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Siebold, Carl Theodor Ernst von: Die Süsswasserfische von Mitteleuropa. Leipzig, 1863.

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Gattung: Alburnus.

Syn. u. Citate.

Holandre Nr. 56 b: pag. 248. Leuciscus dolabratus, Hachette.

Selys-Longchamps Nr. 59: pag. 207. Pl. 5. Fig. 5. Leuciscus (Squalius) dolabratus.

Heckel Nr. 11 c: pag. 1041. Squalius (vielleicht Scardinius) dolabratus.

Schaefer Nr. 59: pag. 309. Leuciscus (Sqalius) dolabratus.

Valenciennes Nr. 5: T. XVII. pag. 248. Leuciscus dolabratus.

Günther Nr. 47: pag. 90. Abramis dolabratus, Silberling und in den Würtembergischen
naturwissenschaftlichen Jahresheften, Jahrgang XIII. Stuttgart, 1857. pag. 50. Taf. II.
Abramis dobuloides.

Kessler in dem Bulletin de la societe imperiale des Naturalistes de Moscou. Ann. 1859.
Nr. II. (Auszüge aus dem Reise-Berichte a. a. O.) pag. 534. Alburnus tauricus.

Artcharakter: Mundöffnung endständig, Mundspalte schief, das
etwas verdickte Kinn wenig hervortretend: der langge-
streckte Körper auf dem Rücken abgerundet, hinter den
Bauchflossen zusammengedrückt; die Kronen der inneren
Zahnreihe mehrmals gekerbt; die nach hinten sehr wenig
verjüngte Afterflosse hoch und 11 bis 16 weiche, getheilte
Strahlen enthaltend, beginnt hinter dem Ende der Rücken-
flosse. Die Schuppen mit sehr deutlichen und erhabenen
Radien.

D. 3/8--9, P. 1/15, V. 2/8--9, A. 3/10--16, C. 19, Squ. 7--8/45--54/3--4.

Dieser Cyprinoiden-Form, welche von Holandre zuerst im Jahre 1836
beschrieben worden ist, wurde von den Ichthyologen eine sehr verschiedene
Stelle im Systeme angewiesen, indem dieselbe bald als Alburnus, bald als
Squalius oder Scardinius aufgefasst wurde. Obwohl dieser Fisch in mancher
Hinsicht von dem Typus der Alburnen abweicht, so giebt sich derselbe in der
Bildung seines Kopfes und seiner Schlundknochen als ein Alburnus sehr deut-
lich zu erkennen. Die Form des Maules mit seiner Vertiefung in der Mitte des
Oberkieferrandes, sowie mit seiner Verdickung am Kinnwinkel des Unterkie-
fers verräth auf den ersten Blick die Verwandtschaft dieses Fisches mit den
Alburnen.

[Abbildung]
[Abbildung] Fig. 24.


Schlundknochen und Schlundzähne.

Auch die Beschuppung erinnert, namentlich
bei jüngeren Individuen, an die der Alburnen,
nur mit dem Unterschied, dass bei keiner
anderen Alburnus-Species die Radien so deut-
lich erhaben an den Schuppen hervortreten,
als bei A. dolabratus. Die Afterflosse dieses
Fisches enthält viel weniger Strahlen als die
der übrigen Alburnen; in der Mehrzahl habe ich
10 bis 12 weiche, zertheilte Strahlen in seiner
Afterflosse gezählt, nur ein einziges Mal habe ich unter 26 Exemplaren

Gattung: Alburnus.

Syn. u. Citate.

Holandre Nr. 56 b: pag. 248. Leuciscus dolabratus, Hachette.

Selys-Longchamps Nr. 59: pag. 207. Pl. 5. Fig. 5. Leuciscus (Squalius) dolabratus.

Heckel Nr. 11 c: pag. 1041. Squalius (vielleicht Scardinius) dolabratus.

Schaefer Nr. 59: pag. 309. Leuciscus (Sqalius) dolabratus.

Valenciennes Nr. 5: T. XVII. pag. 248. Leuciscus dolabratus.

Günther Nr. 47: pag. 90. Abramis dolabratus, Silberling und in den Würtembergischen
naturwissenschaftlichen Jahresheften, Jahrgang XIII. Stuttgart, 1857. pag. 50. Taf. II.
Abramis dobuloides.

Kessler in dem Bulletin de la société impériale des Naturalistes de Moscou. Ann. 1859.
Nr. II. (Auszüge aus dem Reise-Berichte a. a. O.) pag. 534. Alburnus tauricus.

Artcharakter: Mundöffnung endständig, Mundspalte schief, das
etwas verdickte Kinn wenig hervortretend: der langge-
streckte Körper auf dem Rücken abgerundet, hinter den
Bauchflossen zusammengedrückt; die Kronen der inneren
Zahnreihe mehrmals gekerbt; die nach hinten sehr wenig
verjüngte Afterflosse hoch und 11 bis 16 weiche, getheilte
Strahlen enthaltend, beginnt hinter dem Ende der Rücken-
flosse. Die Schuppen mit sehr deutlichen und erhabenen
Radien.

