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Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.

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Von der Natur.
Der Kopff ist der dritte Theil vom Fische. Der
Schwantz stehet ihme nicht wie bey andern Fi-
schen/ sondern lieget breit/ wie an Finn-Fischen/
Tonninen/ und dergleichen zu sehen; und ist drey
biß vier Klaffter breit. Recht vorne an der un-
tern Leffzen ist eine Höle/ durch die er das/ in den
Rachen eingezogene Wasser wider aussprützet.
Jnnwendig in der oberen Leffzen/ sitzet das Fisch-
Bein/ von Farb braun/ gelb/ und schwartz/ mit
bunten Strichen. Jm Munde/ ist dasselbe
gantz rauch wie Pferd-Haar. Bey etlichen ist
das Fisch-Bein gebogen wie ein Schwerdt: Bey
andern wie ein vierdtel von Mond. Das klei-
neste Fisch-Bein sitzet vorne im Maul; und hin-
ten nach dem Rachen zu: Das Mittelste ist das
gröst- und längste/ zween oder drey Manns-
läng hoch/ dabey leicht zu ermessen/ wie dück ein
solcher Fisch sey. An der einen Seiten in einer
Reihe sitzen dritthalb hundert Fisch-Bein bey-
einander; und an der andern Seiten eben so viel.
Das Fisch-Bein stehet in einer platten Reihe
aneinander; und wo es an der obersten Leffzen
vest sitzet/ ist es mit weissen harten Sehnen an der
Wurtzel überall bewachsen/ daß man zwischen
zwey Stucken Fisch-Beinen einen Finger stecken
kan. Die Zunge so da bestehet in einer weichen
schwammichten Feiste/ die man übel zerschneiden
kan/ liegt zwischen den Fisch-Beinen/ ist groß/
unten gantz veste an der untersten Leffzen/ weis
von Farbe/ mit schwartzen Flecken an der Sei-

ten.
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Von der Natur.
Der Kopff iſt der dritte Theil vom Fiſche. Der
Schwantz ſtehet ihme nicht wie bey andern Fi-
ſchen/ ſondern lieget breit/ wie an Finn-Fiſchen/
Tonninen/ und dergleichen zu ſehen; und iſt drey
biß vier Klaffter breit. Recht vorne an der un-
tern Leffzen iſt eine Höle/ durch die er das/ in den
Rachen eingezogene Waſſer wider ausſprützet.
Jnnwendig in der oberen Leffzen/ ſitzet das Fiſch-
Bein/ von Farb braun/ gelb/ und ſchwartz/ mit
bunten Strichen. Jm Munde/ iſt daſſelbe
gantz rauch wie Pferd-Haar. Bey etlichen iſt
das Fiſch-Bein gebogen wie ein Schwerdt: Bey
andern wie ein vierdtel von Mond. Das klei-
neſte Fiſch-Bein ſitzet vorne im Maul; und hin-
ten nach dem Rachen zu: Das Mittelſte iſt das
gröſt- und längſte/ zween oder drey Manns-
läng hoch/ dabey leicht zu ermeſſen/ wie dück ein
ſolcher Fiſch ſey. An der einen Seiten in einer
Reihe ſitzen dritthalb hundert Fiſch-Bein bey-
einander; und an der andern Seiten eben ſo viel.
Das Fiſch-Bein ſtehet in einer platten Reihe
aneinander; und wo es an der oberſten Leffzen
veſt ſitzet/ iſt es mit weiſſen harten Sehnen an der
Wurtzel überall bewachſen/ daß man zwiſchen
zwey Stucken Fiſch-Beinen einen Finger ſtecken
kan. Die Zunge ſo da beſtehet in einer weichen
ſchwammichten Feiſte/ die man übel zerſchneiden
kan/ liegt zwiſchen den Fiſch-Beinen/ iſt groß/
unten gantz veſte an der unterſten Leffzen/ weis
von Farbe/ mit ſchwartzen Flecken an der Sei-

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[563/0699] Von der Natur. Der Kopff iſt der dritte Theil vom Fiſche. Der Schwantz ſtehet ihme nicht wie bey andern Fi- ſchen/ ſondern lieget breit/ wie an Finn-Fiſchen/ Tonninen/ und dergleichen zu ſehen; und iſt drey biß vier Klaffter breit. Recht vorne an der un- tern Leffzen iſt eine Höle/ durch die er das/ in den Rachen eingezogene Waſſer wider ausſprützet. Jnnwendig in der oberen Leffzen/ ſitzet das Fiſch- Bein/ von Farb braun/ gelb/ und ſchwartz/ mit bunten Strichen. Jm Munde/ iſt daſſelbe gantz rauch wie Pferd-Haar. Bey etlichen iſt das Fiſch-Bein gebogen wie ein Schwerdt: Bey andern wie ein vierdtel von Mond. Das klei- neſte Fiſch-Bein ſitzet vorne im Maul; und hin- ten nach dem Rachen zu: Das Mittelſte iſt das gröſt- und längſte/ zween oder drey Manns- läng hoch/ dabey leicht zu ermeſſen/ wie dück ein ſolcher Fiſch ſey. An der einen Seiten in einer Reihe ſitzen dritthalb hundert Fiſch-Bein bey- einander; und an der andern Seiten eben ſo viel. Das Fiſch-Bein ſtehet in einer platten Reihe aneinander; und wo es an der oberſten Leffzen veſt ſitzet/ iſt es mit weiſſen harten Sehnen an der Wurtzel überall bewachſen/ daß man zwiſchen zwey Stucken Fiſch-Beinen einen Finger ſtecken kan. Die Zunge ſo da beſtehet in einer weichen ſchwammichten Feiſte/ die man übel zerſchneiden kan/ liegt zwiſchen den Fiſch-Beinen/ iſt groß/ unten gantz veſte an der unterſten Leffzen/ weis von Farbe/ mit ſchwartzen Flecken an der Sei- ten. N n ij

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Zitationshilfe: Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679, S. 563. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/699>, abgerufen am 22.11.2024.