Silesius, Angelus: Geistreiche Sinn- vnd Schlussrime. Wien, 1657.Vierdtes Buch. Gleich wie der Strahl nichts ist als Sonn' in seinerSonne. 137. Daß Fünklein im Fewer. Wer kan daß Fünkelein' in seinem Fewr erkennen? Wer mich/ wann ich in GOtt/ ob ich es sey/ benennen. 138. Die Liebe macht Beliebter. Mit was macht sich die Braut beim Bräutgam mehr beliebt? Mit Liebe wenn sie sich jhm mehr und mehr ergiebt. 139. Die glükseelige Ertrinkung. Wenn du dein Schiffelein aufs Meer der GOttheit bringst: Glükseelig bistu dann/ so du darinn Ertrinkst. 140. Daß edelste Gebette. Daß edelste Gebett ist wenn der Better sich/ Jn daß für dem erkniet verwandelt jnniglich. 141 Nichts ist süsser als Liebe. Es ist doch keine Lust/ und keine Seeligkeit/ Der übertreffen kan der Liebe süssigkeit! 142. Der Furcht und Liebe Würdigkeit. Wer GOtt liebt/ schmäkt schon hier seins Geistes süssigkeit: Wer aber Jhn nur fürcht/ der ist darvon noch weit. 143. Der allerlieblichste Thon. Es kan in Ewigkeit kein Thon so Lieblich sein/ (ein. Als wenn deß Menschen Hertz mit GOtt stimbt über- 144. Die heilige Uberformung. Die Ruhe deines Geists macht dich zu einem Thron/ Die Lieb zum Seraphin/ der Fried zu Gottessohn. 145. Wir sind edeler als die Seraphine. Mensch ich bin edeler als alle Seraphin': Jch kan wol sein was sie/ sie nie was ich je bin. 147. Was
Vierdtes Buch. Gleich wie der Strahl nichts iſt als Sonn’ in ſeinerSonne. 137. Daß Fuͤnklein im Fewer. Wer kan daß Fuͤnkelein’ in ſeinem Fewr erkennen? Wer mich/ wann ich in GOtt/ ob ich es ſey/ beneñen. 138. Die Liebe macht Beliebter. Mit was macht ſich die Braut beim Braͤutgam mehr beliebt? Mit Liebe wenn ſie ſich jhm mehr und mehr ergiebt. 139. Die gluͤkſeelige Ertrinkung. Wenn du dein Schiffelein aufs Meer der GOttheit bringſt: Gluͤkſeelig biſtu dann/ ſo du darinn Ertrinkſt. 140. Daß edelſte Gebette. Daß edelſte Gebett iſt wenn der Better ſich/ Jn daß für dem erkniet verwandelt jnniglich. 141 Nichts iſt ſuͤſſer als Liebe. Es iſt doch keine Luſt/ und keine Seeligkeit/ Der uͤbertreffen kan der Liebe ſuͤſſigkeit! 142. Der Furcht und Liebe Wuͤrdigkeit. Wer GOtt liebt/ ſchmaͤkt ſchon hier ſeins Geiſtes ſuͤſſigkeit: Wer aber Jhn nur fuͤrcht/ der iſt darvon noch weit. 143. Der allerlieblichſte Thon. Es kan in Ewigkeit kein Thon ſo Lieblich ſein/ (ein. Als wenn deß Menſchen Hertz mit GOtt ſtimbt uͤber- 144. Die heilige Uberformung. Die Ruhe deines Geiſts macht dich zu einem Thron/ Die Lieb zum Seraphin/ der Fried zu Gottesſohn. 145. Wir ſind edeler als die Seraphine. Menſch ich bin edeler als alle Seraphin’: Jch kan wol ſein was ſie/ ſie nie was ich je bin. 147. Was
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Vierdtes Buch.
Gleich wie der Strahl nichts iſt als Sonn’ in ſeiner
Sonne.
137. Daß Fuͤnklein im Fewer.
Wer kan daß Fuͤnkelein’ in ſeinem Fewr erkennen?
Wer mich/ wann ich in GOtt/ ob ich es ſey/ beneñen.
138. Die Liebe macht Beliebter.
Mit was macht ſich die Braut beim Braͤutgam mehr
beliebt?
Mit Liebe wenn ſie ſich jhm mehr und mehr ergiebt.
139. Die gluͤkſeelige Ertrinkung.
Wenn du dein Schiffelein aufs Meer der GOttheit
bringſt:
Gluͤkſeelig biſtu dann/ ſo du darinn Ertrinkſt.
140. Daß edelſte Gebette.
Daß edelſte Gebett iſt wenn der Better ſich/
Jn daß für dem erkniet verwandelt jnniglich.
141 Nichts iſt ſuͤſſer als Liebe.
Es iſt doch keine Luſt/ und keine Seeligkeit/
Der uͤbertreffen kan der Liebe ſuͤſſigkeit!
142. Der Furcht und Liebe Wuͤrdigkeit.
Wer GOtt liebt/ ſchmaͤkt ſchon hier ſeins Geiſtes
ſuͤſſigkeit:
Wer aber Jhn nur fuͤrcht/ der iſt darvon noch weit.
143. Der allerlieblichſte Thon.
Es kan in Ewigkeit kein Thon ſo Lieblich ſein/ (ein.
Als wenn deß Menſchen Hertz mit GOtt ſtimbt uͤber-
144. Die heilige Uberformung.
Die Ruhe deines Geiſts macht dich zu einem Thron/
Die Lieb zum Seraphin/ der Fried zu Gottesſohn.
145. Wir ſind edeler als die Seraphine.
Menſch ich bin edeler als alle Seraphin’:
Jch kan wol ſein was ſie/ ſie nie was ich je bin.
147. Was
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