1. 32 Abtheilungen des Kabelschrankes wurden eingeschaltet. Sie repräsentirten einen Widerstand von 17600 Q. E = W und eine Capacität von 639,6 m. f. = C. Es ergab sich eine Verzögerung von 0,72 Sec. also pro Million des Pro- ductes Widerstand x Capacität (W. C) von 0,0640 Sec.
2. 24 Abtheilungen eingeschaltet W = 13200 Q. E. C = 483,9 m. f. ergaben Verzögerung 0,45 Sec. pro Million W. C 0,0715
3. 16 Abtheilungen W = 8800 C = 319,6 ergaben Verzögerung 0,22 pro Million W. C 0,078 Sec.
Es giebt dies im Mittel eine Verzögerung für 1 Millon W. C von 0,0712 Sec.
Die Leitung Sagan-Malmitz und zurück hat nach der von Hrn. Dr. Frölich ausgeführten Messung eine Capacität C = 0,151 m. f. Widerstand W = 189,0 Q. E. mithin W. C = 28,5; hiernach könnte durch die Flaschenladung, unter Annahme des quadratischen Gesetzes, nur eine Verzögerung von 2,0 Millionstel Secunden herbeigeführt sein, während sie für die Linie Sagan- Streckenblock nur 0,3 Millionstel Secunden betragen könnte.
Zieht man nun auch in Betracht, dass diese Verzögerungs- zeiten wesentlich grösser ausfallen mussten, wie bei den Kabel- messungen, weil längere Zeit verging, bis das elektrische Potential der funkengebenden Spitze so gross war, dass der Funke zum Cylinder überspringen konnte, so ist es doch evident, dass z. B. die auf der Strecke Sagan-Streckenblock gemessene Verzögerung von 30,4 Millionstel Secunden anderen Ursprungs sein muss, als die auf 0,3 Millionstel Secunden berechnete Flaschenverzögerung.
Ich hoffe im Laufe dieses Winters Gelegenheit zu finden, nicht nur die obigen Versuche unter besseren Verhältnissen und mit verbesserten Vorrichtungen wiederholen, sondern sie auch auf eine Kupferleitung ausdehnen zu können, um durch directe
1. 32 Abtheilungen des Kabelschrankes wurden eingeschaltet. Sie repräsentirten einen Widerstand von 17600 Q. E = W und eine Capacität von 639,6 m. f. = C. Es ergab sich eine Verzögerung von 0,72 Sec. also pro Million des Pro- ductes Widerstand × Capacität (W. C) von 0,0640 Sec.
2. 24 Abtheilungen eingeschaltet W = 13200 Q. E. C = 483,9 m. f. ergaben Verzögerung 0,45 Sec. pro Million W. C 0,0715
3. 16 Abtheilungen W = 8800 C = 319,6 ergaben Verzögerung 0,22 pro Million W. C 0,078 Sec.
Es giebt dies im Mittel eine Verzögerung für 1 Millon W. C von 0,0712 Sec.
Die Leitung Sagan-Malmitz und zurück hat nach der von Hrn. Dr. Frölich ausgeführten Messung eine Capacität C = 0,151 m. f. Widerstand W = 189,0 Q. E. mithin W. C = 28,5; hiernach könnte durch die Flaschenladung, unter Annahme des quadratischen Gesetzes, nur eine Verzögerung von 2,0 Millionstel Secunden herbeigeführt sein, während sie für die Linie Sagan- Streckenblock nur 0,3 Millionstel Secunden betragen könnte.
Zieht man nun auch in Betracht, dass diese Verzögerungs- zeiten wesentlich grösser ausfallen mussten, wie bei den Kabel- messungen, weil längere Zeit verging, bis das elektrische Potential der funkengebenden Spitze so gross war, dass der Funke zum Cylinder überspringen konnte, so ist es doch evident, dass z. B. die auf der Strecke Sagan-Streckenblock gemessene Verzögerung von 30,4 Millionstel Secunden anderen Ursprungs sein muss, als die auf 0,3 Millionstel Secunden berechnete Flaschenverzögerung.
Ich hoffe im Laufe dieses Winters Gelegenheit zu finden, nicht nur die obigen Versuche unter besseren Verhältnissen und mit verbesserten Vorrichtungen wiederholen, sondern sie auch auf eine Kupferleitung ausdehnen zu können, um durch directe
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[375/0393]
1. 32 Abtheilungen des Kabelschrankes wurden eingeschaltet.
Sie repräsentirten einen Widerstand von 17600 Q. E = W
und eine Capacität von 639,6 m. f. = C. Es ergab sich
eine Verzögerung von 0,72 Sec. also pro Million des Pro-
ductes Widerstand × Capacität (W. C) von 0,0640 Sec.
2. 24 Abtheilungen eingeschaltet
W = 13200 Q. E.
C = 483,9 m. f.
ergaben Verzögerung 0,45 Sec.
pro Million W. C 0,0715
3. 16 Abtheilungen
W = 8800
C = 319,6
ergaben Verzögerung 0,22
pro Million W. C 0,078 Sec.
Es giebt dies im Mittel eine Verzögerung für 1 Millon W. C von
0,0712 Sec.
Die Leitung Sagan-Malmitz und zurück hat nach der von
Hrn. Dr. Frölich ausgeführten Messung
eine Capacität C = 0,151 m. f.
Widerstand W = 189,0 Q. E.
mithin W. C = 28,5;
hiernach könnte durch die Flaschenladung, unter Annahme des
quadratischen Gesetzes, nur eine Verzögerung von 2,0 Millionstel
Secunden herbeigeführt sein, während sie für die Linie Sagan-
Streckenblock nur 0,3 Millionstel Secunden betragen könnte.
Zieht man nun auch in Betracht, dass diese Verzögerungs-
zeiten wesentlich grösser ausfallen mussten, wie bei den Kabel-
messungen, weil längere Zeit verging, bis das elektrische Potential
der funkengebenden Spitze so gross war, dass der Funke zum
Cylinder überspringen konnte, so ist es doch evident, dass z. B.
die auf der Strecke Sagan-Streckenblock gemessene Verzögerung
von 30,4 Millionstel Secunden anderen Ursprungs sein muss, als
die auf 0,3 Millionstel Secunden berechnete Flaschenverzögerung.
Ich hoffe im Laufe dieses Winters Gelegenheit zu finden,
nicht nur die obigen Versuche unter besseren Verhältnissen und
mit verbesserten Vorrichtungen wiederholen, sondern sie auch
auf eine Kupferleitung ausdehnen zu können, um durch directe
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Siemens, Werner von: Gesammelte Abhandlungen und Vorträge. Berlin, 1881, S. 375. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siemens_abhandlungen_1881/393>, abgerufen am 22.11.2024.
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