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Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.

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Das andere Buch.
Name noch unbekandt/ kan Augenblicklich seine
sonst natürliche weisse Farbe/ gleich dem Cha-
melion
verändern; und wie der Ort/ da es sich
enthält/ vergleichen. Asiat. und African. Bege-
benheiten.

30. Jn der Gegend der Stadt Tremi-
sen,
oder Climsan wie sie die Türcken nennen/
am Gebürge/ hat es eine Art wilder Pferde/ von
Haaren weis und schwartz/ sehr schnelles Lauffs/
so daß sie von den zahmen Pferden nicht wol
können ereylet werden. Die Moren nennen
sie Bouchicougs. Diese Pferde haben an der
Stirn ein hart Gewächs/ wie ein weisses Horn/
welches bey etlichen einer Elen lang wird. Sie
werden aber selten gesehen/ und noch schwerlicher
gefangen. Idem.

40. Noch ein frembdes Thier zielet die-
ses Königreich Tremisen, welches an Grösse
einem Ochsen gleich kompt; dieses hat kein Ge-
lenck an den Füssen/ und ist doch sehr hurtiges
Lauffs. Wann es fället/ kans schwerlich wider
empor kommen/ daher die Jnngebohrne in den
Orten/ wo diß Thier sich pflegt an die Bäume
zu reiben/ dieselbe biß auf ein geringes abhauen:
Wann es nun an solche sich vermeint zu reiben/
fället es mit denselben um/ und wird also gefan-
gen. Seine Haut wird hoch geachtet. I-
dem.

41. Jn Abyssinia, oder dem Gebiet des
so genandten Priester Johannis/ an dem König-

reich

Das andere Buch.
Name noch unbekandt/ kan Augenblicklich ſeine
ſonſt natürliche weiſſe Farbe/ gleich dem Cha-
melion
verändern; und wie der Ort/ da es ſich
enthält/ vergleichen. Aſiat. und African. Bege-
benheiten.

30. Jn der Gegend der Stadt Tremi-
ſen,
oder Climſan wie ſie die Türcken nennen/
am Gebürge/ hat es eine Art wilder Pferde/ von
Haaren weis und ſchwartz/ ſehr ſchnelles Lauffs/
ſo daß ſie von den zahmen Pferden nicht wol
können ereylet werden. Die Moren nennen
ſie Bouchicougs. Dieſe Pferde haben an der
Stirn ein hart Gewächs/ wie ein weiſſes Horn/
welches bey etlichen einer Elen lang wird. Sie
werden aber ſelten geſehen/ und noch ſchwerlicher
gefangen. Idem.

40. Noch ein frembdes Thier zielet die-
ſes Königreich Tremiſen, welches an Gröſſe
einem Ochſen gleich kompt; dieſes hat kein Ge-
lenck an den Füſſen/ und iſt doch ſehr hurtiges
Lauffs. Wann es fället/ kans ſchwerlich wider
empor kommen/ daher die Jnngebohrne in den
Orten/ wo diß Thier ſich pflegt an die Bäume
zu reiben/ dieſelbe biß auf ein geringes abhauen:
Wann es nun an ſolche ſich vermeint zu reiben/
fället es mit denſelben um/ und wird alſo gefan-
gen. Seine Haut wird hoch geachtet. I-
dem.

41. Jn Abyſſinia, oder dem Gebiet des
ſo genandten Prieſter Johannis/ an dem König-

reich
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[616/0772] Das andere Buch. Name noch unbekandt/ kan Augenblicklich ſeine ſonſt natürliche weiſſe Farbe/ gleich dem Cha- melion verändern; und wie der Ort/ da es ſich enthält/ vergleichen. Aſiat. und African. Bege- benheiten. 30. Jn der Gegend der Stadt Tremi- ſen, oder Climſan wie ſie die Türcken nennen/ am Gebürge/ hat es eine Art wilder Pferde/ von Haaren weis und ſchwartz/ ſehr ſchnelles Lauffs/ ſo daß ſie von den zahmen Pferden nicht wol können ereylet werden. Die Moren nennen ſie Bouchicougs. Dieſe Pferde haben an der Stirn ein hart Gewächs/ wie ein weiſſes Horn/ welches bey etlichen einer Elen lang wird. Sie werden aber ſelten geſehen/ und noch ſchwerlicher gefangen. Idem. 40. Noch ein frembdes Thier zielet die- ſes Königreich Tremiſen, welches an Gröſſe einem Ochſen gleich kompt; dieſes hat kein Ge- lenck an den Füſſen/ und iſt doch ſehr hurtiges Lauffs. Wann es fället/ kans ſchwerlich wider empor kommen/ daher die Jnngebohrne in den Orten/ wo diß Thier ſich pflegt an die Bäume zu reiben/ dieſelbe biß auf ein geringes abhauen: Wann es nun an ſolche ſich vermeint zu reiben/ fället es mit denſelben um/ und wird alſo gefan- gen. Seine Haut wird hoch geachtet. I- dem. 41. Jn Abyſſinia, oder dem Gebiet des ſo genandten Prieſter Johannis/ an dem König- reich

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Zitationshilfe: Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679, S. 616. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/772>, abgerufen am 19.05.2024.