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Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.

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An den Leser.
dern auch mehr anderer Gattung/ heßliche zot-
tigte Thierlein beauget.

Was durch das Vergröß-Glaß/ an den
Ertzen/ Bergwercken/ und Hand-Steinen be-
obachtet wird/ welches in gemein dem Gesicht
unmüglich ist zu sehen/ das werden die Jenige
zeugen/ die hierdurch in Erwählung der Mine-
rali
en nicht wenig Vortheils erhalten; den
Kern gefunden/ und die Schale liegen las-
sen.

Nicht ohne Gemüths-Ergetzung werden
die mancherley Vogel-Federn beschauet/ und
über den schönen vielfältigen Farben sich ver-
wundert. Ein einiges Zäserlein von einem klei-
nen Federlein erscheinet wie eine völlige Fe-
dern mit schönen Striemen wie die Sonne ge-
zieret.

Hiervorn ist umbständig erwehnet worden/
was Beschaffenheit es mit dem kalten Brand
habe; und daß solcher aus nichts/ als einer un-
zahlbaren Menge kleiner Würmlein bestehe:
Jn dem Geblüt derer Jenigen/ so mit dem Fie-
ber behafftet/ werden auch Würmer gefunden;
wie nicht weniger/ in aller/ zwischen Fell und
Fleisch steckenden Gebrechen/ als da seynd Krä-
tze/ Räude/ allerley Eyß/ und Geschwer/ und
dergleichen.

Auch das reineste Glaß/ scheinet sehr un-
gleich/ voller Klunsen/ Runtzel und Spälte:

Eben
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An den Leſer.
dern auch mehr anderer Gattung/ heßliche zot-
tigte Thierlein beauget.

Was durch das Vergröß-Glaß/ an den
Ertzen/ Bergwercken/ und Hand-Steinen be-
obachtet wird/ welches in gemein dem Geſicht
unmüglich iſt zu ſehen/ das werden die Jenige
zeugen/ die hierdurch in Erwählung der Mine-
rali
en nicht wenig Vortheils erhalten; den
Kern gefunden/ und die Schale liegen laſ-
ſen.

Nicht ohne Gemüths-Ergetzung werden
die mancherley Vogel-Federn beſchauet/ und
über den ſchönen vielfältigen Farben ſich ver-
wundert. Ein einiges Zäſerlein von einem klei-
nen Federlein erſcheinet wie eine völlige Fe-
dern mit ſchönen Striemen wie die Sonne ge-
zieret.

Hiervorn iſt umbſtändig erwehnet worden/
was Beſchaffenheit es mit dem kalten Brand
habe; und daß ſolcher aus nichts/ als einer un-
zahlbaren Menge kleiner Würmlein beſtehe:
Jn dem Geblüt derer Jenigen/ ſo mit dem Fie-
ber behafftet/ werden auch Würmer gefunden;
wie nicht weniger/ in aller/ zwiſchen Fell und
Fleiſch ſteckenden Gebrechen/ als da ſeynd Krä-
tze/ Räude/ allerley Eyß/ und Geſchwer/ und
dergleichen.

Auch das reineſte Glaß/ ſcheinet ſehr un-
gleich/ voller Klunſen/ Runtzel und Spälte:

Eben
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[0045] An den Leſer. dern auch mehr anderer Gattung/ heßliche zot- tigte Thierlein beauget. Was durch das Vergröß-Glaß/ an den Ertzen/ Bergwercken/ und Hand-Steinen be- obachtet wird/ welches in gemein dem Geſicht unmüglich iſt zu ſehen/ das werden die Jenige zeugen/ die hierdurch in Erwählung der Mine- ralien nicht wenig Vortheils erhalten; den Kern gefunden/ und die Schale liegen laſ- ſen. Nicht ohne Gemüths-Ergetzung werden die mancherley Vogel-Federn beſchauet/ und über den ſchönen vielfältigen Farben ſich ver- wundert. Ein einiges Zäſerlein von einem klei- nen Federlein erſcheinet wie eine völlige Fe- dern mit ſchönen Striemen wie die Sonne ge- zieret. Hiervorn iſt umbſtändig erwehnet worden/ was Beſchaffenheit es mit dem kalten Brand habe; und daß ſolcher aus nichts/ als einer un- zahlbaren Menge kleiner Würmlein beſtehe: Jn dem Geblüt derer Jenigen/ ſo mit dem Fie- ber behafftet/ werden auch Würmer gefunden; wie nicht weniger/ in aller/ zwiſchen Fell und Fleiſch ſteckenden Gebrechen/ als da ſeynd Krä- tze/ Räude/ allerley Eyß/ und Geſchwer/ und dergleichen. Auch das reineſte Glaß/ ſcheinet ſehr un- gleich/ voller Klunſen/ Runtzel und Spälte: Eben c iiij

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Zitationshilfe: Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/45>, abgerufen am 24.11.2024.