D. 3/8—9, P. 1/15, V. 2/8—9, A. 3/10—16, C. 19, Squ. 7—8/45—54/3—4.

Dieser Cyprinoiden-Form, welche von Holandre zuerst im Jahre 1836
beschrieben worden ist, wurde von den Ichthyologen eine sehr verschiedene
Stelle im Systeme angewiesen, indem dieselbe bald als Alburnus, bald als
Squalius oder Scardinius aufgefasst wurde. Obwohl dieser Fisch in mancher
Hinsicht von dem Typus der Alburnen abweicht, so giebt sich derselbe in der
Bildung seines Kopfes und seiner Schlundknochen als ein Alburnus sehr deut-
lich zu erkennen. Die Form des Maules mit seiner Vertiefung in der Mitte des
Oberkieferrandes, sowie mit seiner Verdickung am Kinnwinkel des Unterkie-
fers verräth auf den ersten Blick die Verwandtschaft dieses Fisches mit den
Alburnen.

[Abbildung]
[Abbildung] Fig. 24.


Schlundknochen und Schlundzähne.

Auch die Beschuppung erinnert, namentlich
bei jüngeren Individuen, an die der Alburnen,
nur mit dem Unterschied, dass bei keiner
anderen Alburnus-Species die Radien so deut-
lich erhaben an den Schuppen hervortreten,
als bei A. dolabratus. Die Afterflosse dieses
Fisches enthält viel weniger Strahlen als die
der übrigen Alburnen; in der Mehrzahl habe ich
10 bis 12 weiche, zertheilte Strahlen in seiner
Afterflosse gezählt, nur ein einziges Mal habe ich unter 26 Exemplaren

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[165/0178] Gattung: Alburnus. Syn. u. Citate. Holandre Nr. 56 b: pag. 248. Leuciscus dolabratus, Hachette. Selys-Longchamps Nr. 59: pag. 207. Pl. 5. Fig. 5. Leuciscus (Squalius) dolabratus. Heckel Nr. 11 c: pag. 1041. Squalius (vielleicht Scardinius) dolabratus. Schaefer Nr. 59: pag. 309. Leuciscus (Sqalius) dolabratus. Valenciennes Nr. 5: T. XVII. pag. 248. Leuciscus dolabratus. Günther Nr. 47: pag. 90. Abramis dolabratus, Silberling und in den Würtembergischen naturwissenschaftlichen Jahresheften, Jahrgang XIII. Stuttgart, 1857. pag. 50. Taf. II. Abramis dobuloides. Kessler in dem Bulletin de la société impériale des Naturalistes de Moscou. Ann. 1859. Nr. II. (Auszüge aus dem Reise-Berichte a. a. O.) pag. 534. Alburnus tauricus. Artcharakter: Mundöffnung endständig, Mundspalte schief, das etwas verdickte Kinn wenig hervortretend: der langge- streckte Körper auf dem Rücken abgerundet, hinter den Bauchflossen zusammengedrückt; die Kronen der inneren Zahnreihe mehrmals gekerbt; die nach hinten sehr wenig verjüngte Afterflosse hoch und 11 bis 16 weiche, getheilte Strahlen enthaltend, beginnt hinter dem Ende der Rücken- flosse. Die Schuppen mit sehr deutlichen und erhabenen Radien. D. 3/8—9, P. 1/15, V. 2/8—9, A. 3/10—16, C. 19, Squ. 7—8/45—54/3—4. Dieser Cyprinoiden-Form, welche von Holandre zuerst im Jahre 1836 beschrieben worden ist, wurde von den Ichthyologen eine sehr verschiedene Stelle im Systeme angewiesen, indem dieselbe bald als Alburnus, bald als Squalius oder Scardinius aufgefasst wurde. Obwohl dieser Fisch in mancher Hinsicht von dem Typus der Alburnen abweicht, so giebt sich derselbe in der Bildung seines Kopfes und seiner Schlundknochen als ein Alburnus sehr deut- lich zu erkennen. Die Form des Maules mit seiner Vertiefung in der Mitte des Oberkieferrandes, sowie mit seiner Verdickung am Kinnwinkel des Unterkie- fers verräth auf den ersten Blick die Verwandtschaft dieses Fisches mit den Alburnen. [Abbildung] [Abbildung Fig. 24. Schlundknochen und Schlundzähne. ] Auch die Beschuppung erinnert, namentlich bei jüngeren Individuen, an die der Alburnen, nur mit dem Unterschied, dass bei keiner anderen Alburnus-Species die Radien so deut- lich erhaben an den Schuppen hervortreten, als bei A. dolabratus. Die Afterflosse dieses Fisches enthält viel weniger Strahlen als die der übrigen Alburnen; in der Mehrzahl habe ich 10 bis 12 weiche, zertheilte Strahlen in seiner Afterflosse gezählt, nur ein einziges Mal habe ich unter 26 Exemplaren

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Zitationshilfe: Siebold, Carl Theodor Ernst von: Die Süsswasserfische von Mitteleuropa. Leipzig, 1863, S. 165. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siebold_suesswasserfische_1863/178>, abgerufen am 02.05.2024.