Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.Das erste Buch. Finsterniß der Magnetischen Impression oderJnnfaßlichkeit mit dem Liechte durchdrungen/ daß sie nicht mehr erkannt wird/ ob wohl sie in der Impression in sich selber Ewig bleibet; und hier entstehen zween ewige Anfänge/ nemlich: die finstere herbe Schärffe und Peyn/ die in sich sel- ber wohnet; und die empfindliche Krafft der Einheit im Liechte/ davon die Schrifft zeuget/ daß GOtt/ die ewige Einheit/ in einem Liecht wohne/ darzu niemand kommen kan. Dann also offenbahret sich die ewige Einheit GOttes durchs geistliche Feuer im Licht/ und dasselbe Liecht wird Majestät genannt; und GOtt/ die über natürliche Einheit ist die Krafft darinnen; dann von der ewigen Einheit empfähet dieses Geist-feuer ein Ens oder Wesen daß es scheinet/ sonst wäre der feurige Grund nur ein peynlicher schröcklicher Hunger und stachlichte Begierde/ wie es dann auch also ist/ wo dieser Wille sich von der Einheit abbricht/ und in eigener Begierd le- ben will/ allermassen die Teufel gethan/ und auch die falschen Seelen noch täglich thun. Hier aus nun sind zu verstehen zwey Princi- ewige
Das erſte Buch. Finſterniß der Magnetiſchen Impreſſion oderJnnfaßlichkeit mit dem Liechte durchdrungen/ daß ſie nicht mehr erkañt wird/ ob wohl ſie in der Impreſſion in ſich ſelber Ewig bleibet; und hier entſtehen zween ewige Anfänge/ nemlich: die finſtere herbe Schärffe und Peyn/ die in ſich ſel- ber wohnet; und die empfindliche Krafft der Einheit im Liechte/ davon die Schrifft zeuget/ daß GOtt/ die ewige Einheit/ in einem Liecht wohne/ darzu niemand kommen kan. Dann alſo offenbahret ſich die ewige Einheit GOttes durchs geiſtliche Feuer im Licht/ und daſſelbe Liecht wird Majeſtät genannt; und GOtt/ die über natürliche Einheit iſt die Krafft darinnen; dann von der ewigen Einheit empfähet dieſes Geiſt-feuer ein Ens oder Weſen daß es ſcheinet/ ſonſt wäre der feurige Grund nur ein peynlicher ſchröcklicher Hunger und ſtachlichte Begierde/ wie es dann auch alſo iſt/ wo dieſer Wille ſich von der Einheit abbricht/ und in eigener Begierd le- ben will/ allermaſſen die Teufel gethan/ und auch die falſchen Seelen noch täglich thun. Hier aus nun ſind zu verſtehen zwey Princi- ewige
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Das erſte Buch.
Finſterniß der Magnetiſchen Impreſſion oder
Jnnfaßlichkeit mit dem Liechte durchdrungen/
daß ſie nicht mehr erkañt wird/ ob wohl ſie in der
Impreſſion in ſich ſelber Ewig bleibet; und hier
entſtehen zween ewige Anfänge/ nemlich: die
finſtere herbe Schärffe und Peyn/ die in ſich ſel-
ber wohnet; und die empfindliche Krafft der
Einheit im Liechte/ davon die Schrifft zeuget/
daß GOtt/ die ewige Einheit/ in einem Liecht
wohne/ darzu niemand kommen kan. Dann
alſo offenbahret ſich die ewige Einheit GOttes
durchs geiſtliche Feuer im Licht/ und daſſelbe
Liecht wird Majeſtät genannt; und GOtt/ die
über natürliche Einheit iſt die Krafft darinnen;
dann von der ewigen Einheit empfähet dieſes
Geiſt-feuer ein Ens oder Weſen daß es ſcheinet/
ſonſt wäre der feurige Grund nur ein peynlicher
ſchröcklicher Hunger und ſtachlichte Begierde/
wie es dann auch alſo iſt/ wo dieſer Wille ſich von
der Einheit abbricht/ und in eigener Begierd le-
ben will/ allermaſſen die Teufel gethan/ und auch
die falſchen Seelen noch täglich thun.
Hier aus nun ſind zu verſtehen zwey Princi-
pia, eines/ das Feuerbrennen im Grund/ nem-
lich/ in der ſcharffen beweglichen empfindlichen
und peynlichen Finßernus in ſich ſelber: Und
das zweyte im Liecht des Feuers/ darinn die ewi-
ge Einheit in Beweglichkeit und Freude kommet.
Dann das Feuer iſt ein Gegenwurf der groſſen
Liebe der Einheit GOttes/ weiln hierdurch die
ewige
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