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Siemens, Werner von: Gesammelte Abhandlungen und Vorträge. Berlin, 1881.

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nissmässig noch weit geringer aus, wie aus der nachstehenden
Tabelle für Silber ersichtlich ist.

[Tabelle]

Der Widerstand der Glasspirale ward hier mit einer Ein-
heit aus Neusilberdraht verglichen. Der Silbergehalt ward aber
nicht durch nachträgliche Analyse bestimmt, sondern aus der
Zusammensetzung berechnet. Das specifische Gewicht des Sil-
bers ist = 10,5 gesetzt. Um zu verhüten, dass sich starres
Amalgam in den angeblasenen Glasgefässen abschied, wie es bei
langsamem Einströmen des Quecksilbers in das Glasrohr von
geringem Querschnitt leicht eintritt, ward es vermittelst einer
kleinen Pumpe unter kräftigem Druck hineingetrieben. Es ist
allerdings möglich, dass trotz dieser Vorsichtsmassregel der Sil-
bergehalt des im Rohre befindlichen Quecksilbers dennoch etwas
geringer ausgefallen ist; es müsste dann aber die Leitungsfähig-
keit des flüssigen Silbers noch kleiner ausfallen wie die Rech-
nung ergiebt. Sie wäre also noch kleiner im Verhältniss zum
flüssigen Zink, während sie 3 mal grösser ist, wenn beide Me-
talle im starren Zustande sind.

Dass der Widerstand einiger Metalle beim Uebergange aus
dem starren in den flüssigen Zustand plötzlich zunimmt, hat
Matthiessen für Kalium und Natrium nachgewiesen1) doch reichen
die verhältnissmässig geringen Unterschiede, welche derselbe
für diese Metalle fand, nicht aus, um die hier gefundenen grossen
Differenzen zu erklären. Um mir weitere Aufklärung hierüber
zu verschaffen, füllte ich eine Glasspirale im Stearinbade mit
reinem Zinn. Das Zinn schmolz nach meinem, nicht weiter
controllirten Quecksilberthermometer schon bei 224 °C. und füllte
das Glasrohr vollkommen. Nachdem ich das so gefüllte Glas-
rohr bis auf 280° erwärmt hatte, mass ich seinen Widerstand,

1) Pogg. Ann. Bd. 100, S. 177.

nissmässig noch weit geringer aus, wie aus der nachstehenden
Tabelle für Silber ersichtlich ist.

[Tabelle]

Der Widerstand der Glasspirale ward hier mit einer Ein-
heit aus Neusilberdraht verglichen. Der Silbergehalt ward aber
nicht durch nachträgliche Analyse bestimmt, sondern aus der
Zusammensetzung berechnet. Das specifische Gewicht des Sil-
bers ist = 10,5 gesetzt. Um zu verhüten, dass sich starres
Amalgam in den angeblasenen Glasgefässen abschied, wie es bei
langsamem Einströmen des Quecksilbers in das Glasrohr von
geringem Querschnitt leicht eintritt, ward es vermittelst einer
kleinen Pumpe unter kräftigem Druck hineingetrieben. Es ist
allerdings möglich, dass trotz dieser Vorsichtsmassregel der Sil-
bergehalt des im Rohre befindlichen Quecksilbers dennoch etwas
geringer ausgefallen ist; es müsste dann aber die Leitungsfähig-
keit des flüssigen Silbers noch kleiner ausfallen wie die Rech-
nung ergiebt. Sie wäre also noch kleiner im Verhältniss zum
flüssigen Zink, während sie 3 mal grösser ist, wenn beide Me-
talle im starren Zustande sind.

Dass der Widerstand einiger Metalle beim Uebergange aus
dem starren in den flüssigen Zustand plötzlich zunimmt, hat
Matthiessen für Kalium und Natrium nachgewiesen1) doch reichen
die verhältnissmässig geringen Unterschiede, welche derselbe
für diese Metalle fand, nicht aus, um die hier gefundenen grossen
Differenzen zu erklären. Um mir weitere Aufklärung hierüber
zu verschaffen, füllte ich eine Glasspirale im Stearinbade mit
reinem Zinn. Das Zinn schmolz nach meinem, nicht weiter
controllirten Quecksilberthermometer schon bei 224 °C. und füllte
das Glasrohr vollkommen. Nachdem ich das so gefüllte Glas-
rohr bis auf 280° erwärmt hatte, mass ich seinen Widerstand,

1) Pogg. Ann. Bd. 100, S. 177.
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[256/0274] nissmässig noch weit geringer aus, wie aus der nachstehenden Tabelle für Silber ersichtlich ist. Der Widerstand der Glasspirale ward hier mit einer Ein- heit aus Neusilberdraht verglichen. Der Silbergehalt ward aber nicht durch nachträgliche Analyse bestimmt, sondern aus der Zusammensetzung berechnet. Das specifische Gewicht des Sil- bers ist = 10,5 gesetzt. Um zu verhüten, dass sich starres Amalgam in den angeblasenen Glasgefässen abschied, wie es bei langsamem Einströmen des Quecksilbers in das Glasrohr von geringem Querschnitt leicht eintritt, ward es vermittelst einer kleinen Pumpe unter kräftigem Druck hineingetrieben. Es ist allerdings möglich, dass trotz dieser Vorsichtsmassregel der Sil- bergehalt des im Rohre befindlichen Quecksilbers dennoch etwas geringer ausgefallen ist; es müsste dann aber die Leitungsfähig- keit des flüssigen Silbers noch kleiner ausfallen wie die Rech- nung ergiebt. Sie wäre also noch kleiner im Verhältniss zum flüssigen Zink, während sie 3 mal grösser ist, wenn beide Me- talle im starren Zustande sind. Dass der Widerstand einiger Metalle beim Uebergange aus dem starren in den flüssigen Zustand plötzlich zunimmt, hat Matthiessen für Kalium und Natrium nachgewiesen 1) doch reichen die verhältnissmässig geringen Unterschiede, welche derselbe für diese Metalle fand, nicht aus, um die hier gefundenen grossen Differenzen zu erklären. Um mir weitere Aufklärung hierüber zu verschaffen, füllte ich eine Glasspirale im Stearinbade mit reinem Zinn. Das Zinn schmolz nach meinem, nicht weiter controllirten Quecksilberthermometer schon bei 224 °C. und füllte das Glasrohr vollkommen. Nachdem ich das so gefüllte Glas- rohr bis auf 280° erwärmt hatte, mass ich seinen Widerstand, 1) Pogg. Ann. Bd. 100, S. 177.

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Zitationshilfe: Siemens, Werner von: Gesammelte Abhandlungen und Vorträge. Berlin, 1881, S. 256. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siemens_abhandlungen_1881/274>, abgerufen am 25.11.2024.