den Sud-Würbel befunden wird/ dessen halbe Breite gleicher Gestalt 3521/2. Teutscher Mei- len in sich fasset.
Der bishero vorgestellte Erd-Kreis/ wird fürnemlich in zween Haupt-Theil/ als die alte und neue Welt/ unterschieden.
Die neue Welt wird darum so genandt/ weil sie den Alten gäntzlich unbekandt ge- wesen/ und lang nach ihnen/ erst vor ein hun- dert und funffzig Jahren entdecket worden.
Die alte Welt wird darum also geheis- sen/ weil derselben grösserer Theil auch den Alten bekandt war; und von ihnen beschrieben worden. Dieser Theil wird hinwiederum in drey Haupt-Theil als da ist: Europa, Asia, und Africa eingetheilet. Europa, ist das kleineste unter den dreyen/ seine Länge/ genommen vom Capo S. Vincent in Portugal/ bis an den Flus Oby, von Niedergang gegen Aufgang erlauffet sich auf neun hundert Meilen; die Breite aber von Mittag gegen Mitternacht/ von Capo di Matapan, in Morea, bis an das äusserste Eck in Norwegen/ auf sechs hundert. Asia, unter den dreyen der gröste Theil/ hat in der Länge/ von West in Osten/ von Natolia, oder klein Asien bis an die äusserste Grentzen Chinae, siebenzehen hundert: Und in der Breite/ von Suden in Norden eilff hundert Meilen; die angelegene Jnsulen ungerechnet. Africa, begreifft gleicher Gestalt von Westen in Osten/ von Capo Verde,
bis
P iij
Von der Natur.
den Sud-Würbel befunden wird/ deſſen halbe Breite gleicher Geſtalt 352½. Teutſcher Mei- len in ſich faſſet.
Der bishero vorgeſtellte Erd-Kreis/ wird fürnemlich in zween Haupt-Theil/ als die alte und neue Welt/ unterſchieden.
Die neue Welt wird darum ſo genandt/ weil ſie den Alten gäntzlich unbekandt ge- weſen/ und lang nach ihnen/ erſt vor ein hun- dert und funffzig Jahren entdecket worden.
Die alte Welt wird darum alſo geheiſ- ſen/ weil derſelben gröſſerer Theil auch den Alten bekandt war; und von ihnen beſchrieben worden. Dieſer Theil wird hinwiederum in drey Haupt-Theil als da iſt: Europa, Aſia, und Africa eingetheilet. Europa, iſt das kleineſte unter den dreyen/ ſeine Länge/ genommen vom Capo S. Vincent in Portugal/ bis an den Flus Oby, von Niedergang gegen Aufgang erlauffet ſich auf neun hundert Meilen; die Breite aber von Mittag gegen Mitternacht/ von Capo di Matapan, in Morea, bis an das äuſſerſte Eck in Norwegen/ auf ſechs hundert. Aſia, unter den dreyen der gröſte Theil/ hat in der Länge/ von Weſt in Oſten/ von Natolia, oder klein Aſien bis an die äuſſerſte Grentzen Chinæ, ſiebenzehen hundert: Und in der Breite/ von Suden in Norden eilff hundert Meilen; die angelegene Jnſulen ungerechnet. Africa, begreifft gleicher Geſtalt von Weſten in Oſten/ von Capo Verde,
bis
P iij
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0331"n="229"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Von der Natur.</hi></fw><lb/>
den Sud-Würbel befunden wird/ deſſen halbe<lb/>
Breite gleicher Geſtalt 352½. Teutſcher Mei-<lb/>
len in ſich faſſet.</p><lb/><p>Der bishero vorgeſtellte Erd-Kreis/ wird<lb/>
fürnemlich in zween Haupt-Theil/ als die alte<lb/>
und neue Welt/ unterſchieden.</p><lb/><p>Die neue Welt wird darum ſo genandt/<lb/>
