil auff dich alleine faͤllt
Alle Laſt der Suͤnden;
Muſtu freilich Heil der Welt
Groſſe Pein empfinden!
4.
Ach mein Heiland koͤnt’ ich doch
Mindern ſolches Leiden!
Vnd von dieſem ſchweren Joch
Eine Buͤrd’ abſchneiden!
Koͤnt’
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |