Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.

Bild:
<< vorherige Seite

Von der Natur.
Mann und Weib; zwar das Gestirn hat noch
ein ander Weib/ nemlich den Mond/ darinnen
es sein Wesen ausbrütet. Dieser ist aller
Sternen/ fürnemlich aber der Sonnen Weib/
in der Essenz der Würckung zuverstehen. Aus
dem Loco Solis gehet aus/ die Eröffnung aller
Sternen und Elementen. Alle Stern sind der
Sonnen Kinder/ biß auf Saturnum, der ist das
Haus des sechs-fächtigen Geistes; denn die Pla-
neten sind der Geist/ die Krone der obern Sterne
aber ist der Leib. Saturnus giebt den lebendigen
Creaturen den Leib; die andern Sterne aber
geben dem Leib das Leben und die Kräfften ihrer
Würckung; doch bleiben die obern Kräffte an-
noch verborgen/ um des Misbrauchs willen/ wie-
wol gar grosse Dinge hierin ligen/ welche/ wann
man nicht so blind wäre und alles verachtete/
was die Kühe-Augen nicht sehen können/ wäre
es wol billig/ daß man es offenbarte. So weit
dieser also genandte Teutonicus Philosophus.

Von den Cometen.
Derer Ursprung/ Herkommen/
und Bedeutung.

BEvor die bisherige Beschreibung des Fir-
maments/ sonderbar aber der Planeten/
gäntzlich geschlossen werde: Hat man nicht
undienlich erachtet/ statt eines Anhangs auch

etwas/

Von der Natur.
Mann und Weib; zwar das Geſtirn hat noch
ein ander Weib/ nemlich den Mond/ darinnen
es ſein Weſen ausbrütet. Dieſer iſt aller
Sternen/ fürnemlich aber der Sonnen Weib/
in der Eſſenz der Würckung zuverſtehen. Aus
dem Loco Solis gehet aus/ die Eröffnung aller
Sternen und Elementen. Alle Stern ſind der
Sonnen Kinder/ biß auf Saturnum, der iſt das
Haus des ſechs-fächtigen Geiſtes; denn die Pla-
neten ſind der Geiſt/ die Krone der obern Sterne
aber iſt der Leib. Saturnus giebt den lebendigen
Creaturen den Leib; die andern Sterne aber
geben dem Leib das Leben und die Kräfften ihrer
Würckung; doch bleiben die obern Kräffte an-
noch verborgen/ um des Misbrauchs willen/ wie-
wol gar groſſe Dinge hierin ligen/ welche/ wann
man nicht ſo blind wäre und alles verachtete/
was die Kühe-Augen nicht ſehen können/ wäre
es wol billig/ daß man es offenbarte. So weit
dieſer alſo genandte Teutonicus Philoſophus.

Von den Cometen.
Derer Urſprung/ Herkommen/
und Bedeutung.

BEvor die bisherige Beſchreibung des Fir-
maments/ ſonderbar aber der Planeten/
gäntzlich geſchloſſen werde: Hat man nicht
undienlich erachtet/ ſtatt eines Anhangs auch

etwas/
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0271" n="171"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Von der Natur.</hi></fw><lb/>
Mann und Weib; zwar das Ge&#x017F;tirn hat noch<lb/>
ein ander Weib/ nemlich den Mond/ darinnen<lb/>
es &#x017F;ein We&#x017F;en ausbrütet. Die&#x017F;er i&#x017F;t aller<lb/>
Sternen/ fürnemlich aber der Sonnen Weib/<lb/>
in der <hi rendition="#aq">E&#x017F;&#x017F;enz</hi> der Würckung zuver&#x017F;tehen. Aus<lb/>
dem <hi rendition="#aq">Loco Solis</hi> gehet aus/ die Eröffnung aller<lb/>
Sternen und Elementen. Alle Stern &#x017F;ind der<lb/>
Sonnen Kinder/ biß auf <hi rendition="#aq">Saturnum,</hi> der i&#x017F;t das<lb/>
Haus des &#x017F;echs-fächtigen Gei&#x017F;tes; denn die Pla-<lb/>
neten &#x017F;ind der Gei&#x017F;t/ die Krone der obern Sterne<lb/>
aber i&#x017F;t der Leib. <hi rendition="#aq">Saturnus</hi> giebt den lebendigen<lb/>
Creaturen den Leib; die andern Sterne aber<lb/>
geben dem Leib das Leben und die Kräfften ihrer<lb/>
Würckung; doch bleiben die obern Kräffte an-<lb/>
noch verborgen/ um des Misbrauchs willen/ wie-<lb/>
wol gar gro&#x017F;&#x017F;e Dinge hierin ligen/ welche/ wann<lb/>
man nicht &#x017F;o blind wäre und alles verachtete/<lb/>
was die Kühe-Augen nicht &#x017F;ehen können/ wäre<lb/>
es wol billig/ daß man es offenbarte. So weit<lb/>
die&#x017F;er al&#x017F;o genandte <hi rendition="#aq">Teutonicus Philo&#x017F;ophus.</hi></p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Von den <hi rendition="#aq">Comet</hi>en.<lb/>
Derer Ur&#x017F;prung/ Herkommen/<lb/>
und Bedeutung.</hi> </head><lb/>
            <p><hi rendition="#in">B</hi>Evor die bisherige Be&#x017F;chreibung des Fir-<lb/>
maments/ &#x017F;onderbar aber der Planeten/<lb/>
gäntzlich ge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en werde: Hat man nicht<lb/>
undienlich erachtet/ &#x017F;tatt eines Anhangs auch<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">etwas/</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[171/0271] Von der Natur. Mann und Weib; zwar das Geſtirn hat noch ein ander Weib/ nemlich den Mond/ darinnen es ſein Weſen ausbrütet. Dieſer iſt aller Sternen/ fürnemlich aber der Sonnen Weib/ in der Eſſenz der Würckung zuverſtehen. Aus dem Loco Solis gehet aus/ die Eröffnung aller Sternen und Elementen. Alle Stern ſind der Sonnen Kinder/ biß auf Saturnum, der iſt das Haus des ſechs-fächtigen Geiſtes; denn die Pla- neten ſind der Geiſt/ die Krone der obern Sterne aber iſt der Leib. Saturnus giebt den lebendigen Creaturen den Leib; die andern Sterne aber geben dem Leib das Leben und die Kräfften ihrer Würckung; doch bleiben die obern Kräffte an- noch verborgen/ um des Misbrauchs willen/ wie- wol gar groſſe Dinge hierin ligen/ welche/ wann man nicht ſo blind wäre und alles verachtete/ was die Kühe-Augen nicht ſehen können/ wäre es wol billig/ daß man es offenbarte. So weit dieſer alſo genandte Teutonicus Philoſophus. Von den Cometen. Derer Urſprung/ Herkommen/ und Bedeutung. BEvor die bisherige Beſchreibung des Fir- maments/ ſonderbar aber der Planeten/ gäntzlich geſchloſſen werde: Hat man nicht undienlich erachtet/ ſtatt eines Anhangs auch etwas/

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/271
Zitationshilfe: Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679, S. 171. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/271>, abgerufen am 10.05.2024.