Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.

Bild:
<< vorherige Seite

Das andere Buch.
als eine Kästen. Der Kern/ welcher mit einem
gar zarten Erdfarben-Häutlein bekleidet/ ist
inwendig voll schneeweiß-safftiges Marck/ ein
wenig härter als das Fleisch gemeiner Aepffel/
eines anmutigen Wein-sauerlichen Geschmacks.
Wann mit dieser Frucht zugleich ein Stück-
lein Kupffer/ oder dergleichen Müntz in den
Mund genommen wird; so lässet es sich an stund
zu höchster Verwunderung mit sampt der Frucht
zermalmen/ und zu einem weichen Brey zerkäu-
en. Dahero sie auch sonsten die Kupffer-bre-
chende Frucht genandt wird. Idem.

31. Mehrer Orten jetzt-besagten König-
reichs siehet man auch eine gar besondere Art
Feigen-Bäume/ die zu zimlicher Höhe und
Stärcke erwachsen/ und grosse Blätter/ derer
eines einen Menschen über die Helffte bedecken
kan/ haben. Die Früchte oder Feigen/ die an
Gestalt/ Farb und Geschmack denen Europaei-
schen gleichen/ zu sampt den rothen Blumen/
trägt er/ wider die gemeine Weise anderer
Baum-Früchten/ nicht an den Zweigen und
Aesten/ sondern auf den Wurtzeln/ derer Helffte
ober-die andere Helffte aber unter der Erden
sind. Idem.

32. Jn erst-gedachter Landschafft Che-
kiang,
gibt es eine Art Tannen-Bäume/ die in
übermässige Höhe erwachsen und so dick sind/
daß dreyssig in viertzig Mann kaum deren einen
umbklafftern mögen. Idem.

33. Jn

Das andere Buch.
als eine Käſten. Der Kern/ welcher mit einem
gar zarten Erdfarben-Häutlein bekleidet/ iſt
inwendig voll ſchneeweiß-ſafftiges Marck/ ein
wenig härter als das Fleiſch gemeiner Aepffel/
eines anmutigen Wein-ſauerlichen Geſchmacks.
Wann mit dieſer Frucht zugleich ein Stück-
lein Kupffer/ oder dergleichen Müntz in den
Mund genommen wird; ſo läſſet es ſich an ſtund
zu höchſter Verwunderung mit ſampt der Frucht
zermalmen/ und zu einem weichen Brey zerkäu-
en. Dahero ſie auch ſonſten die Kupffer-bre-
chende Frucht genandt wird. Idem.

31. Mehrer Orten jetzt-beſagten König-
reichs ſiehet man auch eine gar beſondere Art
Feigen-Bäume/ die zu zimlicher Höhe und
Stärcke erwachſen/ und groſſe Blätter/ derer
eines einen Menſchen über die Helffte bedecken
kan/ haben. Die Früchte oder Feigen/ die an
Geſtalt/ Farb und Geſchmack denen Europæi-
ſchen gleichen/ zu ſampt den rothen Blumen/
trägt er/ wider die gemeine Weiſe anderer
Baum-Früchten/ nicht an den Zweigen und
Aeſten/ ſondern auf den Wurtzeln/ derer Helffte
ober-die andere Helffte aber unter der Erden
ſind. Idem.

32. Jn erſt-gedachter Landſchafft Che-
kiang,
gibt es eine Art Tannen-Bäume/ die in
übermäſſige Höhe erwachſen und ſo dick ſind/
daß dreyſſig in viertzig Mann kaum deren einen
umbklafftern mögen. Idem.

