Silesius, Angelus: Sinnliche Beschreibung Der Vier Letzten Dinge. Schweidnitz: Jonisch, 1675.Die Ewige Freuden Auff jenem wird man bald gewahrWie sich die Birnen drehen! Ein andrer ist von Pfirschken schwehr Ein andrer von Morelchen; Ein andrer wanket hin und her Mit Muscateller Kelchen. 19. Ergötzlich ist es anzusehnWenn sich die Pomerantzen Van Lüfften hin und wieder drehn/ Und auff den Aesten tantzen: Wenn die Citronen klein und groß Sich auff die Erde neigen: Und die Granaten fast gantz bloß Und reiff zum essen zeigen. 20. Drauß komt man in das freye Feld/Das hat ein schön Gesichte! Man siehet eine solche Welt Die unsre macht zu nichte! Da liegt ein Berg/ da steht ein Wald/ Da ruhen Aun und Wiesen: Ein iegliches gantz wolgestalt/ Und nje genung gepriesen. 21. Man
Die Ewige Freuden Auff jenem wird man bald gewahrWie ſich die Birnen drehen! Ein andrer iſt von Pfirſchken ſchwehr Ein andrer von Morelchen; Ein andrer wanket hin und her Mit Muſcateller Kelchen. 19. Ergötzlich iſt es anzuſehnWenn ſich die Pomerantzen Van Lüfften hin und wieder drehn/ Und auff den Aeſten tantzen: Wenn die Citronen klein und groß Sich auff die Erde neigen: Und die Granaten faſt gantz bloß Und reiff zum eſſen zeigen. 20. Drauß komt man in das freye Feld/Das hat ein ſchön Geſichte! Man ſiehet eine ſolche Welt Die unſre macht zu nichte! Da liegt ein Berg/ da ſteht ein Wald/ Da ruhen Aun und Wieſen: Ein iegliches gantz wolgeſtalt/ Und nje genung geprieſen. 21. Man
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Die Ewige Freuden
Auff jenem wird man bald gewahr
Wie ſich die Birnen drehen!
Ein andrer iſt von Pfirſchken ſchwehr
Ein andrer von Morelchen;
Ein andrer wanket hin und her
Mit Muſcateller Kelchen.
19.
Ergötzlich iſt es anzuſehn
Wenn ſich die Pomerantzen
Van Lüfften hin und wieder drehn/
Und auff den Aeſten tantzen:
Wenn die Citronen klein und groß
Sich auff die Erde neigen:
Und die Granaten faſt gantz bloß
Und reiff zum eſſen zeigen.
20.
Drauß komt man in das freye Feld/
Das hat ein ſchön Geſichte!
Man ſiehet eine ſolche Welt
Die unſre macht zu nichte!
Da liegt ein Berg/ da ſteht ein Wald/
Da ruhen Aun und Wieſen:
Ein iegliches gantz wolgeſtalt/
Und nje genung geprieſen.
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Zitationshilfe: | Silesius, Angelus: Sinnliche Beschreibung Der Vier Letzten Dinge. Schweidnitz: Jonisch, 1675, S. 68. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_beschreibung_1675/82>, abgerufen am 16.07.2024. |