Einrichtung getroffen, dass der Magnetismus erst allmählich in voller Stärke auftritt, so dass beim Durchgange des Erzes durch den rotirenden Hohlcylinder immer stärker werdende magnetische Kräfte auf die magnetischen Theile des Gemisches wirken. Wie stark der Strom zu machen ist, hängt von der Natur des Erzes und dem Grade der Röstung desselben ab. Es genügt gewöhn- lich der Strom einer kleinen dynamo- oder magnet-elektrischen Maschine, da die neue, hier zur Verwendung gekommene Form der Elektromagnete einen sehr starken Magnetismus erzeugt. Es hat sich herausgestellt, dass der vom Eisenerz zu trennende Galmei ebenfalls etwas eisenhaltig ist; er enthält 5 bis 10 pCt. Bei vollständiger Röstung genügt dieser Eisengehalt, um auch den Galmei durch die Magnetpole festzuhalten, wenn man zu starke Ströme anwendet. Es giebt also keine wirklich exacte Scheidung, weil auch das Eisen ein bischen Zink enthält. Des- wegen muss der Strom so gewählt werden, dass man das ge- wünschte Scheidungsverhältniss bekommt; das kann man dadurch machen, dass man die stromerzeugende Maschine so schnell dreht, dass man das gewünschte Scheidungsverhältniss bekommt.
Es scheint mir nun, dass eine solche Maschine heutzutage nicht ohne Werth wäre, nicht allein für das specielle Erzvor- kommen, für welche sie construirt ist; ich meine, es giebt auch andere Fälle, wo es sich darum handelt, magnetische von un- magnetischen Erzen oder anderen Stoffen zu trennen. Wenn das kleine, hier in natürlicher Grösse gezeichnete Ding in Betrieb ist, giebt es schon 1 bis 2 Tonnen in der Stunde. Da man die Maschine beliebig vergrössern kann, so würde man auch weit grössere Quantitäten mit geringer Mühe und geringen Kosten verarbeiten können.
Ein anderer Punkt ist die Verwendung für die Müllerei. Ich las neulich eine Notiz in einer amerikanischen Zeitung, es hätte dort Jemand eine ähnliche Maschine gemacht, die die über- raschende Thatsache nachwiese, dass so viel Eisen im Korn wäre, dass man beinahe eine Eisenhütte auf alles das Eisen an- legen könnte. Das wäre ja nun eine Kleinigkeit, dass das Korn gleich vom Händler durch eine solche Maschine gelassen und damit die Gefahr, die für die Mühlen entsteht, wenn Eisen im Korn ist, beseitigt würde. Ich glaube also, dass die Maschine
Einrichtung getroffen, dass der Magnetismus erst allmählich in voller Stärke auftritt, so dass beim Durchgange des Erzes durch den rotirenden Hohlcylinder immer stärker werdende magnetische Kräfte auf die magnetischen Theile des Gemisches wirken. Wie stark der Strom zu machen ist, hängt von der Natur des Erzes und dem Grade der Röstung desselben ab. Es genügt gewöhn- lich der Strom einer kleinen dynamo- oder magnet-elektrischen Maschine, da die neue, hier zur Verwendung gekommene Form der Elektromagnete einen sehr starken Magnetismus erzeugt. Es hat sich herausgestellt, dass der vom Eisenerz zu trennende Galmei ebenfalls etwas eisenhaltig ist; er enthält 5 bis 10 pCt. Bei vollständiger Röstung genügt dieser Eisengehalt, um auch den Galmei durch die Magnetpole festzuhalten, wenn man zu starke Ströme anwendet. Es giebt also keine wirklich exacte Scheidung, weil auch das Eisen ein bischen Zink enthält. Des- wegen muss der Strom so gewählt werden, dass man das ge- wünschte Scheidungsverhältniss bekommt; das kann man dadurch machen, dass man die stromerzeugende Maschine so schnell dreht, dass man das gewünschte Scheidungsverhältniss bekommt.
