(Poggendorff's Ann. d. Phys. u. Chemie Bd. 127 S. 327.)
1866.
Im Jahre 1860 veröffentlichte ich in diesen Blättern1) eine Methode, mit deren Hülfe es mir gelungen war, Widerstands- Etalons genau zu reconstruiren, und mache den Vorschlag, den Widerstand eines Quecksilberprismas von 1 m Länge und 1 # mm Querschnitt, oder den millionenfachen Widerstand eines Queck- silberwürfels von 1 m Seitenlänge, bei 0° Temperatur, als Ein- heit des elektrischen Leitungswiderstandes und gleichzeitig den specifischen Widerstand des Quecksilbers als Einheit des speci- fischen Widerstandes der Körper anzunehmen. Die Gründe, auf welche ich meinen Vorschlag stützte, waren kurz zusammenge- fasst folgende:
Die Aufstellung eines willkürlich gewählten oder sich einem in der Natur gegebenen mehr oder weniger genau anschliessen- den materiellen Grundmasses des Widerstandes, welches wie das Normal-Meter-Mass irgendwo deponirt und durch Copirung vervielfältigt würde, ist nicht rathsam, da keine Garantie dafür vorhanden ist, dass der Widerstand desselben sich nicht ändert.
Auch wenn man die Unveränderlichkeit eines solchen Grund- masses sicher stellen könnte, würde die unvermeidliche häufige Copirung und Wiedercopirung der Copien, in Verbindung mit der möglicherweise eintretenden Veränderung ihres Widerstandes, bald unrichtige Etalons in Cours bringen, wie es mit den Co- pien des Jacobi'schen Normaletalons in so hohem Grade der Fall war.
1) Diese Ann Bd. 110, S. 1.
Zur Frage der Widerstands-Einheit.
(Poggendorff’s Ann. d. Phys. u. Chemie Bd. 127 S. 327.)
1866.
Im Jahre 1860 veröffentlichte ich in diesen Blättern1) eine Methode, mit deren Hülfe es mir gelungen war, Widerstands- Etalons genau zu reconstruiren, und mache den Vorschlag, den Widerstand eines Quecksilberprismas von 1 m Länge und 1 □ mm Querschnitt, oder den millionenfachen Widerstand eines Queck- silberwürfels von 1 m Seitenlänge, bei 0° Temperatur, als Ein- heit des elektrischen Leitungswiderstandes und gleichzeitig den specifischen Widerstand des Quecksilbers als Einheit des speci- fischen Widerstandes der Körper anzunehmen. Die Gründe, auf welche ich meinen Vorschlag stützte, waren kurz zusammenge- fasst folgende:
Die Aufstellung eines willkürlich gewählten oder sich einem in der Natur gegebenen mehr oder weniger genau anschliessen- den materiellen Grundmasses des Widerstandes, welches wie das Normal-Meter-Mass irgendwo deponirt und durch Copirung vervielfältigt würde, ist nicht rathsam, da keine Garantie dafür vorhanden ist, dass der Widerstand desselben sich nicht ändert.
Auch wenn man die Unveränderlichkeit eines solchen Grund- masses sicher stellen könnte, würde die unvermeidliche häufige Copirung und Wiedercopirung der Copien, in Verbindung mit der möglicherweise eintretenden Veränderung ihres Widerstandes, bald unrichtige Etalons in Cours bringen, wie es mit den Co- pien des Jacobi’schen Normaletalons in so hohem Grade der Fall war.
1) Diese Ann Bd. 110, S. 1.
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[[267]/0285]
Zur Frage der Widerstands-Einheit.
(Poggendorff’s Ann. d. Phys. u. Chemie Bd. 127 S. 327.)
1866.
Im Jahre 1860 veröffentlichte ich in diesen Blättern 1) eine
Methode, mit deren Hülfe es mir gelungen war, Widerstands-
Etalons genau zu reconstruiren, und mache den Vorschlag, den
Widerstand eines Quecksilberprismas von 1 m Länge und 1 □ mm
Querschnitt, oder den millionenfachen Widerstand eines Queck-
silberwürfels von 1 m Seitenlänge, bei 0° Temperatur, als Ein-
heit des elektrischen Leitungswiderstandes und gleichzeitig den
specifischen Widerstand des Quecksilbers als Einheit des speci-
fischen Widerstandes der Körper anzunehmen. Die Gründe, auf
welche ich meinen Vorschlag stützte, waren kurz zusammenge-
fasst folgende:
Die Aufstellung eines willkürlich gewählten oder sich einem
in der Natur gegebenen mehr oder weniger genau anschliessen-
den materiellen Grundmasses des Widerstandes, welches wie
das Normal-Meter-Mass irgendwo deponirt und durch Copirung
vervielfältigt würde, ist nicht rathsam, da keine Garantie dafür
vorhanden ist, dass der Widerstand desselben sich nicht ändert.
Auch wenn man die Unveränderlichkeit eines solchen Grund-
masses sicher stellen könnte, würde die unvermeidliche häufige
Copirung und Wiedercopirung der Copien, in Verbindung mit
der möglicherweise eintretenden Veränderung ihres Widerstandes,
bald unrichtige Etalons in Cours bringen, wie es mit den Co-
pien des Jacobi’schen Normaletalons in so hohem Grade der
Fall war.
1) Diese Ann Bd. 110, S. 1.
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Siemens, Werner von: Gesammelte Abhandlungen und Vorträge. Berlin, 1881, S. [267]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siemens_abhandlungen_1881/285>, abgerufen am 23.11.2024.
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