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Siemens, Werner von: Gesammelte Abhandlungen und Vorträge. Berlin, 1881.

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Ein weiterer Grund häufiger Störungen des Dienstes der
älteren Linien lag in solchen bei der Fabrication der Drähte
begangenen Fehlern, die erst nach Verlauf längerer Zeit störend
auftraten.

Die nothwendige Folge einer sehr excentrischen Drahtlage
bei Anwendung vulcanisirter Guttapercha ist bereits erwähnt.
Bereits im vorigen Jahre zeigten sich diese Erscheinungen auf
den älteren Linien, und es mussten damals und in neuester Zeit
häufige Revisionen ausgeführt und oft ganze Adern, die durch
Excentricität des Drahts verdorben waren und Längsrisse be-
kommen hatten, ersetzt werden. Bei diesen Drähten war nur in
seltenen Fällen eine Erhärtung oder anderweitige Veränderung
der Guttapercha im Allgemeinen wahrzunehmen und gewöhnlich
nur dann, wenn die Drähte in sehr geringer Tiefe und leichtem
trockenem Boden lagen. Es haben sich diese Längenrisse über-
all nur da gezeigt, wo die Excentricität des Drahtes so bedeu-
tend war, dass die erwähnte, den Kupferdraht zunächst umgebende
Schicht leitender Guttapercha wirklich bis zur Oberfläche des
Ueberzuges reichte. Weniger excentrische Stellen haben sich
vollständig gut erhalten.

Bereits im vorigen Jahre kamen an einzelnen Stellen, na-
mentlich der Linie nach Minden, Drähte vor, bei denen die
Guttapercha alle Biegsamkeit und Elasticität verloren hatte, von
Sprüngen ohne Zahl durchfurcht war und in Folge dessen ihre
isolirende Eigenschaft grösstentheils verloren hatte. Diese Er-
scheinung ist jedenfalls die, welche die ernstesten Bedenken gegen
die fernere Anwendung der Guttapercha zu unterirdischen Lei-
tungen mit Recht hervorrufen musste. Sollte sich aus den diese
Erscheinungen begleitenden Umständen nicht eine specielle Ur-
sache der Zersetzung bestimmt nachweisen lassen, sollte man
annehmen müssen, dass die Guttapercha überhaupt der Zeit nicht
widerstehen könnte und auch im Erdboden, in gleicher Art wie
bei Zutritt der Luft, einer allgemeinen, wenn auch langsamen
Umwandlung entgegen ginge, so wäre natürlich damit der Stab
über die Anwendung der Guttapercha zu unterirdischen Leitungen
und vor der Hand wenigstens auch der unterirdischen Leitungen
im Allgemeinen gebrochen. Glücklicherweise ist der Beweis,
dass dies nicht der Fall ist, leicht und vollständig mit Hülfe

Ein weiterer Grund häufiger Störungen des Dienstes der
älteren Linien lag in solchen bei der Fabrication der Drähte
begangenen Fehlern, die erst nach Verlauf längerer Zeit störend
auftraten.

Die nothwendige Folge einer sehr excentrischen Drahtlage
bei Anwendung vulcanisirter Guttapercha ist bereits erwähnt.
Bereits im vorigen Jahre zeigten sich diese Erscheinungen auf
den älteren Linien, und es mussten damals und in neuester Zeit
häufige Revisionen ausgeführt und oft ganze Adern, die durch
Excentricität des Drahts verdorben waren und Längsrisse be-
kommen hatten, ersetzt werden. Bei diesen Drähten war nur in
seltenen Fällen eine Erhärtung oder anderweitige Veränderung
der Guttapercha im Allgemeinen wahrzunehmen und gewöhnlich
nur dann, wenn die Drähte in sehr geringer Tiefe und leichtem
trockenem Boden lagen. Es haben sich diese Längenrisse über-
all nur da gezeigt, wo die Excentricität des Drahtes so bedeu-
tend war, dass die erwähnte, den Kupferdraht zunächst umgebende
Schicht leitender Guttapercha wirklich bis zur Oberfläche des
Ueberzuges reichte. Weniger excentrische Stellen haben sich
vollständig gut erhalten.

