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Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.

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Das andere Buch.
das Oel gleichsam brodelt und kochet. Es ist
dessen zweyerley/ eines ist weis eines ziemlich
lieblichen Geruchs/ und dessen giebt es am wenig-
sten; das andere und mehrere ist braun und hat
einen starcken Geruch/ wie Oleum petroleum,
deme es auch gleich kompt. Diese Oel-Quel-
len bleiben immer in einem Thun/ ob schon noch
so viel daraus geschöpffet wird/ gestalten auch
fast täglich in Menge beschicht/ und nachmals in
alle umher liegende Landschafften verführet wird;
wie es dann die Persianer neben vielen andern
Sachen/ absonderlich in Zubereitung ihrer Lust-
Feuer und sehr köstlichen Firnis zu den Gemähl-
ten/ sonderlich wol zu gebrauchen wissen. Es ist
dis Neffte oder Stein-Oel/ sonderlich das Weis-
se/ welches wann es aus dem Brunnen geschöpfft
wird/ so hell und klar/ als das reinste Wasser ist/
innerhalb acht oder zehen Tagen aber erst begin-
net etwas dücklicht/ einem Oel gleich zu werden/
mehr anderer Medicinischen Tugenden zuge-
schweigen/ in haemorrhoidibus vor allen andern
ein zu verlässiges Mittel. Olearius, Persiani-
sche Reise. J. B. Tavernier.

10. An dem Gestad des berühmten Fluß
Euphratis, zeuget sich auch eine/ dergleichen
Oel-Quelle. Wann dieser Strom bey abgan-
genem Schnee wächfet/ und austritt: So über-
fliesset diese Quelle auch gar reichlich; und so
nachmals derselbe hinwiederum in sein sonst ge-

wöhn-

Das andere Buch.
das Oel gleichſam brodelt und kochet. Es iſt
deſſen zweyerley/ eines iſt weis eines ziemlich
lieblichen Geruchs/ und deſſen giebt es am wenig-
ſten; das andere und mehrere iſt braun und hat
einen ſtarcken Geruch/ wie Oleum petroleum,
deme es auch gleich kompt. Dieſe Oel-Quel-
len bleiben immer in einem Thun/ ob ſchon noch
ſo viel daraus geſchöpffet wird/ geſtalten auch
faſt täglich in Menge beſchicht/ und nachmals in
alle umher liegende Landſchafften verführet wird;
wie es dann die Perſianer neben vielen andern
Sachen/ abſonderlich in Zubereitung ihrer Luſt-
Feuer und ſehr köſtlichen Firnis zu den Gemähl-
ten/ ſonderlich wol zu gebrauchen wiſſen. Es iſt
dis Neffte oder Stein-Oel/ ſonderlich das Weiſ-
ſe/ welches wann es aus dem Brunnen geſchöpfft
wird/ ſo hell und klar/ als das reinſte Waſſer iſt/
innerhalb acht oder zehen Tagen aber erſt begin-
net etwas dücklicht/ einem Oel gleich zu werden/
mehr anderer Mediciniſchen Tugenden zuge-
ſchweigen/ in hæmorrhoidibus vor allen andern
ein zu verläſſiges Mittel. Olearius, Perſiani-
ſche Reiſe. J. B. Tavernier.

10. An dem Geſtad des berühmten Fluß
Euphratis, zeuget ſich auch eine/ dergleichen
Oel-Quelle. Wann dieſer Strom bey abgan-
genem Schnee wächfet/ und austritt: So über-
flieſſet dieſe Quelle auch gar reichlich; und ſo
nachmals derſelbe hinwiederum in ſein ſonſt ge-

wöhn-
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[310/0412] Das andere Buch. das Oel gleichſam brodelt und kochet. Es iſt deſſen zweyerley/ eines iſt weis eines ziemlich lieblichen Geruchs/ und deſſen giebt es am wenig- ſten; das andere und mehrere iſt braun und hat einen ſtarcken Geruch/ wie Oleum petroleum, deme es auch gleich kompt. Dieſe Oel-Quel- len bleiben immer in einem Thun/ ob ſchon noch ſo viel daraus geſchöpffet wird/ geſtalten auch faſt täglich in Menge beſchicht/ und nachmals in alle umher liegende Landſchafften verführet wird; wie es dann die Perſianer neben vielen andern Sachen/ abſonderlich in Zubereitung ihrer Luſt- Feuer und ſehr köſtlichen Firnis zu den Gemähl- ten/ ſonderlich wol zu gebrauchen wiſſen. Es iſt dis Neffte oder Stein-Oel/ ſonderlich das Weiſ- ſe/ welches wann es aus dem Brunnen geſchöpfft wird/ ſo hell und klar/ als das reinſte Waſſer iſt/ innerhalb acht oder zehen Tagen aber erſt begin- net etwas dücklicht/ einem Oel gleich zu werden/ mehr anderer Mediciniſchen Tugenden zuge- ſchweigen/ in hæmorrhoidibus vor allen andern ein zu verläſſiges Mittel. Olearius, Perſiani- ſche Reiſe. J. B. Tavernier. 10. An dem Geſtad des berühmten Fluß Euphratis, zeuget ſich auch eine/ dergleichen Oel-Quelle. Wann dieſer Strom bey abgan- genem Schnee wächfet/ und austritt: So über- flieſſet dieſe Quelle auch gar reichlich; und ſo nachmals derſelbe hinwiederum in ſein ſonſt ge- wöhn-

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Zitationshilfe: Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679, S. 310. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/412>, abgerufen am 25.11.2024.