Semper, Karl: Die Philippinen und ihre Bewohner. Sechs Skizzen. Würzburg, 1869.
Zunächst zeigt nun die Tafel XI, dass nur der Winter in allen Jahren regelmässig NO., der Sommer regelmässig SW. hat, dagegen im Frühling und Herbst Abweichungen in den verschiedenen Jahren eintreten, wenn auch der Durchschnittswerth für jenen wieder auf NO., für diesen auf SW. führt. Es deutet dies auf eine in den verschiedenen Jahren sehr ungleiche Einwirkung der continentalen Masse Asiens nach der Zeit der Sonnenwenden, die sich, wie Tab. IX zeigt, zunächst im April geltend macht, welcher fast regelmässig SO. bringt, dann aber in ungleicher Weise im Mai hervortritt. Die Monate October bis März entsprechen, obwohl SO.-, SW.- und NW.-Winde in ihnen nicht fehlen, wie Tab. X zeigt, doch sehr vollständig in allen Jahren dem Verhalten der Windbewegungen in der innern Region der Monsuns. Der April macht eine völlig regelmässige Ausnahme von dem SW.-Monsun der innern Region durch seine sehr constanten O.-, SO.- und NO.-Winde. Im Mai ist die Windrichtung am unregelmässigsten. In der Intensität, soweit sich diese in dem Verhältniss der Zahl der Winde zur Zahl der Windstillen (bei den täglich 3 Mal angestellten Beobachtungen) ausspricht, zeigen die Monate keine erheblichen Verschiedenheiten, December ist der stillste, August der bewegteste Monat. In den August und den Juli fallen die beiden einzigen Stürme (1859), die innerhalb der fast vierjährigen Beobachtungsreihe notirt sind. Charakteristisch für das Klima ist die das ganze Jahr hindurch stattfindende theilweise Bewölkung des Himmels. Nur ein einziger wolkenfreier Tag (im Februar 1860) ist notirt. Dagegen ist freilich auch die Zahl der Tage mit völlig bedecktem Himmel nicht gross, zumal wenn man die Häufigkeit und Heftigkeit der Sommer- und Herbst-Regen berücksichtigt. Wird völlig heiterer Himmel mit der Zahl 4, völlig bedeckter mit 0 bezeichnet, 3/4 bewölkt mit 1, 1/2 bewölkt mit 2, 1/4 bewölkt mit 3, so scheint nach den Notirungen die durchschnittliche Himmelsansicht mehr als zur Hälfte bewölkt zu sein. Die von andern Punkten in der Nähe Manila's vorliegenden kürzern Beobachtungen ergeben kein wesentlich verschiedenes Resultat von denen zu Sta. Ana angestellten, wesshalb ich dieselben nicht mittheile. Zwei und ein
Zunächst zeigt nun die Tafel XI, dass nur der Winter in allen Jahren regelmässig NO., der Sommer regelmässig SW. hat, dagegen im Frühling und Herbst Abweichungen in den verschiedenen Jahren eintreten, wenn auch der Durchschnittswerth für jenen wieder auf NO., für diesen auf SW. führt. Es deutet dies auf eine in den verschiedenen Jahren sehr ungleiche Einwirkung der continentalen Masse Asiens nach der Zeit der Sonnenwenden, die sich, wie Tab. IX zeigt, zunächst im April geltend macht, welcher fast regelmässig SO. bringt, dann aber in ungleicher Weise im Mai hervortritt. Die Monate October bis März entsprechen, obwohl SO.-, SW.- und NW.-Winde in ihnen nicht fehlen, wie Tab. X zeigt, doch sehr vollständig in allen Jahren dem Verhalten der Windbewegungen in der innern Region der Monsuns. Der April macht eine völlig regelmässige Ausnahme von dem SW.-Monsun der innern Region durch seine sehr constanten O.-, SO.- und NO.-Winde. Im Mai ist die Windrichtung am unregelmässigsten. In der Intensität, soweit sich diese in dem Verhältniss der Zahl der Winde zur Zahl der Windstillen (bei den täglich 3 Mal angestellten Beobachtungen) ausspricht, zeigen die Monate keine erheblichen Verschiedenheiten, December ist der stillste, August der bewegteste Monat. In den August und den Juli fallen die beiden einzigen Stürme (1859), die innerhalb der fast vierjährigen Beobachtungsreihe notirt sind. Charakteristisch für das Klima ist die das ganze Jahr hindurch stattfindende theilweise Bewölkung des Himmels. Nur ein einziger wolkenfreier Tag (im Februar 1860) ist notirt. Dagegen ist freilich auch die Zahl der Tage mit völlig bedecktem Himmel nicht gross, zumal wenn man die Häufigkeit und Heftigkeit der Sommer- und Herbst-Regen berücksichtigt. Wird völlig heiterer Himmel mit der Zahl 4, völlig bedeckter mit 0 bezeichnet, ¾ bewölkt mit 1, ½ bewölkt mit 2, ¼ bewölkt mit 3, so scheint nach den Notirungen die durchschnittliche Himmelsansicht mehr als zur Hälfte bewölkt zu sein. Die von andern Punkten in der Nähe Manila’s vorliegenden kürzern Beobachtungen ergeben kein wesentlich verschiedenes Resultat von denen zu Sta. Ana angestellten, wesshalb ich dieselben nicht mittheile. Zwei und ein <TEI> <text> <back> <div n="1"> <div n="2"> <p xml:id="n3.1"> <floatingText> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p> <pb facs="#f0130" n="130"/> <table> <head>XI. 