Siemens, Werner von: Die electrische Telegraphie. Berlin, 1866.sein und die Richtung eines electrischen Stromes in einem Fechner in Leipzig beschäftigte sich mit der Vereinfachung ſein und die Richtung eines electriſchen Stromes in einem Fechner in Leipzig beſchäftigte ſich mit der Vereinfachung <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0015" n="9"/> ſein und die Richtung eines electriſchen Stromes in einem<lb/> Drahte zu erkennen. <hi rendition="#g">Amp</hi> <hi rendition="#aq #g">è</hi> <hi rendition="#g">re</hi> in Paris, welcher dieſe Eigen¬<lb/> ſchaft des electriſchen Stromes näher ſtudirte, machte auch be¬<lb/> reits im Jahre 1820 den Vorſchlag, die Ablenkung der Mag¬<lb/> netnadel anſtatt der Waſſerzerſetzung zur Conſtruction eines<lb/> electriſchen Telegraphen zu benutzen. Er ſchlug vor, an der<lb/> entfernten Station ſo viele Magnetnadeln aufzuhängen, wie das<lb/> Alphabet Buchſtaben hat. Unter jeder Nadel ſollte ein Draht<lb/> fortgeführt werden, welcher zur anderen Station und zurück<lb/> ging und durch den man mit Hülfe einer Klaviatur electriſche<lb/> Ströme ſenden könnte. Die Nadeln ſollten leichte Schirme<lb/> tragen, welche die dahinter ſtehenden Buchſtaben verdeckten.<lb/> Wurden die Nadeln nach einander abgelenkt, ſo wurden die<lb/> bisher verdeckten Buchſtaben in gleicher Reihenfolge ſichtbar<lb/> und man brauchte ſie nur abzuleſen, um die Nachricht zu er¬<lb/> fahren.</p><lb/> <p>Fechner in Leipzig beſchäftigte ſich mit der Vereinfachung<lb/> dieſes Vorſchlages in gleichem Sinne, wie Schweigger den<lb/> Sömmering'ſchen Vorſchlag modificirte. Er wollte nur zwei<lb/> Drähte und eine Magnetnadel verwenden und die Ablenkungen<lb/> derſelben nach rechts und links als Elementarzeichen verwenden,<lb/> aus welchen ein Alphabet zuſammengeſetzt werden ſollte. Schweig¬<lb/> ger und Poggendorff hatten damals bereits gefunden, daß die<lb/> Kraft, mit der der über oder unter der Magnetnadel gleich¬<lb/> laufend mit ihr fortgeführte electriſche Strom dieſelbe ablenkt,<lb/> ſich bedeutend dadurch verſtärken läßt, daß man den Draht in<lb/> vielen Windungen in gleicher Richtung um die Nadel herum¬<lb/> führt. Um dies ausführen zu können, ohne der Electricität<lb/> Gelegenheit zu geben, von einer Windung zur anderen über¬<lb/> zugehen, wurde der Umwindungsdraht dicht mit Seide um¬<lb/> ſponnen. Da die Seide den electriſchen Strom nicht leitet,<lb/> alſo ein Iſolator für Electricität iſt, ſo konnte die Electricität<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [9/0015]
ſein und die Richtung eines electriſchen Stromes in einem
Drahte zu erkennen. Amp è re in Paris, welcher dieſe Eigen¬
ſchaft des electriſchen Stromes näher ſtudirte, machte auch be¬
reits im Jahre 1820 den Vorſchlag, die Ablenkung der Mag¬
netnadel anſtatt der Waſſerzerſetzung zur Conſtruction eines
electriſchen Telegraphen zu benutzen. Er ſchlug vor, an der
entfernten Station ſo viele Magnetnadeln aufzuhängen, wie das
Alphabet Buchſtaben hat. Unter jeder Nadel ſollte ein Draht
fortgeführt werden, welcher zur anderen Station und zurück
ging und durch den man mit Hülfe einer Klaviatur electriſche
Ströme ſenden könnte. Die Nadeln ſollten leichte Schirme
tragen, welche die dahinter ſtehenden Buchſtaben verdeckten.
Wurden die Nadeln nach einander abgelenkt, ſo wurden die
bisher verdeckten Buchſtaben in gleicher Reihenfolge ſichtbar
und man brauchte ſie nur abzuleſen, um die Nachricht zu er¬
fahren.
Fechner in Leipzig beſchäftigte ſich mit der Vereinfachung
dieſes Vorſchlages in gleichem Sinne, wie Schweigger den
Sömmering'ſchen Vorſchlag modificirte. Er wollte nur zwei
Drähte und eine Magnetnadel verwenden und die Ablenkungen
derſelben nach rechts und links als Elementarzeichen verwenden,
aus welchen ein Alphabet zuſammengeſetzt werden ſollte. Schweig¬
ger und Poggendorff hatten damals bereits gefunden, daß die
Kraft, mit der der über oder unter der Magnetnadel gleich¬
laufend mit ihr fortgeführte electriſche Strom dieſelbe ablenkt,
ſich bedeutend dadurch verſtärken läßt, daß man den Draht in
vielen Windungen in gleicher Richtung um die Nadel herum¬
führt. Um dies ausführen zu können, ohne der Electricität
Gelegenheit zu geben, von einer Windung zur anderen über¬
zugehen, wurde der Umwindungsdraht dicht mit Seide um¬
ſponnen. Da die Seide den electriſchen Strom nicht leitet,
alſo ein Iſolator für Electricität iſt, ſo konnte die Electricität
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