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Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.

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Das erste Buch.
ausser und in der Christenheit/ so viel aus denen
vorhandenen Schrifften zu erholen/ (als in wel-
chen/ nach etlicher hochgelehrter Männer Mei-
nung/ das beste so ein jeder gewust/ entweder gar
verschwiegen/ oder doch mit Vorbehalt/ ein als
anderer der vornemsten Umständen/ zwar etli-
cher massen/ aber unvollkommen/ beschrieben ist/)
die wahre Beschaffenheit des gestirnten Him-
mels/ und derer an solchem schwebenden Fix- und
anderer Sternen/ als auch/ und insonderheit der
Planeten und Cometen/ noch nicht dergestalt ist
entdeckt worden/ daß unzweifentlich man dabey
beruhen könne; und dannenhero freylich die
vorbeschriebene Weisheit/ oder der jenige Geist/
den man die Natur nennet/ weil solcher allein die
Menschen lehret/ wie die Welt geschaffen sey/
wie die Sterne stehen; und entdecket/ was an-
noch in geheim und verborgen bleibt/ hierzu von-
nöthen seyn will; von dieser Weisheit aber der-
malen noch wenig Zeitung zu hören/ dann wie
vor Augen/ sind derer wenig/ die mit David
durch diese Weisheit die im verborgen ligt/ sagen
können aus dem 8. Psalm: Jch werde sehen/ die
Himmel deiner Finger Werck/ den Monden
und die Sterne die du bereitest; oder/ denen es
wißlich/ welcher Gestalt die Himmel ausgebrei-
tet sind wie ein Teppich; und oben her mit Was-
ser gewelbet/ im 104. Psalm. Und welcher unter
allen Stern-gelehrten hat noch bißhero aus selb-
stigen Wissen/ gründlich vorgestellet/ und erklä-

ret/

Das erſte Buch.
auſſer und in der Chriſtenheit/ ſo viel aus denen
vorhandenen Schrifften zu erholen/ (als in wel-
chen/ nach etlicher hochgelehrter Männer Mei-
nung/ das beſte ſo ein jeder gewuſt/ entweder gar
verſchwiegen/ oder doch mit Vorbehalt/ ein als
anderer der vornemſten Umſtänden/ zwar etli-
cher maſſen/ aber unvollkommen/ beſchrieben iſt/)
die wahre Beſchaffenheit des geſtirnten Him-
mels/ und derer an ſolchem ſchwebenden Fix- und
anderer Sternen/ als auch/ und inſonderheit der
Planeten und Cometen/ noch nicht dergeſtalt iſt
entdeckt worden/ daß unzweifentlich man dabey
beruhen könne; und dannenhero freylich die
vorbeſchriebene Weisheit/ oder der jenige Geiſt/
den man die Natur nennet/ weil ſolcher allein die
Menſchen lehret/ wie die Welt geſchaffen ſey/
wie die Sterne ſtehen; und entdecket/ was an-
noch in geheim und verborgen bleibt/ hierzu von-
nöthen ſeyn will; von dieſer Weisheit aber der-
malen noch wenig Zeitung zu hören/ dann wie
vor Augen/ ſind derer wenig/ die mit David
durch dieſe Weisheit die im verborgen ligt/ ſagen
können aus dem 8. Pſalm: Jch werde ſehen/ die
Himmel deiner Finger Werck/ den Monden
und die Sterne die du bereiteſt; oder/ denen es
wißlich/ welcher Geſtalt die Himmel ausgebrei-
tet ſind wie ein Teppich; und oben her mit Waſ-
ſer gewelbet/ im 104. Pſalm. Und welcher unter
allen Stern-gelehrten hat noch bißhero aus ſelb-
ſtigen Wiſſen/ gründlich vorgeſtellet/ und erklä-

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[50/0140] Das erſte Buch. auſſer und in der Chriſtenheit/ ſo viel aus denen vorhandenen Schrifften zu erholen/ (als in wel- chen/ nach etlicher hochgelehrter Männer Mei- nung/ das beſte ſo ein jeder gewuſt/ entweder gar verſchwiegen/ oder doch mit Vorbehalt/ ein als anderer der vornemſten Umſtänden/ zwar etli- cher maſſen/ aber unvollkommen/ beſchrieben iſt/) die wahre Beſchaffenheit des geſtirnten Him- mels/ und derer an ſolchem ſchwebenden Fix- und anderer Sternen/ als auch/ und inſonderheit der Planeten und Cometen/ noch nicht dergeſtalt iſt entdeckt worden/ daß unzweifentlich man dabey beruhen könne; und dannenhero freylich die vorbeſchriebene Weisheit/ oder der jenige Geiſt/ den man die Natur nennet/ weil ſolcher allein die Menſchen lehret/ wie die Welt geſchaffen ſey/ wie die Sterne ſtehen; und entdecket/ was an- noch in geheim und verborgen bleibt/ hierzu von- nöthen ſeyn will; von dieſer Weisheit aber der- malen noch wenig Zeitung zu hören/ dann wie vor Augen/ ſind derer wenig/ die mit David durch dieſe Weisheit die im verborgen ligt/ ſagen können aus dem 8. Pſalm: Jch werde ſehen/ die Himmel deiner Finger Werck/ den Monden und die Sterne die du bereiteſt; oder/ denen es wißlich/ welcher Geſtalt die Himmel ausgebrei- tet ſind wie ein Teppich; und oben her mit Waſ- ſer gewelbet/ im 104. Pſalm. Und welcher unter allen Stern-gelehrten hat noch bißhero aus ſelb- ſtigen Wiſſen/ gründlich vorgeſtellet/ und erklä- ret/

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Zitationshilfe: Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679, S. 50. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/140>, abgerufen am 27.04.2024.