Es scheint mir nun, dass eine solche Maschine heutzutage nicht ohne Werth wäre, nicht allein für das specielle Erzvor- kommen, für welche sie construirt ist; ich meine, es giebt auch andere Fälle, wo es sich darum handelt, magnetische von un- magnetischen Erzen oder anderen Stoffen zu trennen. Wenn das kleine, hier in natürlicher Grösse gezeichnete Ding in Betrieb ist, giebt es schon 1 bis 2 Tonnen in der Stunde. Da man die Maschine beliebig vergrössern kann, so würde man auch weit grössere Quantitäten mit geringer Mühe und geringen Kosten verarbeiten können.
Ein anderer Punkt ist die Verwendung für die Müllerei. Ich las neulich eine Notiz in einer amerikanischen Zeitung, es hätte dort Jemand eine ähnliche Maschine gemacht, die die über- raschende Thatsache nachwiese, dass so viel Eisen im Korn wäre, dass man beinahe eine Eisenhütte auf alles das Eisen an- legen könnte. Das wäre ja nun eine Kleinigkeit, dass das Korn gleich vom Händler durch eine solche Maschine gelassen und damit die Gefahr, die für die Mühlen entsteht, wenn Eisen im Korn ist, beseitigt würde. Ich glaube also, dass die Maschine
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[541/0567]
Einrichtung getroffen, dass der Magnetismus erst allmählich in
voller Stärke auftritt, so dass beim Durchgange des Erzes durch
den rotirenden Hohlcylinder immer stärker werdende magnetische
Kräfte auf die magnetischen Theile des Gemisches wirken. Wie
stark der Strom zu machen ist, hängt von der Natur des Erzes
und dem Grade der Röstung desselben ab. Es genügt gewöhn-
lich der Strom einer kleinen dynamo- oder magnet-elektrischen
Maschine, da die neue, hier zur Verwendung gekommene Form
der Elektromagnete einen sehr starken Magnetismus erzeugt.
Es hat sich herausgestellt, dass der vom Eisenerz zu trennende
Galmei ebenfalls etwas eisenhaltig ist; er enthält 5 bis 10 pCt.
Bei vollständiger Röstung genügt dieser Eisengehalt, um auch
den Galmei durch die Magnetpole festzuhalten, wenn man zu
starke Ströme anwendet. Es giebt also keine wirklich exacte
Scheidung, weil auch das Eisen ein bischen Zink enthält. Des-
wegen muss der Strom so gewählt werden, dass man das ge-
wünschte Scheidungsverhältniss bekommt; das kann man dadurch
machen, dass man die stromerzeugende Maschine so schnell dreht,
dass man das gewünschte Scheidungsverhältniss bekommt.
Es scheint mir nun, dass eine solche Maschine heutzutage
nicht ohne Werth wäre, nicht allein für das specielle Erzvor-
kommen, für welche sie construirt ist; ich meine, es giebt auch
andere Fälle, wo es sich darum handelt, magnetische von un-
magnetischen Erzen oder anderen Stoffen zu trennen. Wenn das
kleine, hier in natürlicher Grösse gezeichnete Ding in Betrieb
ist, giebt es schon 1 bis 2 Tonnen in der Stunde. Da man die
Maschine beliebig vergrössern kann, so würde man auch weit
grössere Quantitäten mit geringer Mühe und geringen Kosten
verarbeiten können.
Ein anderer Punkt ist die Verwendung für die Müllerei.
Ich las neulich eine Notiz in einer amerikanischen Zeitung, es
hätte dort Jemand eine ähnliche Maschine gemacht, die die über-
raschende Thatsache nachwiese, dass so viel Eisen im Korn
wäre, dass man beinahe eine Eisenhütte auf alles das Eisen an-
legen könnte. Das wäre ja nun eine Kleinigkeit, dass das Korn
gleich vom Händler durch eine solche Maschine gelassen und
damit die Gefahr, die für die Mühlen entsteht, wenn Eisen im
Korn ist, beseitigt würde. Ich glaube also, dass die Maschine
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Siemens, Werner von: Gesammelte Abhandlungen und Vorträge. Berlin, 1881, S. 541. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siemens_abhandlungen_1881/567>, abgerufen am 22.11.2024.
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