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Ernst, George: Das Training des Trabers. Wien, 1883.

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über Winter im Stalle gehalten wurden,
werden natürlich früher für ein Trial reif
sein, als jene, die mehr oder weniger sich
selbst überlassen blieben; doch kann keine
Regel dafür aufgestellt werden, wie viel
Arbeit ein Pferd gemacht haben muss, be-
vor man das Trial riskiren soll. Dies muss
der Trainer nach der Art, wie sich das
Pferd bei der Arbeit und besonders während
und nach den Spurts zeigt, beurtheilen.

Während der schärferen Arbeit, welche
die Vorbereitung für das Trial bedingt,
muss das Pferd schon eine möglichst grosse
Hafer-Ration bekommen; viele werden jedoch
nicht mehr als 8--10 Quarts (circa 9--11
Liter) im Tage auffressen. Mit solchen
schlechten Fressern muss man besonders
behutsam verfahren, um sie nicht durch eine
zu früh gestellte hohe Anforderung zu über-
arbeiten. Zwölf bis vierzehn Quarts ist das
Quantum, welches man einem guten Fresser
vorsetzen soll. Es gibt auch gierige Fresser,
welche bis 16 Quarts im Tage auffressen
würden, doch dürfte ein solches Uebermass
in den meisten Fällen mehr schaden als
nützen.

Werden ausserordentlich grosse Men-
gen von Nahrung aufgenommen, so gehört

über Winter im Stalle gehalten wurden,
werden natürlich früher für ein Trial reif
sein, als jene, die mehr oder weniger sich
selbst überlassen blieben; doch kann keine
Regel dafür aufgestellt werden, wie viel
Arbeit ein Pferd gemacht haben muss, be-
vor man das Trial riskiren soll. Dies muss
der Trainer nach der Art, wie sich das
Pferd bei der Arbeit und besonders während
und nach den Spurts zeigt, beurtheilen.

Während der schärferen Arbeit, welche
die Vorbereitung für das Trial bedingt,
muss das Pferd schon eine möglichst grosse
Hafer-Ration bekommen; viele werden jedoch
nicht mehr als 8—10 Quarts (circa 9—11
Liter) im Tage auffressen. Mit solchen
schlechten Fressern muss man besonders
behutsam verfahren, um sie nicht durch eine
zu früh gestellte hohe Anforderung zu über-
arbeiten. Zwölf bis vierzehn Quarts ist das
Quantum, welches man einem guten Fresser
vorsetzen soll. Es gibt auch gierige Fresser,
welche bis 16 Quarts im Tage auffressen
würden, doch dürfte ein solches Uebermass
in den meisten Fällen mehr schaden als
nützen.

Werden ausserordentlich grosse Men-
gen von Nahrung aufgenommen, so gehört

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[105/0121] über Winter im Stalle gehalten wurden, werden natürlich früher für ein Trial reif sein, als jene, die mehr oder weniger sich selbst überlassen blieben; doch kann keine Regel dafür aufgestellt werden, wie viel Arbeit ein Pferd gemacht haben muss, be- vor man das Trial riskiren soll. Dies muss der Trainer nach der Art, wie sich das Pferd bei der Arbeit und besonders während und nach den Spurts zeigt, beurtheilen. Während der schärferen Arbeit, welche die Vorbereitung für das Trial bedingt, muss das Pferd schon eine möglichst grosse Hafer-Ration bekommen; viele werden jedoch nicht mehr als 8—10 Quarts (circa 9—11 Liter) im Tage auffressen. Mit solchen schlechten Fressern muss man besonders behutsam verfahren, um sie nicht durch eine zu früh gestellte hohe Anforderung zu über- arbeiten. Zwölf bis vierzehn Quarts ist das Quantum, welches man einem guten Fresser vorsetzen soll. Es gibt auch gierige Fresser, welche bis 16 Quarts im Tage auffressen würden, doch dürfte ein solches Uebermass in den meisten Fällen mehr schaden als nützen. Werden ausserordentlich grosse Men- gen von Nahrung aufgenommen, so gehört

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Zitationshilfe: Ernst, George: Das Training des Trabers. Wien, 1883, S. 105. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/silberer_traber_1883/121>, abgerufen am 28.04.2024.