33. Jn
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0858" n="686"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das andere Buch.</hi></fw><lb/>
als eine Kä&#x017F;ten. Der Kern/ welcher mit einem<lb/>
gar zarten Erdfarben-Häutlein bekleidet/ i&#x017F;t<lb/>
inwendig voll &#x017F;chneeweiß-&#x017F;afftiges Marck/ ein<lb/>
wenig härter als das Flei&#x017F;ch gemeiner Aepffel/<lb/>
eines anmutigen Wein-&#x017F;auerlichen Ge&#x017F;chmacks.<lb/>
Wann mit die&#x017F;er Frucht zugleich ein Stück-<lb/>
lein Kupffer/ oder dergleichen Müntz in den<lb/>
Mund genommen wird; &#x017F;o lä&#x017F;&#x017F;et es &#x017F;ich an &#x017F;tund<lb/>
zu höch&#x017F;ter Verwunderung mit &#x017F;ampt der Frucht<lb/>
zermalmen/ und zu einem weichen Brey zerkäu-<lb/>
en. Dahero &#x017F;ie auch &#x017F;on&#x017F;ten die Kupffer-bre-<lb/>
chende Frucht genandt wird. <hi rendition="#aq">Idem.</hi></p><lb/>
            <p>31. Mehrer Orten jetzt-be&#x017F;agten König-<lb/>
reichs &#x017F;iehet man auch eine gar be&#x017F;ondere Art<lb/>
Feigen-Bäume/ die zu zimlicher Höhe und<lb/>
Stärcke erwach&#x017F;en/ und gro&#x017F;&#x017F;e Blätter/ derer<lb/>
eines einen Men&#x017F;chen über die Helffte bedecken<lb/>
kan/ haben. Die Früchte oder Feigen/ die an<lb/>
Ge&#x017F;talt/ Farb und Ge&#x017F;chmack denen <hi rendition="#aq">Europæi-</hi><lb/>
&#x017F;chen gleichen/ zu &#x017F;ampt den rothen Blumen/<lb/>
trägt er/ wider die gemeine Wei&#x017F;e anderer<lb/>
Baum-Früchten/ nicht an den Zweigen und<lb/>
Ae&#x017F;ten/ &#x017F;ondern auf den Wurtzeln/ derer Helffte<lb/>
ober-die andere Helffte aber unter der Erden<lb/>
&#x017F;ind. <hi rendition="#aq">Idem.</hi></p><lb/>
            <p>32. Jn er&#x017F;t-gedachter Land&#x017F;chafft <hi rendition="#aq">Che-<lb/>
kiang,</hi> gibt es eine Art Tannen-Bäume/ die in<lb/>
übermä&#x017F;&#x017F;ige Höhe erwach&#x017F;en und &#x017F;o dick &#x017F;ind/<lb/>
daß drey&#x017F;&#x017F;ig in viertzig Mann kaum deren einen<lb/>
umbklafftern mögen. <hi rendition="#aq">Idem.</hi></p><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">33. Jn</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[686/0858] Das andere Buch. als eine Käſten. Der Kern/ welcher mit einem gar zarten Erdfarben-Häutlein bekleidet/ iſt inwendig voll ſchneeweiß-ſafftiges Marck/ ein wenig härter als das Fleiſch gemeiner Aepffel/ eines anmutigen Wein-ſauerlichen Geſchmacks. Wann mit dieſer Frucht zugleich ein Stück- lein Kupffer/ oder dergleichen Müntz in den Mund genommen wird; ſo läſſet es ſich an ſtund zu höchſter Verwunderung mit ſampt der Frucht zermalmen/ und zu einem weichen Brey zerkäu- en. Dahero ſie auch ſonſten die Kupffer-bre- chende Frucht genandt wird. Idem. 31. Mehrer Orten jetzt-beſagten König- reichs ſiehet man auch eine gar beſondere Art Feigen-Bäume/ die zu zimlicher Höhe und Stärcke erwachſen/ und groſſe Blätter/ derer eines einen Menſchen über die Helffte bedecken kan/ haben. Die Früchte oder Feigen/ die an Geſtalt/ Farb und Geſchmack denen Europæi- ſchen gleichen/ zu ſampt den rothen Blumen/ trägt er/ wider die gemeine Weiſe anderer Baum-Früchten/ nicht an den Zweigen und Aeſten/ ſondern auf den Wurtzeln/ derer Helffte ober-die andere Helffte aber unter der Erden ſind. Idem. 32. Jn erſt-gedachter Landſchafft Che- kiang, gibt es eine Art Tannen-Bäume/ die in übermäſſige Höhe erwachſen und ſo dick ſind/ daß dreyſſig in viertzig Mann kaum deren einen umbklafftern mögen. Idem. 33. Jn

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/858
Zitationshilfe: Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679, S. 686. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/858>, abgerufen am 23.11.2024.