benutzte weitere Hals nach oben gerichtet war und so mit dem sie verbindenden Rohre in eine Rinne gelegt, die mit Eisstücken an- gefüllt war. Darauf wurde die eine Vorlage mit gereinigtem und trocknem Quecksilber gefüllt. Das Quecksilber füllte nun das Rohr und lief durch dasselbe in die leere Vorlage. War das Niveau des Quecksilbers in beiden Gefässen gleich, so war in der Regel auch das Rohr ganz blasenfrei mit Quecksilber gefüllt. Es wurden nun dicke amalgamirte Kupferdrähte durch die beiden aufgerichteten Hülsen der Vorlagen in das Quecksilber geführt und alsdann der Widerstand des Rohres mittels der oben be- schriebenen Brücke mit dem eines Jacobi'schen Widerstands- etalon verglichen1).
Der Widerstand der Zuleitungsdrähte wurde dadurch be- stimmt, dass beide amalgamirte Kupfercylinder in ein gemein- schaftliches, mit Quecksilber gefülltes Gefäss getaucht wurden. Derselbe erwies sich jedoch als verschwindend klein im Vergleich mit dem Widerstande der Röhren.
Die in der umstehenden Tabelle zusammengestellten Ver- suche wurden so angestellt, dass erst bei der einen Stellung des Commutators der Schieber B B so lange verschoben wurde, bis das Galvanometer beim Niederdrücken des Contacthebels I keine dauernde Ablenkung zeigte. Darauf werden durch den Commu- tator die zu vergleichenden Widerstände vertauscht und abermals der Schieber richtig eingestellt. Diese beiden Ablenkungen sind in den mit a und b bezeichneten Columnen angegeben. Waren die Beobachtungen fehlerfrei, so musste die Summe beider = 1000 sein, was in der Mehrheit der Fälle wenigstens sehr nahe der Fall war. Es ist hierbei noch zu bemerken, dass nach Her- stellung des Stromgleichgewichts beim Schliessen der Kette stets ein kleiner Ausschlag von einigen Scalentheilen bemerkt ward im Sinne eines grösseren Widerstandes des aus nebenein-
1) Anfänglich benutzten wir anstatt amalgamirter Kupferdrähte Cy- linder von Eisen als Zuleitungen. Es stellte sich aber heraus, dass ein sehr beträchtlicher Uebergangswiderstand vom Eisen zum Quecksilber auf- trat, obgleich die Oberfläche des Eisens vollständig rein war. Dieser Widerstand, der auch bei unverquicktem Kupfer auftrat, war besonders stark, wenn die Cylinder nach der Reinigung noch einige Zeit an der Luft gelegen hatten, und es ist daher wahrscheinlich diese Erscheinung der auf der Oberfläche condensirten Gasschicht zuzuschreiben.
benutzte weitere Hals nach oben gerichtet war und so mit dem sie verbindenden Rohre in eine Rinne gelegt, die mit Eisstücken an- gefüllt war. Darauf wurde die eine Vorlage mit gereinigtem und trocknem Quecksilber gefüllt. Das Quecksilber füllte nun das Rohr und lief durch dasselbe in die leere Vorlage. War das Niveau des Quecksilbers in beiden Gefässen gleich, so war in der Regel auch das Rohr ganz blasenfrei mit Quecksilber gefüllt. Es wurden nun dicke amalgamirte Kupferdrähte durch die beiden aufgerichteten Hülsen der Vorlagen in das Quecksilber geführt und alsdann der Widerstand des Rohres mittels der oben be- schriebenen Brücke mit dem eines Jacobi’schen Widerstands- etalon verglichen1).
Der Widerstand der Zuleitungsdrähte wurde dadurch be- stimmt, dass beide amalgamirte Kupfercylinder in ein gemein- schaftliches, mit Quecksilber gefülltes Gefäss getaucht wurden. Derselbe erwies sich jedoch als verschwindend klein im Vergleich mit dem Widerstande der Röhren.