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In den August und den Juli fallen die beiden einzigen Stürme (1859), die innerhalb der fast vierjährigen Beobachtungsreihe notirt sind. </p> <p>Charakteristisch für das Klima ist die das ganze Jahr hindurch stattfindende theilweise Bewölkung des Himmels. Nur ein einziger wolkenfreier Tag (im Februar 1860) ist notirt. Dagegen ist freilich auch die Zahl der Tage mit völlig bedecktem Himmel nicht gross, zumal wenn man die Häufigkeit und Heftigkeit der Sommer- und Herbst-Regen berücksichtigt. Wird völlig heiterer Himmel mit der Zahl 4, völlig bedeckter mit 0 bezeichnet, ¾ bewölkt mit 1, ½ bewölkt mit 2, ¼ bewölkt mit 3, so scheint nach den Notirungen die durchschnittliche Himmelsansicht mehr als zur Hälfte bewölkt zu sein. </p> <p>Die von andern Punkten in der Nähe Manila’s vorliegenden kürzern Beobachtungen ergeben kein wesentlich verschiedenes Resultat von denen zu Sta. Ana angestellten, wesshalb ich dieselben nicht mittheile. 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XI. Durchschnittliche Windrichtungen in den Quartalen der einzelnen Jahre und im Mittelwerthe aller Jahre.
1859 1860 1861 1862 Mittel.
Winter (N 37 55 O) N 48 26 O N 48 16 O N 22 57 O N 35 21 O
Frühling N 34 44 O N 56 22 O S 53 31 O S 24 13 O N 79 32 O
Sommer S 71 2 W S 34 53 W S 22 27 W S 44 13 W S 41 11 W
Herbst S 2 4 O S 44 55 O N 63 13 W S 29 58 W S 16 7 W
Jahr S 77 34 W S 38 16 O S 27 28 O S 23 48 W S 10 53 O
Zunächst zeigt nun die Tafel XI, dass nur der Winter in allen Jahren regelmässig NO., der Sommer regelmässig SW. hat, dagegen im Frühling und Herbst Abweichungen in den verschiedenen Jahren eintreten, wenn auch der Durchschnittswerth für jenen wieder auf NO., für diesen auf SW. führt.
Es deutet dies auf eine in den verschiedenen Jahren sehr ungleiche Einwirkung der continentalen Masse Asiens nach der Zeit der Sonnenwenden, die sich, wie Tab. IX zeigt, zunächst im April geltend macht, welcher fast regelmässig SO. bringt, dann aber in ungleicher Weise im Mai hervortritt. Die Monate October bis März entsprechen, obwohl SO.-, SW.- und NW.-Winde in ihnen nicht fehlen, wie Tab. X zeigt, doch sehr vollständig in allen Jahren dem Verhalten der Windbewegungen in der innern Region der Monsuns. Der April macht eine völlig regelmässige Ausnahme von dem SW.-Monsun der innern Region durch seine sehr constanten O.-, SO.- und NO.-Winde. Im Mai ist die Windrichtung am unregelmässigsten.
In der Intensität, soweit sich diese in dem Verhältniss der Zahl der Winde zur Zahl der Windstillen (bei den täglich 3 Mal angestellten Beobachtungen) ausspricht, zeigen die Monate keine erheblichen Verschiedenheiten, December ist der stillste, August der bewegteste Monat. In den August und den Juli fallen die beiden einzigen Stürme (1859), die innerhalb der fast vierjährigen Beobachtungsreihe notirt sind.
Charakteristisch für das Klima ist die das ganze Jahr hindurch stattfindende theilweise Bewölkung des Himmels. Nur ein einziger wolkenfreier Tag (im Februar 1860) ist notirt. Dagegen ist freilich auch die Zahl der Tage mit völlig bedecktem Himmel nicht gross, zumal wenn man die Häufigkeit und Heftigkeit der Sommer- und Herbst-Regen berücksichtigt. Wird völlig heiterer Himmel mit der Zahl 4, völlig bedeckter mit 0 bezeichnet, ¾ bewölkt mit 1, ½ bewölkt mit 2, ¼ bewölkt mit 3, so scheint nach den Notirungen die durchschnittliche Himmelsansicht mehr als zur Hälfte bewölkt zu sein.
Die von andern Punkten in der Nähe Manila’s vorliegenden kürzern Beobachtungen ergeben kein wesentlich verschiedenes Resultat von denen zu Sta. Ana angestellten, wesshalb ich dieselben nicht mittheile. Zwei und ein
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