ganze, nach dem 12,68 Kilom. entfernten Erkner und zurück führende Telegraphenleitung (aus 5 mm. dickem Eisendrahte) hindurch zum rotirenden Cylinder zu leiten.
Die Versuche wurden mit 2 Spitzen gemacht, d. h. also, es wurde die eine (kleinere) Flasche direct durch die eine Spitze, die zweite beträchtlich grössere Flasche durch die Lei- tung und die andere Spitze entladen. Es wurden 7 Entla- dungen gemacht. Die am folgenden Tage gemachten Ablesun- gen ergaben
122,8
111,7
125,3
142,7
117,6
121,8
134,3
im Mittel 125,2 Millionenstel Secunden.
Da die hin- und zurückgehende Leitung 2 . 12,68 = 25,36 Kilometer betrug, so ergiebt dies eine Geschwindigkeit von 202600 Km. oder 27300 geogr. Meilen in der Secunde. Es stellte sich hierbei heraus, dass der durch die eine Spitze ge- hende, directe Entladungsfunke der kleinen Flasche stets einen kleinen Büschel von Funkenmarken bildete, umgeben von einem grösseren concentrischen Hofe, innerhalb dessen der Russ fort- geschleudert war, während durch die zweite Spitze eine Serie von kleineren Funkenmarken gebildet wurde, die von keinem oder doch nur einem sehr schwachen Hofe umgeben waren.
Häufig war in der Linie der letzten Spitze, genau gegen- über der Local-Entladungsmarke, ebenfalls ein schwacher Punkt sichtbar. Derselbe war entweder Folge einer Rück- oder Seiten- entladung vom Cylinder auf die benachbarte Spitze, oder wahr- scheinlicher eine Influenzwirkung zwischen den zunächst dem Cylinder liegenden Theilen der an denselben Stangen befestigten hin- und rückkehrenden Leitung. Im allgemeinen war die Lo- cal-Entladung weit stärker wie nothwendig, was den Nachtheil mit sich führte, dass der erste Linienentladungspunkt häufig noch in den Hof der Localentladung fiel und dadurch schwer zu erkennen war.
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ganze, nach dem 12,68 Kilom. entfernten Erkner und zurück führende Telegraphenleitung (aus 5 mm. dickem Eisendrahte) hindurch zum rotirenden Cylinder zu leiten.
Die Versuche wurden mit 2 Spitzen gemacht, d. h. also, es wurde die eine (kleinere) Flasche direct durch die eine Spitze, die zweite beträchtlich grössere Flasche durch die Lei- tung und die andere Spitze entladen. Es wurden 7 Entla- dungen gemacht. Die am folgenden Tage gemachten Ablesun- gen ergaben
122,8
111,7
125,3
142,7
117,6
121,8
134,3
im Mittel 125,2 Millionenstel Secunden.
Da die hin- und zurückgehende Leitung 2 . 12,68 = 25,36 Kilometer betrug, so ergiebt dies eine Geschwindigkeit von 202600 Km. oder 27300 geogr. Meilen in der Secunde. Es stellte sich hierbei heraus, dass der durch die eine Spitze ge- hende, directe Entladungsfunke der kleinen Flasche stets einen kleinen Büschel von Funkenmarken bildete, umgeben von einem grösseren concentrischen Hofe, innerhalb dessen der Russ fort- geschleudert war, während durch die zweite Spitze eine Serie von kleineren Funkenmarken gebildet wurde, die von keinem oder doch nur einem sehr schwachen Hofe umgeben waren.
Häufig war in der Linie der letzten Spitze, genau gegen- über der Local-Entladungsmarke, ebenfalls ein schwacher Punkt sichtbar. Derselbe war entweder Folge einer Rück- oder Seiten- entladung vom Cylinder auf die benachbarte Spitze, oder wahr- scheinlicher eine Influenzwirkung zwischen den zunächst dem Cylinder liegenden Theilen der an denselben Stangen befestigten hin- und rückkehrenden Leitung. Im allgemeinen war die Lo- cal-Entladung weit stärker wie nothwendig, was den Nachtheil mit sich führte, dass der erste Linienentladungspunkt häufig noch in den Hof der Localentladung fiel und dadurch schwer zu erkennen war.
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ganze, nach dem 12,68 Kilom. entfernten Erkner und zurück
führende Telegraphenleitung (aus 5 mm. dickem Eisendrahte)
hindurch zum rotirenden Cylinder zu leiten.
Die Versuche wurden mit 2 Spitzen gemacht, d. h. also,
es wurde die eine (kleinere) Flasche direct durch die eine
Spitze, die zweite beträchtlich grössere Flasche durch die Lei-
tung und die andere Spitze entladen. Es wurden 7 Entla-
dungen gemacht. Die am folgenden Tage gemachten Ablesun-
gen ergaben
122,8
111,7
125,3
142,7
117,6
121,8
134,3
im Mittel 125,2 Millionenstel Secunden.
Da die hin- und zurückgehende Leitung 2 . 12,68 = 25,36
Kilometer betrug, so ergiebt dies eine Geschwindigkeit von
202600 Km. oder 27300 geogr. Meilen in der Secunde. Es
stellte sich hierbei heraus, dass der durch die eine Spitze ge-
hende, directe Entladungsfunke der kleinen Flasche stets einen
kleinen Büschel von Funkenmarken bildete, umgeben von einem
grösseren concentrischen Hofe, innerhalb dessen der Russ fort-
geschleudert war, während durch die zweite Spitze eine Serie
von kleineren Funkenmarken gebildet wurde, die von keinem
oder doch nur einem sehr schwachen Hofe umgeben waren.
Häufig war in der Linie der letzten Spitze, genau gegen-
über der Local-Entladungsmarke, ebenfalls ein schwacher Punkt
sichtbar. Derselbe war entweder Folge einer Rück- oder Seiten-
entladung vom Cylinder auf die benachbarte Spitze, oder wahr-
scheinlicher eine Influenzwirkung zwischen den zunächst dem
Cylinder liegenden Theilen der an denselben Stangen befestigten
hin- und rückkehrenden Leitung. Im allgemeinen war die Lo-
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mit sich führte, dass der erste Linienentladungspunkt häufig
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zu erkennen war.
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Siemens, Werner von: Gesammelte Abhandlungen und Vorträge. Berlin, 1881, S. 371. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siemens_abhandlungen_1881/389>, abgerufen am 22.11.2024.
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