Die in der umstehenden Tabelle zusammengestellten Ver- suche wurden so angestellt, dass erst bei der einen Stellung des Commutators der Schieber B B so lange verschoben wurde, bis das Galvanometer beim Niederdrücken des Contacthebels I keine dauernde Ablenkung zeigte. Darauf werden durch den Commu- tator die zu vergleichenden Widerstände vertauscht und abermals der Schieber richtig eingestellt. Diese beiden Ablenkungen sind in den mit a und b bezeichneten Columnen angegeben. Waren die Beobachtungen fehlerfrei, so musste die Summe beider = 1000 sein, was in der Mehrheit der Fälle wenigstens sehr nahe der Fall war. Es ist hierbei noch zu bemerken, dass nach Her- stellung des Stromgleichgewichts beim Schliessen der Kette stets ein kleiner Ausschlag von einigen Scalentheilen bemerkt ward im Sinne eines grösseren Widerstandes des aus nebenein-
1) Anfänglich benutzten wir anstatt amalgamirter Kupferdrähte Cy- linder von Eisen als Zuleitungen. Es stellte sich aber heraus, dass ein sehr beträchtlicher Uebergangswiderstand vom Eisen zum Quecksilber auf- trat, obgleich die Oberfläche des Eisens vollständig rein war. Dieser Widerstand, der auch bei unverquicktem Kupfer auftrat, war besonders stark, wenn die Cylinder nach der Reinigung noch einige Zeit an der Luft gelegen hatten, und es ist daher wahrscheinlich diese Erscheinung der auf der Oberfläche condensirten Gasschicht zuzuschreiben.
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[239/0257]
benutzte weitere Hals nach oben gerichtet war und so mit dem sie
verbindenden Rohre in eine Rinne gelegt, die mit Eisstücken an-
gefüllt war. Darauf wurde die eine Vorlage mit gereinigtem und
trocknem Quecksilber gefüllt. Das Quecksilber füllte nun das
Rohr und lief durch dasselbe in die leere Vorlage. War das
Niveau des Quecksilbers in beiden Gefässen gleich, so war in
der Regel auch das Rohr ganz blasenfrei mit Quecksilber gefüllt.
Es wurden nun dicke amalgamirte Kupferdrähte durch die beiden
aufgerichteten Hülsen der Vorlagen in das Quecksilber geführt
und alsdann der Widerstand des Rohres mittels der oben be-
schriebenen Brücke mit dem eines Jacobi’schen Widerstands-
etalon verglichen 1).
Der Widerstand der Zuleitungsdrähte wurde dadurch be-
stimmt, dass beide amalgamirte Kupfercylinder in ein gemein-
schaftliches, mit Quecksilber gefülltes Gefäss getaucht wurden.
Derselbe erwies sich jedoch als verschwindend klein im Vergleich
mit dem Widerstande der Röhren.
Die in der umstehenden Tabelle zusammengestellten Ver-
suche wurden so angestellt, dass erst bei der einen Stellung des
Commutators der Schieber B B so lange verschoben wurde, bis
das Galvanometer beim Niederdrücken des Contacthebels I keine
dauernde Ablenkung zeigte. Darauf werden durch den Commu-
tator die zu vergleichenden Widerstände vertauscht und abermals
der Schieber richtig eingestellt. Diese beiden Ablenkungen sind
in den mit a und b bezeichneten Columnen angegeben. Waren
die Beobachtungen fehlerfrei, so musste die Summe beider = 1000
sein, was in der Mehrheit der Fälle wenigstens sehr nahe der
Fall war. Es ist hierbei noch zu bemerken, dass nach Her-
stellung des Stromgleichgewichts beim Schliessen der Kette
stets ein kleiner Ausschlag von einigen Scalentheilen bemerkt
ward im Sinne eines grösseren Widerstandes des aus nebenein-
1) Anfänglich benutzten wir anstatt amalgamirter Kupferdrähte Cy-
linder von Eisen als Zuleitungen. Es stellte sich aber heraus, dass ein
sehr beträchtlicher Uebergangswiderstand vom Eisen zum Quecksilber auf-
trat, obgleich die Oberfläche des Eisens vollständig rein war. Dieser
Widerstand, der auch bei unverquicktem Kupfer auftrat, war besonders
stark, wenn die Cylinder nach der Reinigung noch einige Zeit an der Luft
gelegen hatten, und es ist daher wahrscheinlich diese Erscheinung der auf
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Siemens, Werner von: Gesammelte Abhandlungen und Vorträge. Berlin, 1881, S. 239. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siemens_abhandlungen_1881/257>, abgerufen am 25.11.2024.
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