Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.

Bild:
<< vorherige Seite

Von der Natur.
gefunden wird. Petr. Mexiae Sylva Var. Le-
ctionum.

21. Jn der Wüsten Arabiae, auf dem
Weg der von Sues am rothen Meer nach dem
Gebürge Sinai lauffet/ zeuget man den Reisen-
den/ unter einem Felsen/ eine tieffe finstere Höle/
Pharaonis Bad genandt. Der Gang ist ziem-
lich lang/ mus demnach mit einem Liecht beleuch-
tet werden. Am Ende/ siehet man einen kleinen
Raum für eine Person/ allwo selbst ein Stein/
gleich einem Mörsel ausgehölet/ darein rinnet
von oben des Felsens/ warmes Wasser/ so von
untern seinen Ablauff/ nach dem roten Meer su-
chet. Wann man in das/ in jetzt-gedachtem
Loch befindlich heisse Wasser 9. Eyr leget/ so fin-
det man niemals mehr als 8. wieder. Niemand
begreiffet/ wie das zugehe? Neitzschitz Reiß-Be-
schreibung.

22. Jn dem welt-berühmten Königreich
China, oder Sina, bey der Stadt Crinning, un-
fern des Dorffs Nanwaig/ fliesset vorbey der
Fluß Luen. Dieser hat unter mehr andern ver-
wunderlichen Eigenschafften auch diese: Daß
so man neun kleine Trümlein Holtzes hinein
wirfft/ allemal drey davon gegen Norden/ und
die andere sechse gegen Süden schwimmen; diß
wird täglich probieret und waar zu seyn/ befun-
den. Joh. Niehof.

23. Jn der Landschafft Chekian, jetzt-
genandten Königreichs Sina, unterhalb der

mäch-

Von der Natur.
gefunden wird. Petr. Mexiæ Sylva Var. Le-
ctionum.

21. Jn der Wüſten Arabiæ, auf dem
Weg der von Sues am rothen Meer nach dem
Gebürge Sinai lauffet/ zeuget man den Reiſen-
den/ unter einem Felſen/ eine tieffe finſtere Höle/
Pharaonis Bad genandt. Der Gang iſt ziem-
lich lang/ mus demnach mit einem Liecht beleuch-
tet werden. Am Ende/ ſiehet man einen kleinen
Raum für eine Perſon/ allwo ſelbſt ein Stein/
gleich einem Mörſel ausgehölet/ darein rinnet
von oben des Felſens/ warmes Waſſer/ ſo von
untern ſeinen Ablauff/ nach dem roten Meer ſu-
chet. Wann man in das/ in jetzt-gedachtem
Loch befindlich heiſſe Waſſer 9. Eyr leget/ ſo fin-
det man niemals mehr als 8. wieder. Niemand
begreiffet/ wie das zugehe? Neitzſchitz Reiß-Be-
ſchreibung.

22. Jn dem welt-berühmten Königreich
China, oder Sina, bey der Stadt Crinning, un-
fern des Dorffs Nanwaig/ flieſſet vorbey der
Fluß Luen. Dieſer hat unter mehr andern ver-
wunderlichen Eigenſchafften auch dieſe: Daß
ſo man neun kleine Trümlein Holtzes hinein
wirfft/ allemal drey davon gegen Norden/ und
die andere ſechſe gegen Süden ſchwimmen; diß
wird täglich probieret und waar zu ſeyn/ befun-
den. Joh. Niehof.

23. Jn der Landſchafft Chekian, jetzt-
genandten Königreichs Sina, unterhalb der

mäch-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0387" n="285"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Von der Natur.</hi></fw><lb/>
gefunden wird. <hi rendition="#aq">Petr. Mexiæ Sylva Var. Le-<lb/>
ctionum.</hi></p><lb/>
            <p>21. Jn der Wü&#x017F;ten <hi rendition="#aq">Arabiæ,</hi> auf dem<lb/>
Weg der von <hi rendition="#aq">Sues</hi> am rothen Meer nach dem<lb/>
Gebürge <hi rendition="#aq">Sinai</hi> lauffet/ zeuget man den Rei&#x017F;en-<lb/>
den/ unter einem Fel&#x017F;en/ eine tieffe fin&#x017F;tere Höle/<lb/>
Pharaonis Bad genandt. Der Gang i&#x017F;t ziem-<lb/>
lich lang/ mus demnach mit einem Liecht beleuch-<lb/>
tet werden. Am Ende/ &#x017F;iehet man einen kleinen<lb/>
Raum für eine Per&#x017F;on/ allwo &#x017F;elb&#x017F;t ein Stein/<lb/>
gleich einem Mör&#x017F;el ausgehölet/ darein rinnet<lb/>
von oben des Fel&#x017F;ens/ warmes Wa&#x017F;&#x017F;er/ &#x017F;o von<lb/>
untern &#x017F;einen Ablauff/ nach dem roten Meer &#x017F;u-<lb/>
chet. Wann man in das/ in jetzt-gedachtem<lb/>
Loch befindlich hei&#x017F;&#x017F;e Wa&#x017F;&#x017F;er 9. Eyr leget/ &#x017F;o fin-<lb/>
det man niemals mehr als 8. wieder. Niemand<lb/>
begreiffet/ wie das zugehe? Neitz&#x017F;chitz Reiß-Be-<lb/>
&#x017F;chreibung.</p><lb/>
            <p>22. Jn dem welt-berühmten Königreich<lb/><hi rendition="#aq">China,</hi> oder <hi rendition="#aq">Sina,</hi> bey der Stadt <hi rendition="#aq">Crinning,</hi> un-<lb/>
fern des Dorffs Nanwaig/ flie&#x017F;&#x017F;et vorbey der<lb/>
Fluß <hi rendition="#aq">Luen.</hi> Die&#x017F;er hat unter mehr andern ver-<lb/>
wunderlichen Eigen&#x017F;chafften auch die&#x017F;e: Daß<lb/>
&#x017F;o man neun kleine Trümlein Holtzes hinein<lb/>
wirfft/ allemal drey davon gegen Norden/ und<lb/>
die andere &#x017F;ech&#x017F;e gegen Süden &#x017F;chwimmen; diß<lb/>
wird täglich probieret und waar zu &#x017F;eyn/ befun-<lb/>
den. <hi rendition="#aq">Joh.</hi> Niehof.</p><lb/>
            <p>23. Jn der Land&#x017F;chafft <hi rendition="#aq">Chekian,</hi> jetzt-<lb/>
genandten Königreichs <hi rendition="#aq">Sina,</hi> unterhalb der<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">mäch-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[285/0387] Von der Natur. gefunden wird. Petr. Mexiæ Sylva Var. Le- ctionum. 21. Jn der Wüſten Arabiæ, auf dem Weg der von Sues am rothen Meer nach dem Gebürge Sinai lauffet/ zeuget man den Reiſen- den/ unter einem Felſen/ eine tieffe finſtere Höle/ Pharaonis Bad genandt. Der Gang iſt ziem- lich lang/ mus demnach mit einem Liecht beleuch- tet werden. Am Ende/ ſiehet man einen kleinen Raum für eine Perſon/ allwo ſelbſt ein Stein/ gleich einem Mörſel ausgehölet/ darein rinnet von oben des Felſens/ warmes Waſſer/ ſo von untern ſeinen Ablauff/ nach dem roten Meer ſu- chet. Wann man in das/ in jetzt-gedachtem Loch befindlich heiſſe Waſſer 9. Eyr leget/ ſo fin- det man niemals mehr als 8. wieder. Niemand begreiffet/ wie das zugehe? Neitzſchitz Reiß-Be- ſchreibung. 22. Jn dem welt-berühmten Königreich China, oder Sina, bey der Stadt Crinning, un- fern des Dorffs Nanwaig/ flieſſet vorbey der Fluß Luen. Dieſer hat unter mehr andern ver- wunderlichen Eigenſchafften auch dieſe: Daß ſo man neun kleine Trümlein Holtzes hinein wirfft/ allemal drey davon gegen Norden/ und die andere ſechſe gegen Süden ſchwimmen; diß wird täglich probieret und waar zu ſeyn/ befun- den. Joh. Niehof. 23. Jn der Landſchafft Chekian, jetzt- genandten Königreichs Sina, unterhalb der mäch-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/387
Zitationshilfe: Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679, S. 285. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/387>, abgerufen am 24.05.2024.