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Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.

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Von der Natur.

38. So siehet man auch in der Pro-
vintz Quantung, bey der Stadt Nanhiung, einen
Bach Mekiang, oder Schwartz-Dinten ge-
nandt. Dessen Wasser fast schwärtzer als Din-
ten färbet: Und doch sehr gute Fische darinn
gefangen werden. Idem.

39. Der Fluß Kiemo bey der Stadt
Paogan, führet ein so gar leichtes Wasser/ das
weder Holtz noch Schiffe erträgt/ sondern so
balden auf den Grund sincken. Idem.

40. Eben dergleichen/ und noch viel sub-
tilere Wasser soll der Bach Jo, bey der Stadt
Cancheu führen/ welches auch so gar keinen
Stroh-Halm noch Spreuer mag ertragen;
sondern an stund gen Boden sincken. Idem.

41. Jn Armenia, stürtzet von einem
mächtig-hohen Felsen ein starcker Fluß herunter
in ein tieffes Thal; und zugleich mit/ eine beson-
dere Art unbekandter Fische/ die aber wegen der
schröcklichen Höhe/ und starcken Aufprellens
auf die Felsen im Grund/ niemals lebendig ge-
funden werden. Sie sind eines Schuhes lang;
von Gestalt nicht unförmlich: Von Farb aber
schwartz. Wer etwas von ihnen in der Speise
geniesset; es sey Mensch oder Viehe/ der mus
sterben. Majolus.

42. Jn Palaestina, oder heiligen Land/
unter dem Berge Carmel im Thal/ schauet man
eine wasserreiche Quelle eines ziemlichen Um-
fangs/ die mit einer besondern Art Sandes dem

Glas
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Von der Natur.

38. So ſiehet man auch in der Pro-
vintz Quantung, bey der Stadt Nanhiung, einen
Bach Mekiang, oder Schwartz-Dinten ge-
nandt. Deſſen Waſſer faſt ſchwärtzer als Din-
ten färbet: Und doch ſehr gute Fiſche darinn
gefangen werden. Idem.

39. Der Fluß Kiemo bey der Stadt
Paogan, führet ein ſo gar leichtes Waſſer/ das
weder Holtz noch Schiffe erträgt/ ſondern ſo
balden auf den Grund ſincken. Idem.

40. Eben dergleichen/ und noch viel ſub-
tilere Waſſer ſoll der Bach Jo, bey der Stadt
Cancheu führen/ welches auch ſo gar keinen
Stroh-Halm noch Spreuer mag ertragen;
ſondern an ſtund gen Boden ſincken. Idem.

41. Jn Armenia, ſtürtzet von einem
mächtig-hohen Felſen ein ſtarcker Fluß herunter
in ein tieffes Thal; und zugleich mit/ eine beſon-
dere Art unbekandter Fiſche/ die aber wegen der
ſchröcklichen Höhe/ und ſtarcken Aufprellens
auf die Felſen im Grund/ niemals lebendig ge-
funden werden. Sie ſind eines Schuhes lang;
von Geſtalt nicht unförmlich: Von Farb aber
ſchwartz. Wer etwas von ihnen in der Speiſe
genieſſet; es ſey Menſch oder Viehe/ der mus
ſterben. Majolus.

42. Jn Palæſtina, oder heiligen Land/
unter dem Berge Carmel im Thal/ ſchauet man
eine waſſerreiche Quelle eines ziemlichen Um-
fangs/ die mit einer beſondern Art Sandes dem

Glas
T v
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[297/0399] Von der Natur. 38. So ſiehet man auch in der Pro- vintz Quantung, bey der Stadt Nanhiung, einen Bach Mekiang, oder Schwartz-Dinten ge- nandt. Deſſen Waſſer faſt ſchwärtzer als Din- ten färbet: Und doch ſehr gute Fiſche darinn gefangen werden. Idem. 39. Der Fluß Kiemo bey der Stadt Paogan, führet ein ſo gar leichtes Waſſer/ das weder Holtz noch Schiffe erträgt/ ſondern ſo balden auf den Grund ſincken. Idem. 40. Eben dergleichen/ und noch viel ſub- tilere Waſſer ſoll der Bach Jo, bey der Stadt Cancheu führen/ welches auch ſo gar keinen Stroh-Halm noch Spreuer mag ertragen; ſondern an ſtund gen Boden ſincken. Idem. 41. Jn Armenia, ſtürtzet von einem mächtig-hohen Felſen ein ſtarcker Fluß herunter in ein tieffes Thal; und zugleich mit/ eine beſon- dere Art unbekandter Fiſche/ die aber wegen der ſchröcklichen Höhe/ und ſtarcken Aufprellens auf die Felſen im Grund/ niemals lebendig ge- funden werden. Sie ſind eines Schuhes lang; von Geſtalt nicht unförmlich: Von Farb aber ſchwartz. Wer etwas von ihnen in der Speiſe genieſſet; es ſey Menſch oder Viehe/ der mus ſterben. Majolus. 42. Jn Palæſtina, oder heiligen Land/ unter dem Berge Carmel im Thal/ ſchauet man eine waſſerreiche Quelle eines ziemlichen Um- fangs/ die mit einer beſondern Art Sandes dem Glas T v

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Zitationshilfe: Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679, S. 297. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/399>, abgerufen am 18.05.2024.