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Semmelweis, Ignaz Philipp: Die Ätiologie, der Begriff und die Prophylaxe des Kindbettfiebers. Pest u. a., 1861.

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Wöchnerin ohne irgend einer nachweisbaren Ursache ge-
storben?

Oder mit anderen Worten, fehlte im Würzburger Gebär-
hause Ihre Aetiologie des Kindbettfiebers, welche Ihnen im
Prager Gebärhause Gelegenheit verschaffte, hunderten von
Sectionen verstorbener Wöchnerinnen beizuwohnen?

Oder sind Herr Hofrath seit der Zeit, als Sie eine solche
Infection in einzelnen Fällen nicht mehr in Abrede stellen
wollen, privative ein so glücklicher Beobachter meiner Lehren
und nur öffentlich mein Gegner?

Chlorwaschungen haben Herr Hofrath wahrscheinlich
nicht machen lassen, sagen Sie uns doch, Herr Hofrath, unter
welcher Maske haben Sie denn meine Lehren in das Würz-
burger Gebärhaus eingeschmuggelt, damit es Ihre Aetiologie,
welche Ihnen im Prager Gebärhause Gelegenheit verschaffte,
hunderten von Sectionen verstorbener Wöchnerinnen beizu-
wohnen, unschädlich mache? Haben Sie, Herr Hofrath, einen
solchen Abscheu vor der Wahrheit, dass Sie die Dr. Silber-
schmidt'sche Schrift mit einem Preise krönten, obwohl Dr.
Silberschmidt Ihren, die Wahrheit meiner Lehre beweisenden
sechsjährigen günstigen Erfolg in Würzburg verschwieg, und
sich lieber auf Ihre Experimente in Prag berief, welche das
Unwahre meiner Lehre beweisen sollten?

Oder leben Herr Hofrath in der Ueberzeugung, dass Sie
nur glänzen, wenn es rings um Sie finster ist? und haben
Sie deshalb als schwarzen Nebel, welcher die Strahlen der er-
hellenden Sonne nicht durchlässt, die Dr. Silberschmidt'sche
Schrift in die Welt gesendet? Bauen Sie Ihre Grösse. Herr
Hofrath, auf die Verdummung derer, die bei Ihnen Belehrung
suchen, dann bauen Sie Ihre Grösse auf die Leichen jener un-
glücklichen Wöchnerinnen, welche von denen, die Sie ver-
dummt haben, in den Tod gestossen werden.

Sollte auch die menschliche Gerechtigkeit einem solchen
unheilschwangeren Gebahren gegenüber sich indolent verhal-

Wöchnerin ohne irgend einer nachweisbaren Ursache ge-
storben?

Oder mit anderen Worten, fehlte im Würzburger Gebär-
hause Ihre Aetiologie des Kindbettfiebers, welche Ihnen im
Prager Gebärhause Gelegenheit verschaffte, hunderten von
Sectionen verstorbener Wöchnerinnen beizuwohnen?

Oder sind Herr Hofrath seit der Zeit, als Sie eine solche
Infection in einzelnen Fällen nicht mehr in Abrede stellen
wollen, privative ein so glücklicher Beobachter meiner Lehren
und nur öffentlich mein Gegner?

Chlorwaschungen haben Herr Hofrath wahrscheinlich
nicht machen lassen, sagen Sie uns doch, Herr Hofrath, unter
welcher Maske haben Sie denn meine Lehren in das Würz-
burger Gebärhaus eingeschmuggelt, damit es Ihre Aetiologie,
welche Ihnen im Prager Gebärhause Gelegenheit verschaffte,
hunderten von Sectionen verstorbener Wöchnerinnen beizu-
wohnen, unschädlich mache? Haben Sie, Herr Hofrath, einen
solchen Abscheu vor der Wahrheit, dass Sie die Dr. Silber-
schmidt’sche Schrift mit einem Preise krönten, obwohl Dr.
Silberschmidt Ihren, die Wahrheit meiner Lehre beweisenden
sechsjährigen günstigen Erfolg in Würzburg verschwieg, und
sich lieber auf Ihre Experimente in Prag berief, welche das
Unwahre meiner Lehre beweisen sollten?

Oder leben Herr Hofrath in der Ueberzeugung, dass Sie
nur glänzen, wenn es rings um Sie finster ist? und haben
Sie deshalb als schwarzen Nebel, welcher die Strahlen der er-
hellenden Sonne nicht durchlässt, die Dr. Silberschmidt’sche
Schrift in die Welt gesendet? Bauen Sie Ihre Grösse. Herr
Hofrath, auf die Verdummung derer, die bei Ihnen Belehrung
suchen, dann bauen Sie Ihre Grösse auf die Leichen jener un-
glücklichen Wöchnerinnen, welche von denen, die Sie ver-
dummt haben, in den Tod gestossen werden.

Sollte auch die menschliche Gerechtigkeit einem solchen
unheilschwangeren Gebahren gegenüber sich indolent verhal-

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[416/0428] Wöchnerin ohne irgend einer nachweisbaren Ursache ge- storben? Oder mit anderen Worten, fehlte im Würzburger Gebär- hause Ihre Aetiologie des Kindbettfiebers, welche Ihnen im Prager Gebärhause Gelegenheit verschaffte, hunderten von Sectionen verstorbener Wöchnerinnen beizuwohnen? Oder sind Herr Hofrath seit der Zeit, als Sie eine solche Infection in einzelnen Fällen nicht mehr in Abrede stellen wollen, privative ein so glücklicher Beobachter meiner Lehren und nur öffentlich mein Gegner? Chlorwaschungen haben Herr Hofrath wahrscheinlich nicht machen lassen, sagen Sie uns doch, Herr Hofrath, unter welcher Maske haben Sie denn meine Lehren in das Würz- burger Gebärhaus eingeschmuggelt, damit es Ihre Aetiologie, welche Ihnen im Prager Gebärhause Gelegenheit verschaffte, hunderten von Sectionen verstorbener Wöchnerinnen beizu- wohnen, unschädlich mache? Haben Sie, Herr Hofrath, einen solchen Abscheu vor der Wahrheit, dass Sie die Dr. Silber- schmidt’sche Schrift mit einem Preise krönten, obwohl Dr. Silberschmidt Ihren, die Wahrheit meiner Lehre beweisenden sechsjährigen günstigen Erfolg in Würzburg verschwieg, und sich lieber auf Ihre Experimente in Prag berief, welche das Unwahre meiner Lehre beweisen sollten? Oder leben Herr Hofrath in der Ueberzeugung, dass Sie nur glänzen, wenn es rings um Sie finster ist? und haben Sie deshalb als schwarzen Nebel, welcher die Strahlen der er- hellenden Sonne nicht durchlässt, die Dr. Silberschmidt’sche Schrift in die Welt gesendet? Bauen Sie Ihre Grösse. Herr Hofrath, auf die Verdummung derer, die bei Ihnen Belehrung suchen, dann bauen Sie Ihre Grösse auf die Leichen jener un- glücklichen Wöchnerinnen, welche von denen, die Sie ver- dummt haben, in den Tod gestossen werden. Sollte auch die menschliche Gerechtigkeit einem solchen unheilschwangeren Gebahren gegenüber sich indolent verhal-

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Zitationshilfe: Semmelweis, Ignaz Philipp: Die Ätiologie, der Begriff und die Prophylaxe des Kindbettfiebers. Pest u. a., 1861, S. 416. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/semmelweis_kindbettfieber_1861/428>, abgerufen am 24.11.2024.