Bereits im vorigen Jahre kamen an einzelnen Stellen, na-
mentlich der Linie nach Minden, Drähte vor, bei denen die
Guttapercha alle Biegsamkeit und Elasticität verloren hatte, von
Sprüngen ohne Zahl durchfurcht war und in Folge dessen ihre
isolirende Eigenschaft grösstentheils verloren hatte. Diese Er-
scheinung ist jedenfalls die, welche die ernstesten Bedenken gegen
die fernere Anwendung der Guttapercha zu unterirdischen Lei-
tungen mit Recht hervorrufen musste. Sollte sich aus den diese
Erscheinungen begleitenden Umständen nicht eine specielle Ur-
sache der Zersetzung bestimmt nachweisen lassen, sollte man
annehmen müssen, dass die Guttapercha überhaupt der Zeit nicht
widerstehen könnte und auch im Erdboden, in gleicher Art wie
bei Zutritt der Luft, einer allgemeinen, wenn auch langsamen
Umwandlung entgegen ginge, so wäre natürlich damit der Stab
über die Anwendung der Guttapercha zu unterirdischen Leitungen
und vor der Hand wenigstens auch der unterirdischen Leitungen
im Allgemeinen gebrochen. Glücklicherweise ist der Beweis,
dass dies nicht der Fall ist, leicht und vollständig mit Hülfe

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[96/0114] Ein weiterer Grund häufiger Störungen des Dienstes der älteren Linien lag in solchen bei der Fabrication der Drähte begangenen Fehlern, die erst nach Verlauf längerer Zeit störend auftraten. Die nothwendige Folge einer sehr excentrischen Drahtlage bei Anwendung vulcanisirter Guttapercha ist bereits erwähnt. Bereits im vorigen Jahre zeigten sich diese Erscheinungen auf den älteren Linien, und es mussten damals und in neuester Zeit häufige Revisionen ausgeführt und oft ganze Adern, die durch Excentricität des Drahts verdorben waren und Längsrisse be- kommen hatten, ersetzt werden. Bei diesen Drähten war nur in seltenen Fällen eine Erhärtung oder anderweitige Veränderung der Guttapercha im Allgemeinen wahrzunehmen und gewöhnlich nur dann, wenn die Drähte in sehr geringer Tiefe und leichtem trockenem Boden lagen. Es haben sich diese Längenrisse über- all nur da gezeigt, wo die Excentricität des Drahtes so bedeu- tend war, dass die erwähnte, den Kupferdraht zunächst umgebende Schicht leitender Guttapercha wirklich bis zur Oberfläche des Ueberzuges reichte. Weniger excentrische Stellen haben sich vollständig gut erhalten. Bereits im vorigen Jahre kamen an einzelnen Stellen, na- mentlich der Linie nach Minden, Drähte vor, bei denen die Guttapercha alle Biegsamkeit und Elasticität verloren hatte, von Sprüngen ohne Zahl durchfurcht war und in Folge dessen ihre isolirende Eigenschaft grösstentheils verloren hatte. Diese Er- scheinung ist jedenfalls die, welche die ernstesten Bedenken gegen die fernere Anwendung der Guttapercha zu unterirdischen Lei- tungen mit Recht hervorrufen musste. Sollte sich aus den diese Erscheinungen begleitenden Umständen nicht eine specielle Ur- sache der Zersetzung bestimmt nachweisen lassen, sollte man annehmen müssen, dass die Guttapercha überhaupt der Zeit nicht widerstehen könnte und auch im Erdboden, in gleicher Art wie bei Zutritt der Luft, einer allgemeinen, wenn auch langsamen Umwandlung entgegen ginge, so wäre natürlich damit der Stab über die Anwendung der Guttapercha zu unterirdischen Leitungen und vor der Hand wenigstens auch der unterirdischen Leitungen im Allgemeinen gebrochen. Glücklicherweise ist der Beweis, dass dies nicht der Fall ist, leicht und vollständig mit Hülfe

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Zitationshilfe: Siemens, Werner von: Gesammelte Abhandlungen und Vorträge. Berlin, 1881, S. 96. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siemens_abhandlungen_1881/114>, abgerufen am 22.11.2024.