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Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.

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Das erste Buch.
griffen/ oder aber/ in dem und dem Grad eines
Zeichen des Thier-kreises sich befinden; Mor-
gen und über morgen aber/ von selbigem Stern
oder Grad ab/ und nach der Morgendlichen Ge-
gend sich wenden. Gleicher Gestalt hat man
aus der Stern-kündigung erfahren/ daß die Abge-
legenheit der Fix-stern von dem Solstitial oder
gleich-nächtigen Puncten des Gestirnten Him-
mels nicht allzeit bey einerley Gleichheit beharre/
sondern wachse und zunehme/ nach dem die Thier-
zeichen desselben Stern-Himmels aufeinander
folgen: Dannenhero viel Sterne/ die vor eini-
ger Zeit vor-besagtem Solstitial und AEquino-
ctial
Punct gewesen/ nachmals hinter denensel-
ben gefunden worden; Andere aber so von ihnen
gegen den Westlichen Theilen zu/ entfernet wa-
ren/ näher zu ihnen hingerücket. Diese Bewe-
gung/ so die allerlangsamste/ verursacht/ daß die
Stern-gelehrte zweyerley Thier-Kreise an dem
Stern-Himmel setzen: Den einen/ im Verstand
von zwölff Zeichen/ welcher von dem Punct der
Lentzischen Nacht-gleichheit anfähet; darnach
auch einen sichtbaren von zwölff Gestirnen/ so
seinen Anfang nimmt von dem himmlischen
Zeichen dem Stier. Vorgemeldte Bewegung
der Sternen aber von Niedergang gegen Auf-
gang/ geschicht nicht also warhafftig/ sondern
nur nach dem äusserlichen Schein wegen der
retardirung/ weilen nicht alle Sterne in ihrem
Lauff/ vom Aufgang gegen Niedergang einen

Cir-

Das erſte Buch.
griffen/ oder aber/ in dem und dem Grad eines
Zeichen des Thier-kreiſes ſich befinden; Mor-
gen und über morgen aber/ von ſelbigem Stern
oder Grad ab/ und nach der Morgendlichen Ge-
gend ſich wenden. Gleicher Geſtalt hat man
aus der Steꝛn-kündigung erfahꝛen/ daß die Abge-
legenheit der Fix-ſtern von dem Solſtitial oder
gleich-nächtigen Puncten des Geſtirnten Him-
mels nicht allzeit bey einerley Gleichheit beharre/
ſondern wachſe und zunehme/ nach dem die Thier-
zeichen deſſelben Stern-Himmels aufeinander
folgen: Dannenhero viel Sterne/ die vor eini-
ger Zeit vor-beſagtem Solſtitial und Æquino-
ctial
Punct geweſen/ nachmals hinter denenſel-
ben gefunden worden; Andere aber ſo von ihnen
gegen den Weſtlichen Theilen zu/ entfernet wa-
ren/ näher zu ihnen hingerücket. Dieſe Bewe-
gung/ ſo die allerlangſamſte/ verurſacht/ daß die
Stern-gelehrte zweyerley Thier-Kreiſe an dem
Stern-Himmel ſetzen: Den einen/ im Verſtand
von zwölff Zeichen/ welcher von dem Punct der
Lentziſchen Nacht-gleichheit anfähet; darnach
auch einen ſichtbaren von zwölff Geſtirnen/ ſo
ſeinen Anfang nimmt von dem himmliſchen
Zeichen dem Stier. Vorgemeldte Bewegung
der Sternen aber von Niedergang gegen Auf-
gang/ geſchicht nicht alſo warhafftig/ ſondern
nur nach dem äuſſerlichen Schein wegen der
retardirung/ weilen nicht alle Sterne in ihrem
Lauff/ vom Aufgang gegen Niedergang einen

Cir-
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[70/0164] Das erſte Buch. griffen/ oder aber/ in dem und dem Grad eines Zeichen des Thier-kreiſes ſich befinden; Mor- gen und über morgen aber/ von ſelbigem Stern oder Grad ab/ und nach der Morgendlichen Ge- gend ſich wenden. Gleicher Geſtalt hat man aus der Steꝛn-kündigung erfahꝛen/ daß die Abge- legenheit der Fix-ſtern von dem Solſtitial oder gleich-nächtigen Puncten des Geſtirnten Him- mels nicht allzeit bey einerley Gleichheit beharre/ ſondern wachſe und zunehme/ nach dem die Thier- zeichen deſſelben Stern-Himmels aufeinander folgen: Dannenhero viel Sterne/ die vor eini- ger Zeit vor-beſagtem Solſtitial und Æquino- ctial Punct geweſen/ nachmals hinter denenſel- ben gefunden worden; Andere aber ſo von ihnen gegen den Weſtlichen Theilen zu/ entfernet wa- ren/ näher zu ihnen hingerücket. Dieſe Bewe- gung/ ſo die allerlangſamſte/ verurſacht/ daß die Stern-gelehrte zweyerley Thier-Kreiſe an dem Stern-Himmel ſetzen: Den einen/ im Verſtand von zwölff Zeichen/ welcher von dem Punct der Lentziſchen Nacht-gleichheit anfähet; darnach auch einen ſichtbaren von zwölff Geſtirnen/ ſo ſeinen Anfang nimmt von dem himmliſchen Zeichen dem Stier. Vorgemeldte Bewegung der Sternen aber von Niedergang gegen Auf- gang/ geſchicht nicht alſo warhafftig/ ſondern nur nach dem äuſſerlichen Schein wegen der retardirung/ weilen nicht alle Sterne in ihrem Lauff/ vom Aufgang gegen Niedergang einen Cir-

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Zitationshilfe: Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679, S. 70. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/164>, abgerufen am 24.11.2024.