es der, dass noch weiter und vielfältig abgeänderte Versuche an Thieren vorgenommen werden müssen. Dass dies unsere vollste Ueberzeugung ist, dafür möge der Umstand sprechen, dass wir im März des verflossenen Jahres, also zur Zeit, in welcher Dr. Semmelweis seine Experimente begann, die drin- gende Bitte an ein hohes böhmisches Landesgubernium stellten, es möge dafür Sorge tragen, dass durch vielfache und mit der nöthigen Umsicht angestellte Versuche an Thieren das über die Entstehungsweise der im Gebärhause zeitweilig auftreten- den Puerperalfieber-Endemien schwebende Dunkel einigermas- sen aufgehellt werde, und damit sich jeder überzeuge, wie sehr uns dieser Gegenstand am Herzen liegt, lassen wir unser diesfälliges Gesuch hiemit wörtlich folgen."
Der Leser erinnert sich, dass Scanzoni die Gründe, welche Skoda gegen die Lehre vom epidemischen Kindbettfieber an- geführt, und die Gründe, welche Skoda für meine Ansicht über die Entstehung des Kindbettfiebers aufgezählt, unange- fochten gelassen hat, nur den Versuchen an Thieren hat er die Beweiskraft abgesprochen; jetzt auf einmal zu unserem Er- staunen sagt er, dass er nur in einem Punkte mit Skoda über- einstimmt, nämlich darin, dass die so werthlosen Versuche an Thieren fortgesetzt werden müssen, und dass er selbst vielfache mit der nöthigen Umsicht angestellte Versuche an Thieren machen wird Ein solches Gebahren ist nur denjenigen eigen, deren Rechthaberei höher als die Wahrheit steht.
Und wenn Scanzoni noch von dem Dunkel spricht, welches die zeitweilig auftretenden Puerperalfieber-Endemien in Gebär- häusern umgibt, so liefert er dadurch den Beweis, dass es ihm an jedem Verständnisse für die von Skoda angeführten Gründe fehlt, von denen er zwar nachträglich sagt, dass er mit selben nicht übereinstimme, ohne uns jedoch die Gründe anzugeben, warum er nicht übereinstimme.
Nachdem Scanzoni es verschmäht, von uns zu lernen, wollen wir nun die Art und Weise, wie er das Dunkel der Puer peralen demien auf zuklären strebt, einer Beurtheilung unter-
es der, dass noch weiter und vielfältig abgeänderte Versuche an Thieren vorgenommen werden müssen. Dass dies unsere vollste Ueberzeugung ist, dafür möge der Umstand sprechen, dass wir im März des verflossenen Jahres, also zur Zeit, in welcher Dr. Semmelweis seine Experimente begann, die drin- gende Bitte an ein hohes böhmisches Landesgubernium stellten, es möge dafür Sorge tragen, dass durch vielfache und mit der nöthigen Umsicht angestellte Versuche an Thieren das über die Entstehungsweise der im Gebärhause zeitweilig auftreten- den Puerperalfieber-Endemien schwebende Dunkel einigermas- sen aufgehellt werde, und damit sich jeder überzeuge, wie sehr uns dieser Gegenstand am Herzen liegt, lassen wir unser diesfälliges Gesuch hiemit wörtlich folgen.«
Der Leser erinnert sich, dass Scanzoni die Gründe, welche Skoda gegen die Lehre vom epidemischen Kindbettfieber an- geführt, und die Gründe, welche Skoda für meine Ansicht über die Entstehung des Kindbettfiebers aufgezählt, unange- fochten gelassen hat, nur den Versuchen an Thieren hat er die Beweiskraft abgesprochen; jetzt auf einmal zu unserem Er- staunen sagt er, dass er nur in einem Punkte mit Skoda über- einstimmt, nämlich darin, dass die so werthlosen Versuche an Thieren fortgesetzt werden müssen, und dass er selbst vielfache mit der nöthigen Umsicht angestellte Versuche an Thieren machen wird Ein solches Gebahren ist nur denjenigen eigen, deren Rechthaberei höher als die Wahrheit steht.
Und wenn Scanzoni noch von dem Dunkel spricht, welches die zeitweilig auftretenden Puerperalfieber-Endemien in Gebär- häusern umgibt, so liefert er dadurch den Beweis, dass es ihm an jedem Verständnisse für die von Skoda angeführten Gründe fehlt, von denen er zwar nachträglich sagt, dass er mit selben nicht übereinstimme, ohne uns jedoch die Gründe anzugeben, warum er nicht übereinstimme.
Nachdem Scanzoni es verschmäht, von uns zu lernen, wollen wir nun die Art und Weise, wie er das Dunkel der Puer peralen demien auf zuklären strebt, einer Beurtheilung unter-
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es der, dass noch weiter und vielfältig abgeänderte Versuche
an Thieren vorgenommen werden müssen. Dass dies unsere
vollste Ueberzeugung ist, dafür möge der Umstand sprechen,
dass wir im März des verflossenen Jahres, also zur Zeit, in
welcher Dr. Semmelweis seine Experimente begann, die drin-
gende Bitte an ein hohes böhmisches Landesgubernium stellten,
es möge dafür Sorge tragen, dass durch vielfache und mit der
nöthigen Umsicht angestellte Versuche an Thieren das über
die Entstehungsweise der im Gebärhause zeitweilig auftreten-
den Puerperalfieber-Endemien schwebende Dunkel einigermas-
sen aufgehellt werde, und damit sich jeder überzeuge, wie
sehr uns dieser Gegenstand am Herzen liegt, lassen wir unser
diesfälliges Gesuch hiemit wörtlich folgen.«
Der Leser erinnert sich, dass Scanzoni die Gründe, welche
Skoda gegen die Lehre vom epidemischen Kindbettfieber an-
geführt, und die Gründe, welche Skoda für meine Ansicht
über die Entstehung des Kindbettfiebers aufgezählt, unange-
fochten gelassen hat, nur den Versuchen an Thieren hat er die
Beweiskraft abgesprochen; jetzt auf einmal zu unserem Er-
staunen sagt er, dass er nur in einem Punkte mit Skoda über-
einstimmt, nämlich darin, dass die so werthlosen Versuche an
Thieren fortgesetzt werden müssen, und dass er selbst vielfache
mit der nöthigen Umsicht angestellte Versuche an Thieren
machen wird Ein solches Gebahren ist nur denjenigen eigen,
deren Rechthaberei höher als die Wahrheit steht.
Und wenn Scanzoni noch von dem Dunkel spricht, welches
die zeitweilig auftretenden Puerperalfieber-Endemien in Gebär-
häusern umgibt, so liefert er dadurch den Beweis, dass es ihm
an jedem Verständnisse für die von Skoda angeführten Gründe
fehlt, von denen er zwar nachträglich sagt, dass er mit selben
nicht übereinstimme, ohne uns jedoch die Gründe anzugeben,
warum er nicht übereinstimme.
Nachdem Scanzoni es verschmäht, von uns zu lernen,
wollen wir nun die Art und Weise, wie er das Dunkel der
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Semmelweis, Ignaz Philipp: Die Ätiologie, der Begriff und die Prophylaxe des Kindbettfiebers. Pest u. a., 1861, S. 344. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/semmelweis_kindbettfieber_1861/356>, abgerufen am 21.11.2024.
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