weil ſie den Alten gäntzlich unbekandt ge-<lb/>
weſen/ und lang nach ihnen/ erſt vor ein hun-<lb/>
dert und funffzig Jahren entdecket worden.</p><lb/><p>Die alte Welt wird darum alſo geheiſ-<lb/>ſen/ weil derſelben gröſſerer Theil auch den<lb/>
Alten bekandt war; und von ihnen beſchrieben<lb/>
worden. Dieſer Theil wird hinwiederum in<lb/>
drey Haupt-Theil als da iſt: <hirendition="#aq">Europa, Aſia,</hi> und<lb/><hirendition="#aq">Africa</hi> eingetheilet. <hirendition="#aq">Europa,</hi> iſt das kleineſte<lb/>
unter den dreyen/ ſeine Länge/ genommen vom<lb/><hirendition="#aq">Capo S. Vincent</hi> in Portugal/ bis an den Flus<lb/><hirendition="#aq">Oby,</hi> von Niedergang gegen Aufgang erlauffet<lb/>ſich auf neun hundert Meilen; die Breite aber<lb/>
von Mittag gegen Mitternacht/ von <hirendition="#aq">Capo di<lb/>
Matapan, in Morea,</hi> bis an das äuſſerſte Eck in<lb/>
Norwegen/ auf ſechs hundert. <hirendition="#aq">Aſia,</hi> unter den<lb/>
dreyen der gröſte Theil/ hat in der Länge/ von<lb/>
Weſt in Oſten/ von <hirendition="#aq">Natolia,</hi> oder klein <hirendition="#aq">Aſi</hi>en bis<lb/>
an die äuſſerſte Grentzen <hirendition="#aq">Chinæ,</hi>ſiebenzehen<lb/>
hundert: Und in der Breite/ von Suden in<lb/>
Norden eilff hundert Meilen; die angelegene<lb/>
Jnſulen ungerechnet. <hirendition="#aq">Africa,</hi> begreifft gleicher<lb/>
Geſtalt von Weſten in Oſten/ von <hirendition="#aq">Capo Verde,</hi><lb/><fwplace="bottom"type="sig">P iij</fw><fwplace="bottom"type="catch">bis</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[229/0331]
Von der Natur.
den Sud-Würbel befunden wird/ deſſen halbe
Breite gleicher Geſtalt 352½. Teutſcher Mei-
len in ſich faſſet.
Der bishero vorgeſtellte Erd-Kreis/ wird
fürnemlich in zween Haupt-Theil/ als die alte
und neue Welt/ unterſchieden.
Die neue Welt wird darum ſo genandt/
weil ſie den Alten gäntzlich unbekandt ge-
weſen/ und lang nach ihnen/ erſt vor ein hun-
dert und funffzig Jahren entdecket worden.
Die alte Welt wird darum alſo geheiſ-
ſen/ weil derſelben gröſſerer Theil auch den
Alten bekandt war; und von ihnen beſchrieben
worden. Dieſer Theil wird hinwiederum in
drey Haupt-Theil als da iſt: Europa, Aſia, und
Africa eingetheilet. Europa, iſt das kleineſte
unter den dreyen/ ſeine Länge/ genommen vom
Capo S. Vincent in Portugal/ bis an den Flus
Oby, von Niedergang gegen Aufgang erlauffet
ſich auf neun hundert Meilen; die Breite aber
von Mittag gegen Mitternacht/ von Capo di
Matapan, in Morea, bis an das äuſſerſte Eck in
Norwegen/ auf ſechs hundert. Aſia, unter den
dreyen der gröſte Theil/ hat in der Länge/ von
Weſt in Oſten/ von Natolia, oder klein Aſien bis
an die äuſſerſte Grentzen Chinæ, ſiebenzehen
hundert: Und in der Breite/ von Suden in
Norden eilff hundert Meilen; die angelegene
Jnſulen ungerechnet. Africa, begreifft gleicher
Geſtalt von Weſten in Oſten/ von Capo Verde,
bis
P iij
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679, S. 229. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/331>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.