bettfiebers gelten lassen, was den Individuen entweder einen zersetzten thierisch-organischen Stoff von aussen beibringt, oder was in dem Individuum einen zersetzten thierisch-orga- nischen Stoff entstehen macht, welcher, wenn resorbirt, die Blutentmischung bei den Individuen hervorruft.
Wir wollen mit den epidemischen Einflüssen beginnen, und sprechen unsere unerschütterliche Ueberzeugung dahin aus, dass es keine epidemischen Einflüsse gibt, welche das Kindbettfieber hervorzubringen im Stande wären, und dass es nie epidemische Ursachen des Kindbettfiebers gegeben hat, und dass die endlose Reihe der Epidemien, wie solche in der medicinischen Literatur aufgezählt werden, sämmtlich ver- hütbare Infectionsfälle von aussen waren, d. h. sämmtliche Er- krankungen dadurch entstanden, dass den Individuen ein zer- setzter thierisch-organischer Stoff von aussen eingebracht wurde.
Die Gründe, welche mir den Muth geben, einer so viele Jahrhunderte alten Ueberzeugung zu widersprechen, sind folgende:
Allen Gründen voran steht als unerschütterlicher Fels, auf welchem ich das Gebäude meiner Lehre über das Kind- bettfieber aufgebaut, das Factum, dass es mir durch meine Massregeln gelungen ist, vom Mai 1847 angefangen bis zum heutigen Tage, den 19. April 1859, also durch zwölf Jahre, an drei verschiedenen Anstalten, welche früher alljährlich von furchtbaren sogenannten Kindbettfieber-Epidemien heimge- sucht waren, das Kindbettfieber in dem Grade auf einzelne Fälle zu beschränken, dass selbst der hartnäckigste Verthei- diger des epidemischen Kindbettfiebers dies keine Epidemie nennen kann. Und wenn ja manchmal die Zahl der Todesfälle sich mehrte, so konnte nachgewiesen werden, dass die zahl- reicheren Todesfälle nicht durch epidemische, d. h. atmosphä- rische, cosmische, tellurische Einflüsse bedingt waren, son- dern immer war es ein zersetzter thierisch-organischer Stoff,
bettfiebers gelten lassen, was den Individuen entweder einen zersetzten thierisch-organischen Stoff von aussen beibringt, oder was in dem Individuum einen zersetzten thierisch-orga- nischen Stoff entstehen macht, welcher, wenn resorbirt, die Blutentmischung bei den Individuen hervorruft.
Wir wollen mit den epidemischen Einflüssen beginnen, und sprechen unsere unerschütterliche Ueberzeugung dahin aus, dass es keine epidemischen Einflüsse gibt, welche das Kindbettfieber hervorzubringen im Stande wären, und dass es nie epidemische Ursachen des Kindbettfiebers gegeben hat, und dass die endlose Reihe der Epidemien, wie solche in der medicinischen Literatur aufgezählt werden, sämmtlich ver- hütbare Infectionsfälle von aussen waren, d. h. sämmtliche Er- krankungen dadurch entstanden, dass den Individuen ein zer- setzter thierisch-organischer Stoff von aussen eingebracht wurde.
Die Gründe, welche mir den Muth geben, einer so viele Jahrhunderte alten Ueberzeugung zu widersprechen, sind folgende:
Allen Gründen voran steht als unerschütterlicher Fels, auf welchem ich das Gebäude meiner Lehre über das Kind- bettfieber aufgebaut, das Factum, dass es mir durch meine Massregeln gelungen ist, vom Mai 1847 angefangen bis zum heutigen Tage, den 19. April 1859, also durch zwölf Jahre, an drei verschiedenen Anstalten, welche früher alljährlich von furchtbaren sogenannten Kindbettfieber-Epidemien heimge- sucht waren, das Kindbettfieber in dem Grade auf einzelne Fälle zu beschränken, dass selbst der hartnäckigste Verthei- diger des epidemischen Kindbettfiebers dies keine Epidemie nennen kann. Und wenn ja manchmal die Zahl der Todesfälle sich mehrte, so konnte nachgewiesen werden, dass die zahl- reicheren Todesfälle nicht durch epidemische, d. h. atmosphä- rische, cosmische, tellurische Einflüsse bedingt waren, son- dern immer war es ein zersetzter thierisch-organischer Stoff,
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bettfiebers gelten lassen, was den Individuen entweder einen
zersetzten thierisch-organischen Stoff von aussen beibringt,
oder was in dem Individuum einen zersetzten thierisch-orga-
nischen Stoff entstehen macht, welcher, wenn resorbirt, die
Blutentmischung bei den Individuen hervorruft.
Wir wollen mit den epidemischen Einflüssen beginnen,
und sprechen unsere unerschütterliche Ueberzeugung dahin
aus, dass es keine epidemischen Einflüsse gibt, welche das
Kindbettfieber hervorzubringen im Stande wären, und dass es
nie epidemische Ursachen des Kindbettfiebers gegeben hat,
und dass die endlose Reihe der Epidemien, wie solche in der
medicinischen Literatur aufgezählt werden, sämmtlich ver-
hütbare Infectionsfälle von aussen waren, d. h. sämmtliche Er-
krankungen dadurch entstanden, dass den Individuen ein zer-
setzter thierisch-organischer Stoff von aussen eingebracht
wurde.
Die Gründe, welche mir den Muth geben, einer so viele
Jahrhunderte alten Ueberzeugung zu widersprechen, sind
folgende:
Allen Gründen voran steht als unerschütterlicher Fels,
auf welchem ich das Gebäude meiner Lehre über das Kind-
bettfieber aufgebaut, das Factum, dass es mir durch meine
Massregeln gelungen ist, vom Mai 1847 angefangen bis zum
heutigen Tage, den 19. April 1859, also durch zwölf Jahre,
an drei verschiedenen Anstalten, welche früher alljährlich von
furchtbaren sogenannten Kindbettfieber-Epidemien heimge-
sucht waren, das Kindbettfieber in dem Grade auf einzelne
Fälle zu beschränken, dass selbst der hartnäckigste Verthei-
diger des epidemischen Kindbettfiebers dies keine Epidemie
nennen kann. Und wenn ja manchmal die Zahl der Todesfälle
sich mehrte, so konnte nachgewiesen werden, dass die zahl-
reicheren Todesfälle nicht durch epidemische, d. h. atmosphä-
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dern immer war es ein zersetzter thierisch-organischer Stoff,
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Semmelweis, Ignaz Philipp: Die Ätiologie, der Begriff und die Prophylaxe des Kindbettfiebers. Pest u. a., 1861, S. 116. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/semmelweis_kindbettfieber_1861/128>, abgerufen am 23.11.2024.
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