Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.Von der Natur. erdünnert/ oder verseltenet werden; theile als-denn wiederum die Krafft des Lunarischen Ein- flusses/ dem irrdischen Cörper desto bequemer mit; und dieses recht zu begreiffen/ so sey zu wissen/ daß auf der gantzen Welt einig Subje- ctum oder Cörper nicht seye/ welcher ohne das Liecht/ nicht auch mit besondern Eigenschafften und Kräfften wäre begabt worden. Wie nun Anfangs in der Schöpffung solche Kräffte ihnen eingeschaffen sind: Also auch sey kein aufhören/ dieselbe der irrdischen Welt/ um welcher willen sie erschaffen sind/ einzuflössen. Weil aber die Kräfften in ihren Leibern/ ohne die Wärme träge/ und gleich als todt ligen: So erwecke die Sonne/ als das Leben der Welt/ durch ihre mächtige Erwärmungs-Krafft/ und nachdrück- liche Würckung/ in dem Mond-Cörper darinn sie hafften/ ihre verborgene Gewalt: Und wenn solche Aufreitzung geschehen/ ergiesse sich die Krafft des Mondes in das Erdreich; und also erreiche sie ihr bestimmtes endliches Ziel. Noch eine Frage kompt hier vor/ ob nem- stacken
Von der Natur. erdünnert/ oder verſeltenet werden; theile als-denn wiederum die Krafft des Lunariſchen Ein- fluſſes/ dem irꝛdiſchen Cörper deſto bequemer mit; und dieſes recht zu begreiffen/ ſo ſey zu wiſſen/ daß auf der gantzen Welt einig Subje- ctum oder Cörper nicht ſeye/ welcher ohne das Liecht/ nicht auch mit beſondern Eigenſchafften und Kräfften wäre begabt worden. Wie nun Anfangs in der Schöpffung ſolche Kräffte ihnen eingeſchaffen ſind: Alſo auch ſey kein aufhören/ dieſelbe der irꝛdiſchen Welt/ um welcher willen ſie erſchaffen ſind/ einzuflöſſen. Weil aber die Kräfften in ihren Leibern/ ohne die Wärme träge/ und gleich als todt ligen: So erwecke die Sonne/ als das Leben der Welt/ durch ihre mächtige Erwärmungs-Krafft/ und nachdrück- liche Würckung/ in dem Mond-Cörper darinn ſie hafften/ ihre verborgene Gewalt: Und wenn ſolche Aufreitzung geſchehen/ ergieſſe ſich die Krafft des Mondes in das Erdreich; und alſo erreiche ſie ihr beſtimmtes endliches Ziel. Noch eine Frage kompt hier vor/ ob nem- ſtacken
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0241" n="141"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Von der Natur.</hi></fw><lb/> erdünnert/ oder verſeltenet werden; theile als-<lb/> denn wiederum die Krafft des Lunariſchen Ein-<lb/> fluſſes/ dem irꝛdiſchen Cörper deſto bequemer<lb/> mit; und dieſes recht zu begreiffen/ ſo ſey zu<lb/> wiſſen/ daß auf der gantzen Welt einig <hi rendition="#aq">Subje-<lb/> ctum</hi> oder Cörper nicht ſeye/ welcher ohne das<lb/> Liecht/ nicht auch mit beſondern Eigenſchafften<lb/> und Kräfften wäre begabt worden. Wie nun<lb/> Anfangs in der Schöpffung ſolche Kräffte ihnen<lb/> eingeſchaffen ſind: Alſo auch ſey kein aufhören/<lb/> dieſelbe der irꝛdiſchen Welt/ um welcher willen<lb/> ſie erſchaffen ſind/ einzuflöſſen. Weil aber die<lb/> Kräfften in ihren Leibern/ ohne die Wärme<lb/> träge/ und gleich als todt ligen: So erwecke die<lb/> Sonne/ als das Leben der Welt/ durch ihre<lb/> mächtige Erwärmungs-Krafft/ und nachdrück-<lb/> liche Würckung/ in dem Mond-Cörper darinn<lb/> ſie hafften/ ihre verborgene Gewalt: Und wenn<lb/> ſolche Aufreitzung geſchehen/ ergieſſe ſich die<lb/> Krafft des Mondes in das Erdreich; und alſo<lb/> erreiche ſie ihr beſtimmtes endliches Ziel.</p><lb/> <p>Noch eine Frage kompt hier vor/ ob nem-<lb/> lich die Mond-Kugel/ weil in derſelben jetzt-ver-<lb/> ſtandener Maſſen faſt alle Dinge wie auf dem<lb/> Erdboden geſtaltet/ nicht auch von Menſchen<lb/> bewohnt: Oder ſo keine Menſchen darinn an-<lb/> zutreffen; ob ſie nicht von einigen beſondern<lb/> Geiſtern beherꝛſchet und regieret werde? Die<lb/> Antwort fället verſcheidentlich. <hi rendition="#aq">Pythagoras,</hi><lb/> ſchon zu ſeinen Zeiten/ wie auch ſeine Nachfolger<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſtacken</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [141/0241]
Von der Natur.
erdünnert/ oder verſeltenet werden; theile als-
denn wiederum die Krafft des Lunariſchen Ein-
fluſſes/ dem irꝛdiſchen Cörper deſto bequemer
mit; und dieſes recht zu begreiffen/ ſo ſey zu
wiſſen/ daß auf der gantzen Welt einig Subje-
ctum oder Cörper nicht ſeye/ welcher ohne das
Liecht/ nicht auch mit beſondern Eigenſchafften
und Kräfften wäre begabt worden. Wie nun
Anfangs in der Schöpffung ſolche Kräffte ihnen
eingeſchaffen ſind: Alſo auch ſey kein aufhören/
dieſelbe der irꝛdiſchen Welt/ um welcher willen
ſie erſchaffen ſind/ einzuflöſſen. Weil aber die
Kräfften in ihren Leibern/ ohne die Wärme
träge/ und gleich als todt ligen: So erwecke die
Sonne/ als das Leben der Welt/ durch ihre
mächtige Erwärmungs-Krafft/ und nachdrück-
liche Würckung/ in dem Mond-Cörper darinn
ſie hafften/ ihre verborgene Gewalt: Und wenn
ſolche Aufreitzung geſchehen/ ergieſſe ſich die
Krafft des Mondes in das Erdreich; und alſo
erreiche ſie ihr beſtimmtes endliches Ziel.
Noch eine Frage kompt hier vor/ ob nem-
lich die Mond-Kugel/ weil in derſelben jetzt-ver-
ſtandener Maſſen faſt alle Dinge wie auf dem
Erdboden geſtaltet/ nicht auch von Menſchen
bewohnt: Oder ſo keine Menſchen darinn an-
zutreffen; ob ſie nicht von einigen beſondern
Geiſtern beherꝛſchet und regieret werde? Die
Antwort fället verſcheidentlich. Pythagoras,
ſchon zu ſeinen Zeiten/ wie auch ſeine Nachfolger
ſtacken
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |