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Silesius, Angelus: Sinnliche Beschreibung Der Vier Letzten Dinge. Schweidnitz: Jonisch, 1675.

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An den Leser.
gen bey Krancken und Armen;
und die Fühlung grosse Pein und
Härtigkeit erduldet: So ist es
auch billich daß ein iedwederer
Sinn seine besondere Belohnung
und Ergötzligkeit habe. Daß ich
auch nicht derowegen ohn Grund
die Anmuttigkeit der Creaturen
mit eingeführet: Wiewol es alles
auff himmlische und nicht irrdische
Weise seyn wird. Wir schreiben
aber nur was wir wissen und
was wir sinnen können/ und den
sinnlichen Menschen fürzutragen
ist. Was die Seeligkeit an sich
selber ist/ da bleibt es wol darbey/
daß es noch kein Auge gesehen/
kein Ohre gehöret/ und in keines

Men-
A v

An den Leſer.
gen bey Krancken und Armen;
und die Fühlung groſſe Pein und
Härtigkeit erduldet: So iſt es
auch billich daß ein iedwederer
Siñ ſeine beſondere Belohnung
und Ergötzligkeit habe. Daß ich
auch nicht derowegen ohn Grund
die Anmuttigkeit der Creaturen
mit eingeführet: Wiewol es alles
auff him̃liſche und nicht irrdiſche
Weiſe ſeyn wird. Wir ſchreiben
aber nur was wir wiſſen und
was wir ſinnen können/ und den
ſinnlichen Menſchen fürzutragen
iſt. Was die Seeligkeit an ſich
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[0013] An den Leſer. gen bey Krancken und Armen; und die Fühlung groſſe Pein und Härtigkeit erduldet: So iſt es auch billich daß ein iedwederer Siñ ſeine beſondere Belohnung und Ergötzligkeit habe. Daß ich auch nicht derowegen ohn Grund die Anmuttigkeit der Creaturen mit eingeführet: Wiewol es alles auff him̃liſche und nicht irrdiſche Weiſe ſeyn wird. Wir ſchreiben aber nur was wir wiſſen und was wir ſinnen können/ und den ſinnlichen Menſchen fürzutragen iſt. Was die Seeligkeit an ſich ſelber iſt/ da bleibt es wol darbey/ daß es noch kein Auge geſehen/ kein Ohre gehöret/ und in keines Men- A v

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Zitationshilfe: Silesius, Angelus: Sinnliche Beschreibung Der Vier Letzten Dinge. Schweidnitz: Jonisch, 1675, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_beschreibung_1675/13>, abgerufen am 22.07.2024.