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Silesius, Angelus: Sinnliche Beschreibung Der Vier Letzten Dinge. Schweidnitz: Jonisch, 1675.

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Die Ewige Freuden
Die Schwane welche singen/
Und durch des langen Halses Schlauch
So schön Gethöne bringen.

24.
Geht man darauff in einen Wald/
So hat man drinn zu sehen/
So viel Ding/ das so mannigfalt
Und sein/ als ie geschehen:
Ann Bäumen wächst ein seidner Moß
Vermengt mit guldnen Faden;
Das Laub ist linde sett und greß;
Das Holtz ohn eingen Schaden.
25.
Man hört den angenehmsten Schall
Den tausend Vögel machen;
Es lokt und zükt die Nachtigall/
Die Tauben girrn und lachen/
Die Amsel schlägt/ die Finke pinkt/
Die Lerche direliret;
Der Zeisig und die Stiglitz singt/
Und alles musiciret.
26.
Die Alaster schwätzt mit den Staarn
Von ihren Fantaseren;
Es pel-

Die Ewige Freuden
Die Schwane welche ſingen/
Und durch des langen Halſes Schlauch
So ſchön Gethöne bringen.

24.
Geht man darauff in einen Wald/
So hat man drinn zu ſehen/
So viel Ding/ das ſo mannigfalt
Und ſein/ als ie geſchehen:
Ann Bäumen wächſt ein ſeidner Moß
Vermengt mit guldnen Faden;
Das Laub iſt linde ſett und greß;
Das Holtz ohn eingen Schaden.
25.
Man hört den angenehmſten Schall
Den tauſend Vögel machen;
Es lokt und zükt die Nachtigall/
Die Tauben girrn und lachen/
Die Amſel ſchlägt/ die Finke pinkt/
Die Lerche direliret;
Der Zeiſig und die Stiglitz ſingt/
Und alles muſiciret.
26.
Die Alaſter ſchwätzt mit den Staarn
Von ihren Fantaſeren;
Es pel-
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[70/0084] Die Ewige Freuden Die Schwane welche ſingen/ Und durch des langen Halſes Schlauch So ſchön Gethöne bringen. 24. Geht man darauff in einen Wald/ So hat man drinn zu ſehen/ So viel Ding/ das ſo mannigfalt Und ſein/ als ie geſchehen: Ann Bäumen wächſt ein ſeidner Moß Vermengt mit guldnen Faden; Das Laub iſt linde ſett und greß; Das Holtz ohn eingen Schaden. 25. Man hört den angenehmſten Schall Den tauſend Vögel machen; Es lokt und zükt die Nachtigall/ Die Tauben girrn und lachen/ Die Amſel ſchlägt/ die Finke pinkt/ Die Lerche direliret; Der Zeiſig und die Stiglitz ſingt/ Und alles muſiciret. 26. Die Alaſter ſchwätzt mit den Staarn Von ihren Fantaſeren; Es pel-

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Zitationshilfe: Silesius, Angelus: Sinnliche Beschreibung Der Vier Letzten Dinge. Schweidnitz: Jonisch, 1675, S. 70. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_beschreibung_1675/84>, abgerufen am 16.07.2024.