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Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.

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Das erste Buch
nach jeder Bedürffen/ weniger eingemischet;
welches auch weil die Sonne nicht alles erleuch-
ten können/ also nothwendig hab geschehen müssen.
Woher es aber kömpt/ daß diesen Planeten also
in gemein man den Bley-stern nennet/ ist Ursach/
daß nicht nur um der bleyern Farb und Gestalt
willen er diesen Namen trägt/ sondern meistes
darum/ daß wie einige anzeigen/ das irrdische Ele-
ment dieses Globi, entweder einem Bley/ oder
Spies-Glas sich gleiche: An denen erhabenen
Orten aber/ wie Wißmuth blincke. Sein wäs-
seriges/ in einen grausam weiten Meer begriffe-
nes Element/ bestehe in einer/ dem Qvecksilber
ähnlichen feuchtigkeit. Wenn nun dieses Globi
unter-irrdisches Feuer/ oder die zween Neben-
stern solches Meer erhitzen/ so empöre sich ein
mächtig dicker Dampff/ der in seiner Art/ ein
irrdisch-bleyere Substantz schwitzet/ und quillet
mit immerwährenden Zuflus eine dem Queck-
silber ähnliche Materi her aus/ daß kein Mensch
der Enden bestehen könte.

Endlich folgt auch hier/ gleich bey denen an-
dern Planeten/ mit wenigen von denen Intelli-
genti
en oder Engeln/ als himmlischen Jnwoh-
nern dieses Globi, ihrer Gestalt/ und Ansehen.
Hiervon nun/ berichtet der schon öffter citirte
Kircherianische Stern-Wanderer/ folgendes
Jnnhalts: Ecce, sagt er/ virorum senili maje-
state conspicuorum phalangem gradu tardo,
ut ne testudinem tardiori reptatione procede-

re

Das erſte Buch
nach jeder Bedürffen/ weniger eingemiſchet;
welches auch weil die Sonne nicht alles erleuch-
ten könnẽ/ alſo nothwendig hab geſchehen müſſen.
Woher es aber kömpt/ daß dieſen Planeten alſo
in gemein man den Bley-ſtern nennet/ iſt Urſach/
daß nicht nur um der bleyern Farb und Geſtalt
willen er dieſen Namen trägt/ ſondern meiſtes
darum/ daß wie einige anzeigen/ das irꝛdiſche Ele-
ment dieſes Globi, entweder einem Bley/ oder
Spies-Glas ſich gleiche: An denen erhabenen
Orten aber/ wie Wißmuth blincke. Sein wäſ-
ſeriges/ in einen grauſam weiten Meer begriffe-
nes Element/ beſtehe in einer/ dem Qveckſilber
ähnlichen feuchtigkeit. Wenn nun dieſes Globi
unter-irꝛdiſches Feuer/ oder die zween Neben-
ſtern ſolches Meer erhitzen/ ſo empöre ſich ein
mächtig dicker Dampff/ der in ſeiner Art/ ein
irꝛdiſch-bleyere Subſtantz ſchwitzet/ und quillet
mit immerwährenden Zuflus eine dem Queck-
ſilber ähnliche Materi her aus/ daß kein Menſch
der Enden beſtehen könte.

Endlich folgt auch hier/ gleich bey denen an-
dern Planeten/ mit wenigen von denen Intelli-
genti
en oder Engeln/ als himmliſchen Jnwoh-
nern dieſes Globi, ihrer Geſtalt/ und Anſehen.
Hiervon nun/ berichtet der ſchon öffter citirte
Kircherianiſche Stern-Wanderer/ folgendes
Jnnhalts: Ecce, ſagt er/ virorum ſenili maje-
ſtate conſpicuorum phalangem gradu tardo,
ut ne teſtudinem tardiori reptatione procede-

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[102/0196] Das erſte Buch nach jeder Bedürffen/ weniger eingemiſchet; welches auch weil die Sonne nicht alles erleuch- ten könnẽ/ alſo nothwendig hab geſchehen müſſen. Woher es aber kömpt/ daß dieſen Planeten alſo in gemein man den Bley-ſtern nennet/ iſt Urſach/ daß nicht nur um der bleyern Farb und Geſtalt willen er dieſen Namen trägt/ ſondern meiſtes darum/ daß wie einige anzeigen/ das irꝛdiſche Ele- ment dieſes Globi, entweder einem Bley/ oder Spies-Glas ſich gleiche: An denen erhabenen Orten aber/ wie Wißmuth blincke. Sein wäſ- ſeriges/ in einen grauſam weiten Meer begriffe- nes Element/ beſtehe in einer/ dem Qveckſilber ähnlichen feuchtigkeit. Wenn nun dieſes Globi unter-irꝛdiſches Feuer/ oder die zween Neben- ſtern ſolches Meer erhitzen/ ſo empöre ſich ein mächtig dicker Dampff/ der in ſeiner Art/ ein irꝛdiſch-bleyere Subſtantz ſchwitzet/ und quillet mit immerwährenden Zuflus eine dem Queck- ſilber ähnliche Materi her aus/ daß kein Menſch der Enden beſtehen könte. Endlich folgt auch hier/ gleich bey denen an- dern Planeten/ mit wenigen von denen Intelli- gentien oder Engeln/ als himmliſchen Jnwoh- nern dieſes Globi, ihrer Geſtalt/ und Anſehen. Hiervon nun/ berichtet der ſchon öffter citirte Kircherianiſche Stern-Wanderer/ folgendes Jnnhalts: Ecce, ſagt er/ virorum ſenili maje- ſtate conſpicuorum phalangem gradu tardo, ut ne teſtudinem tardiori reptatione procede- re

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Zitationshilfe: Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679, S. 102. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/196>, abgerufen am 24.11.2024.