Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Silesius, Angelus: Sinnliche Beschreibung Der Vier Letzten Dinge. Schweidnitz: Jonisch, 1675.

Bild:
<< vorherige Seite
Die Ewige Peinen
13.
Unsäglich ists was sie alldar
Vom Ungeziefer leiden/
Die sich an der verfluchten Schaar
Ersättigen und weiden:
Die Frösch' und Krötten setzen sich
Gantz frey auff ihr Gesichte:
Und machens ihnen ewiglich
Zuschanden und zu nichte.
14.
Die Schlangen sieht man fort und fort
An ihrem Fleische hängen/
Und sie auff ieder Stell und Ort
Anfallen und bedrängen:
Die Nattern haben ihre Lust/
Wenn sie Maul/ Nas' und Ohren/
Durchschlüpffen und die gantze Brust
Biß auff das Hertz durchbohren.
15.
Der Läus' ist ein' unzehlich Heer/
Jngleichem auch der Wantzen;
Die nach der läng' und nach der quer
Auff ihrer Haut rum tantzen:
Die Mükken kühlen ihren Mutt/
Die
Die Ewige Peinen
13.
Unſäglich iſts was ſie alldar
Vom Ungeziefer leiden/
Die ſich an der verfluchten Schaar
Erſättigen und weiden:
Die Fröſch’ und Krötten ſetzen ſich
Gantz frey auff ihr Geſichte:
Und machens ihnen ewiglich
Zuſchanden und zu nichte.
14.
Die Schlangen ſieht man fort und fort
An ihrem Fleiſche hängen/
Und ſie auff ieder Stell und Ort
Anfallen und bedrängen:
Die Nattern haben ihre Luſt/
Wenn ſie Maul/ Nas’ und Ohren/
Durchſchlüpffen und die gantze Bruſt
Biß auff das Hertz durchbohren.
15.
Der Läuſ’ iſt ein’ unzehlich Heer/
Jngleichem auch der Wantzen;
Die nach der läng’ und nach der quer
Auff ihrer Haut rum tantzen:
Die Mükken kühlen ihren Mutt/
Die
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg type="poem">
          <pb facs="#f0052" n="38"/>
          <fw place="top" type="header">Die Ewige Peinen</fw><lb/>
          <lg n="13">
            <head>13.</head><lb/>
            <l>Un&#x017F;äglich i&#x017F;ts was &#x017F;ie alldar</l><lb/>
            <l>Vom Ungeziefer leiden/</l><lb/>
            <l>Die &#x017F;ich an der verfluchten Schaar</l><lb/>
            <l>Er&#x017F;ättigen und weiden:</l><lb/>
            <l>Die Frö&#x017F;ch&#x2019; und Krötten &#x017F;etzen &#x017F;ich</l><lb/>
            <l>Gantz frey auff ihr Ge&#x017F;ichte:</l><lb/>
            <l>Und machens ihnen ewiglich</l><lb/>
            <l>Zu&#x017F;chanden und zu nichte.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="14">
            <head>14.</head><lb/>
            <l>Die Schlangen &#x017F;ieht man fort und fort</l><lb/>
            <l>An ihrem Flei&#x017F;che hängen/</l><lb/>
            <l>Und &#x017F;ie auff ieder Stell und Ort</l><lb/>
            <l>Anfallen und bedrängen:</l><lb/>
            <l>Die Nattern haben ihre Lu&#x017F;t/</l><lb/>
            <l>Wenn &#x017F;ie Maul/ Nas&#x2019; und Ohren/</l><lb/>
            <l>Durch&#x017F;chlüpffen und die gantze Bru&#x017F;t</l><lb/>
            <l>Biß auff das Hertz durchbohren.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="15">
            <head>15.</head><lb/>
            <l>Der Läu&#x017F;&#x2019; i&#x017F;t ein&#x2019; unzehlich Heer/</l><lb/>
            <l>Jngleichem auch der Wantzen;</l><lb/>
            <l>Die nach der läng&#x2019; und nach der quer</l><lb/>
            <l>Auff ihrer Haut rum tantzen:</l><lb/>
            <l>Die Mükken kühlen ihren Mutt/</l><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">Die</fw><lb/>
          </lg>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[38/0052] Die Ewige Peinen 13. Unſäglich iſts was ſie alldar Vom Ungeziefer leiden/ Die ſich an der verfluchten Schaar Erſättigen und weiden: Die Fröſch’ und Krötten ſetzen ſich Gantz frey auff ihr Geſichte: Und machens ihnen ewiglich Zuſchanden und zu nichte. 14. Die Schlangen ſieht man fort und fort An ihrem Fleiſche hängen/ Und ſie auff ieder Stell und Ort Anfallen und bedrängen: Die Nattern haben ihre Luſt/ Wenn ſie Maul/ Nas’ und Ohren/ Durchſchlüpffen und die gantze Bruſt Biß auff das Hertz durchbohren. 15. Der Läuſ’ iſt ein’ unzehlich Heer/ Jngleichem auch der Wantzen; Die nach der läng’ und nach der quer Auff ihrer Haut rum tantzen: Die Mükken kühlen ihren Mutt/ Die

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW): Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_beschreibung_1675
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_beschreibung_1675/52
Zitationshilfe: Silesius, Angelus: Sinnliche Beschreibung Der Vier Letzten Dinge. Schweidnitz: Jonisch, 1675, S. 38. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_beschreibung_1675/52>, abgerufen am 16.07.2024.