Silesius, Angelus: Heilige Seelen-Lust. [Erstes bis Drittes Buch]. Breslau, 1657.Erstes Buch. Und seine Pfeil geküsset:Jch häng jhm an So viel ich kan Ob es dich zwar verdrüsset. 5. Dein Pfeil macht ewgen Schmertz/ Zerstöhret Sinn und Hertz/ Stürtzt Leib und Seel zur Höllen: Sein Pfeil bringt Freud Jn Ewigkeit Macht uns zu Gotts Gesellen. 6. Du bist verblendt und toll/ Und böser Lüste voll/ Ein Herr der Hertzen-Diebe: Mein Knab ist rein/ Keusch/ sehend/ fein; Ein Gott der wahren Liebe. 7. Wie blind ist doch die Welt Die dir zu Fusse fällt/ Und deine Waffen achtet! Ach daß sie doch Nicht nach dem Joch Deß kleinen JCsu trachtet! 8. Gieb
Erſtes Buch. Und ſeine Pfeil gekuͤſſet:Jch haͤng jhm an So viel ich kan Ob es dich zwar verdruͤſſet. 5. Dein Pfeil macht ewgen Schmertz/ Zerſtoͤhret Sinn und Hertz/ Stuͤrtzt Leib und Seel zur Hoͤllen: Sein Pfeil bringt Freud Jn Ewigkeit Macht uns zu Gotts Geſellen. 6. Du biſt verblendt und toll/ Und boͤſer Luͤſte voll/ Ein Herꝛ der Hertzen-Diebe: Mein Knab iſt rein/ Keuſch/ ſehend/ fein; Ein Gott der wahren Liebe. 7. Wie blind iſt doch die Welt Die dir zu Fuſſe faͤllt/ Und deine Waffen achtet! Ach daß ſie doch Nicht nach dem Joch Deß kleinen JCſu trachtet! 8. Gieb
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <lg n="4"> <pb facs="#f0143" n="123"/> <fw place="top" type="header">Erſtes Buch.</fw><lb/> <l>Und ſeine Pfeil gekuͤſſet:</l><lb/> <l>Jch haͤng jhm an</l><lb/> <l>So viel ich kan</l><lb/> <l>Ob es dich zwar verdruͤſſet.</l> </lg><lb/> <lg n="5"> <l> <hi rendition="#c">5.</hi> </l><lb/> <l>Dein Pfeil macht ewgen Schmertz/</l><lb/> <l>Zerſtoͤhret Sinn und Hertz/</l><lb/> <l>Stuͤrtzt Leib und Seel zur Hoͤllen:</l><lb/> <l>Sein Pfeil bringt Freud</l><lb/> <l>Jn Ewigkeit</l><lb/> <l>Macht uns zu Gotts Geſellen.</l> </lg><lb/> <lg n="6"> <l> <hi rendition="#c">6.</hi> </l><lb/> <l>Du biſt verblendt und toll/</l><lb/> <l>Und boͤſer Luͤſte voll/</l><lb/> <l>Ein Herꝛ der Hertzen-Diebe:</l><lb/> <l>Mein Knab iſt rein/</l><lb/> <l>Keuſch/ ſehend/ fein;</l><lb/> <l>Ein Gott der wahren Liebe.</l> </lg><lb/> <lg n="7"> <l> <hi rendition="#c">7.</hi> </l><lb/> <l>Wie blind iſt doch die Welt</l><lb/> <l>Die dir zu Fuſſe faͤllt/</l><lb/> <l>Und deine Waffen achtet!</l><lb/> <l>Ach daß ſie doch</l><lb/> <l>Nicht nach dem Joch</l><lb/> <l>Deß kleinen JCſu trachtet!</l> </lg><lb/> <fw place="bottom" type="catch">8. Gieb</fw><lb/> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [123/0143]
Erſtes Buch.
Und ſeine Pfeil gekuͤſſet:
Jch haͤng jhm an
So viel ich kan
Ob es dich zwar verdruͤſſet.
5.
Dein Pfeil macht ewgen Schmertz/
Zerſtoͤhret Sinn und Hertz/
Stuͤrtzt Leib und Seel zur Hoͤllen:
Sein Pfeil bringt Freud
Jn Ewigkeit
Macht uns zu Gotts Geſellen.
6.
Du biſt verblendt und toll/
Und boͤſer Luͤſte voll/
Ein Herꝛ der Hertzen-Diebe:
Mein Knab iſt rein/
Keuſch/ ſehend/ fein;
Ein Gott der wahren Liebe.
7.
Wie blind iſt doch die Welt
Die dir zu Fuſſe faͤllt/
Und deine Waffen achtet!
Ach daß ſie doch
Nicht nach dem Joch
Deß kleinen JCſu trachtet!
8. Gieb
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |