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Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.

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Von der Natur.
den Sud-Würbel befunden wird/ dessen halbe
Breite gleicher Gestalt 3521/2. Teutscher Mei-
len in sich fasset.

Der bishero vorgestellte Erd-Kreis/ wird
fürnemlich in zween Haupt-Theil/ als die alte
und neue Welt/ unterschieden.

Die neue Welt wird darum so genandt/
weil sie den Alten gäntzlich unbekandt ge-
wesen/ und lang nach ihnen/ erst vor ein hun-
dert und funffzig Jahren entdecket worden.

Die alte Welt wird darum also geheis-
sen/ weil derselben grösserer Theil auch den
Alten bekandt war; und von ihnen beschrieben
worden. Dieser Theil wird hinwiederum in
drey Haupt-Theil als da ist: Europa, Asia, und
Africa eingetheilet. Europa, ist das kleineste
unter den dreyen/ seine Länge/ genommen vom
Capo S. Vincent in Portugal/ bis an den Flus
Oby, von Niedergang gegen Aufgang erlauffet
sich auf neun hundert Meilen; die Breite aber
von Mittag gegen Mitternacht/ von Capo di
Matapan, in Morea,
bis an das äusserste Eck in
Norwegen/ auf sechs hundert. Asia, unter den
dreyen der gröste Theil/ hat in der Länge/ von
West in Osten/ von Natolia, oder klein Asien bis
an die äusserste Grentzen Chinae, siebenzehen
hundert: Und in der Breite/ von Suden in
Norden eilff hundert Meilen; die angelegene
Jnsulen ungerechnet. Africa, begreifft gleicher
Gestalt von Westen in Osten/ von Capo Verde,

bis
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Von der Natur.
den Sud-Würbel befunden wird/ deſſen halbe
Breite gleicher Geſtalt 352½. Teutſcher Mei-
len in ſich faſſet.

Der bishero vorgeſtellte Erd-Kreis/ wird
fürnemlich in zween Haupt-Theil/ als die alte
und neue Welt/ unterſchieden.

Die neue Welt wird darum ſo genandt/
weil ſie den Alten gäntzlich unbekandt ge-
weſen/ und lang nach ihnen/ erſt vor ein hun-
dert und funffzig Jahren entdecket worden.

Die alte Welt wird darum alſo geheiſ-
ſen/ weil derſelben gröſſerer Theil auch den
Alten bekandt war; und von ihnen beſchrieben
worden. Dieſer Theil wird hinwiederum in
drey Haupt-Theil als da iſt: Europa, Aſia, und
Africa eingetheilet. Europa, iſt das kleineſte
unter den dreyen/ ſeine Länge/ genommen vom
Capo S. Vincent in Portugal/ bis an den Flus
Oby, von Niedergang gegen Aufgang erlauffet
ſich auf neun hundert Meilen; die Breite aber
von Mittag gegen Mitternacht/ von Capo di
Matapan, in Morea,
bis an das äuſſerſte Eck in
Norwegen/ auf ſechs hundert. Aſia, unter den
dreyen der gröſte Theil/ hat in der Länge/ von
Weſt in Oſten/ von Natolia, oder klein Aſien bis
an die äuſſerſte Grentzen Chinæ, ſiebenzehen
hundert: Und in der Breite/ von Suden in
Norden eilff hundert Meilen; die angelegene
Jnſulen ungerechnet. Africa, begreifft gleicher
Geſtalt von Weſten in Oſten/ von Capo Verde,

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[229/0331] Von der Natur. den Sud-Würbel befunden wird/ deſſen halbe Breite gleicher Geſtalt 352½. Teutſcher Mei- len in ſich faſſet. Der bishero vorgeſtellte Erd-Kreis/ wird fürnemlich in zween Haupt-Theil/ als die alte und neue Welt/ unterſchieden. Die neue Welt wird darum ſo genandt/ weil ſie den Alten gäntzlich unbekandt ge- weſen/ und lang nach ihnen/ erſt vor ein hun- dert und funffzig Jahren entdecket worden. Die alte Welt wird darum alſo geheiſ- ſen/ weil derſelben gröſſerer Theil auch den Alten bekandt war; und von ihnen beſchrieben worden. Dieſer Theil wird hinwiederum in drey Haupt-Theil als da iſt: Europa, Aſia, und Africa eingetheilet. Europa, iſt das kleineſte unter den dreyen/ ſeine Länge/ genommen vom Capo S. Vincent in Portugal/ bis an den Flus Oby, von Niedergang gegen Aufgang erlauffet ſich auf neun hundert Meilen; die Breite aber von Mittag gegen Mitternacht/ von Capo di Matapan, in Morea, bis an das äuſſerſte Eck in Norwegen/ auf ſechs hundert. Aſia, unter den dreyen der gröſte Theil/ hat in der Länge/ von Weſt in Oſten/ von Natolia, oder klein Aſien bis an die äuſſerſte Grentzen Chinæ, ſiebenzehen hundert: Und in der Breite/ von Suden in Norden eilff hundert Meilen; die angelegene Jnſulen ungerechnet. Africa, begreifft gleicher Geſtalt von Weſten in Oſten/ von Capo Verde, bis P iij

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Zitationshilfe: Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679, S. 229. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/331>, abgerufen am 11.05.2024.