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Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.

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Von der Natur.

Die öfftere Entzündung/ und die so dann
in unglaublicher Menge ausgeworffene Asche
und Bims-Steine/ haben diesen Berg vergrös-
sert/ welches aller seits so wol die traurig-erstorbe-
ne Gestalt der An-Berge/ so wie gedacht/ aus
lauter Aschen und Bims-Steinen erwachsen/
und gebrandte Klippen/ als auch der grossen un-
geheuren Löcher/ deren etliche so raumig/ daß
dreyssig tausend Menschen in einem stehen könd-
ten/ und wegen der Bims-Stein/ Kohlen/ und
allerhand zerschmoltzenen Mineralien/ und Me-
tallen/ ein entsetzliches Ansehen haben/ sattsam
bezeugen.

Unten am Berge/ siehet man vieler Or-
ten die Fuß-Stapffen und Furchen grosser Bä-
che/ wodurch in vorigen Zeiten der feurige
Strom/ der geschmoltzenen Minerialischen Ma-
teri/ sich einen Durchgang eröffnet/ solche erstre-
cken sich jederweilen bey achtzehen tausend
Schritt in die Länge/ und sind in drey tausend
breit gewesen. Auf dem Grund/ in der vorbe-
rührten Oeffnung oben auf dem Berge/ die aber
so tieff/ daß sie mit dem Gesicht kaum zuberei-
chen/ zeiget sich eine Pfütze/ die als geschmeltztes
Metall blitzet. Gantz Sicilien kan man auf der
Höhe übersehen.

An der Ab-Seiten des Bergs gibt es ver-
schiedene Höhlen/ unter denen eine ist/ La grotta
della Palomba
genandt/ die sich biß an die AEoli-
sche Jnsuln derer vorgedacht/ erstrecken solle.

Aus
Von der Natur.

Die öfftere Entzündung/ und die ſo dann
in unglaublicher Menge ausgeworffene Aſche
und Bims-Steine/ haben dieſen Berg vergröſ-
ſert/ welches aller ſeits ſo wol die traurig-erſtorbe-
ne Geſtalt der An-Berge/ ſo wie gedacht/ aus
lauter Aſchen und Bims-Steinen erwachſen/
und gebrandte Klippen/ als auch der groſſen un-
geheuren Löcher/ deren etliche ſo raumig/ daß
dreyſſig tauſend Menſchen in einem ſtehen könd-
ten/ und wegen der Bims-Stein/ Kohlen/ und
allerhand zerſchmoltzenen Mineralien/ und Me-
tallen/ ein entſetzliches Anſehen haben/ ſattſam
bezeugen.

Unten am Berge/ ſiehet man vieler Or-
ten die Fuß-Stapffen und Furchen groſſer Bä-
che/ wodurch in vorigen Zeiten der feurige
Strom/ der geſchmoltzenen Minerialiſchen Ma-
teri/ ſich einen Durchgang eröffnet/ ſolche erſtre-
cken ſich jederweilen bey achtzehen tauſend
Schritt in die Länge/ und ſind in drey tauſend
breit geweſen. Auf dem Grund/ in der vorbe-
rührten Oeffnung oben auf dem Berge/ die aber
ſo tieff/ daß ſie mit dem Geſicht kaum zuberei-
chen/ zeiget ſich eine Pfütze/ die als geſchmeltztes
Metall blitzet. Gantz Sicilien kan man auf der
Höhe überſehen.

An der Ab-Seiten des Bergs gibt es ver-
ſchiedene Höhlen/ unter denen eine iſt/ La grotta
della Palomba
genandt/ die ſich biß an die Æoli-
ſche Jnſuln derer vorgedacht/ erſtrecken ſolle.

Aus
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[381/0487] Von der Natur. Die öfftere Entzündung/ und die ſo dann in unglaublicher Menge ausgeworffene Aſche und Bims-Steine/ haben dieſen Berg vergröſ- ſert/ welches aller ſeits ſo wol die traurig-erſtorbe- ne Geſtalt der An-Berge/ ſo wie gedacht/ aus lauter Aſchen und Bims-Steinen erwachſen/ und gebrandte Klippen/ als auch der groſſen un- geheuren Löcher/ deren etliche ſo raumig/ daß dreyſſig tauſend Menſchen in einem ſtehen könd- ten/ und wegen der Bims-Stein/ Kohlen/ und allerhand zerſchmoltzenen Mineralien/ und Me- tallen/ ein entſetzliches Anſehen haben/ ſattſam bezeugen. Unten am Berge/ ſiehet man vieler Or- ten die Fuß-Stapffen und Furchen groſſer Bä- che/ wodurch in vorigen Zeiten der feurige Strom/ der geſchmoltzenen Minerialiſchen Ma- teri/ ſich einen Durchgang eröffnet/ ſolche erſtre- cken ſich jederweilen bey achtzehen tauſend Schritt in die Länge/ und ſind in drey tauſend breit geweſen. Auf dem Grund/ in der vorbe- rührten Oeffnung oben auf dem Berge/ die aber ſo tieff/ daß ſie mit dem Geſicht kaum zuberei- chen/ zeiget ſich eine Pfütze/ die als geſchmeltztes Metall blitzet. Gantz Sicilien kan man auf der Höhe überſehen. An der Ab-Seiten des Bergs gibt es ver- ſchiedene Höhlen/ unter denen eine iſt/ La grotta della Palomba genandt/ die ſich biß an die Æoli- ſche Jnſuln derer vorgedacht/ erſtrecken ſolle. Aus

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Zitationshilfe: Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679, S. 381. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/487>, abgerufen am 20.05.2024.