Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.Das erste Buch. in welchem nach Art und Natur ihres Vermö-gens/ so wol Entsteh-Vergeh- und Entspries- sungen/ als Verderbnis und Zernichtungen/ aller dings wie in der Welt geschehen/ und noch dazu/ viel öffter/ grösser/ und mercklicher. Nicht weniger beweisen der Sonnen Dunst-Kreis/ die vielfältige Erscheinung/ so an derselben gespürt werden. Als/ wann etliche Tage über/ sie meh- rer Orten/ bald ungewöhnlich bleich/ bald röth- licht; Und auch jederweilen entblösset/ geschie- nen; und dis bey hellem klaren Wetter/ also/ daß auch um den Mittag man die Sterne sehen können. Exempel sind in den Historien verhan- den: Jn Zeiten Justiniani hat die Sonne den grössern Theil des Jahrs so bleich geschienen/ daß ihr Liecht kaum den Mond-Schein übtrtrof- fen. Jm Jahr 790. war die Sonne also ver- finstert/ daß sie auch in 17. Tagen ihr Liecht nicht von sich geben. Jm Jahr 1547. war die Sonne drey Tag lang/ als mit Blut über- loffen gesehen; und war dabey also finster/ daß auch die Sterne/ um den Mittag/ man schauen konte. Mehrer Beyspiel zu geschweigen. Zum Beschlus/ wird auch hier/ gleich bey denen er:
Das erſte Buch. in welchem nach Art und Natur ihres Vermö-gens/ ſo wol Entſteh-Vergeh- und Entſprieſ- ſungen/ als Verderbnis und Zernichtungen/ aller dings wie in der Welt geſchehen/ und noch dazu/ viel öffter/ gröſſer/ und mercklicher. Nicht weniger beweiſen der Sonnen Dunſt-Kreis/ die vielfältige Erſcheinung/ ſo an derſelben geſpürt werden. Als/ wann etliche Tage über/ ſie meh- rer Orten/ bald ungewöhnlich bleich/ bald röth- licht; Und auch jederweilen entblöſſet/ geſchie- nen; und dis bey hellem klaren Wetter/ alſo/ daß auch um den Mittag man die Sterne ſehen können. Exempel ſind in den Hiſtorien verhan- den: Jn Zeiten Juſtiniani hat die Sonne den gröſſern Theil des Jahrs ſo bleich geſchienen/ daß ihr Liecht kaum den Mond-Schein übtrtrof- fen. Jm Jahr 790. war die Sonne alſo ver- finſtert/ daß ſie auch in 17. Tagen ihr Liecht nicht von ſich geben. Jm Jahr 1547. war die Sonne drey Tag lang/ als mit Blut über- loffen geſehen; und war dabey alſo finſter/ daß auch die Sterne/ um den Mittag/ man ſchauen konte. Mehrer Beyſpiel zu geſchweigen. Zum Beſchlus/ wird auch hier/ gleich bey denen er:
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Das erſte Buch.
in welchem nach Art und Natur ihres Vermö-
gens/ ſo wol Entſteh-Vergeh- und Entſprieſ-
ſungen/ als Verderbnis und Zernichtungen/
aller dings wie in der Welt geſchehen/ und noch
dazu/ viel öffter/ gröſſer/ und mercklicher. Nicht
weniger beweiſen der Sonnen Dunſt-Kreis/ die
vielfältige Erſcheinung/ ſo an derſelben geſpürt
werden. Als/ wann etliche Tage über/ ſie meh-
rer Orten/ bald ungewöhnlich bleich/ bald röth-
licht; Und auch jederweilen entblöſſet/ geſchie-
nen; und dis bey hellem klaren Wetter/ alſo/
daß auch um den Mittag man die Sterne ſehen
können. Exempel ſind in den Hiſtorien verhan-
den: Jn Zeiten Juſtiniani hat die Sonne den
gröſſern Theil des Jahrs ſo bleich geſchienen/
daß ihr Liecht kaum den Mond-Schein übtrtrof-
fen. Jm Jahr 790. war die Sonne alſo ver-
finſtert/ daß ſie auch in 17. Tagen ihr Liecht
nicht von ſich geben. Jm Jahr 1547. war
die Sonne drey Tag lang/ als mit Blut über-
loffen geſehen; und war dabey alſo finſter/ daß
auch die Sterne/ um den Mittag/ man ſchauen
konte. Mehrer Beyſpiel zu geſchweigen.
Zum Beſchlus/ wird auch hier/ gleich bey denen
andern Planeten mit beygefüget/ was der ſchon
öffters angeregte Kircheriſche Stern-Wande-
rer von denen in dem globo der Sonnen befind-
lichen Engelen/ ex Seraphico ordine, in ſeiner
Relation herkommen läſſet; alſo aber ſchreibt
er:
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