Seip, Johann Philipp: Neue Beschreibung der Pyrmontischen Gesund-Brunnen. Hannover, 1717.des Pyrmontischen Wassers. Oder daß man, wie §. 15. 17. erinnert worden,vor schwache Naturen, und sehr unreine oder ge- schwollene Leiber durch eine gelinde Wärme, das Wasser allmählig seine Spirituosität und starck penetrirende Wirckung verliehren liesse. Man würde durch dergleichen vernünfftig §. 26. Wenn nun das Wasser auf ein oder 1) Muß vor allen Dingen darnach gesehen werden, daß das Wasser nicht mehr als Milch- warm, oder wie die natürliche Wärme unsers Bluts und Feuchtigkeiten, seyn möge. 2) Wenn man dieses probiret und empfun- den hat, so steiget man in einem dazu verfertig- ten Bade-Hemd (weil sonst alles Leinen durch die roth-gelbe Eisen-Erde angefärbet wird) in die Wanne. 3) Wer starck, und das Baden mehr ge- wohnet ist, setzet sich gleich darinnen nieder auf einen * Die Regeln welche in und nach dem Bade zu be-
obachten. des Pyrmontiſchen Waſſers. Oder daß man, wie §. 15. 17. erinnert worden,vor ſchwache Naturen, und ſehr unreine oder ge- ſchwollene Leiber durch eine gelinde Waͤrme, das Waſſer allmaͤhlig ſeine Spirituoſitaͤt und ſtarck penetrirende Wirckung verliehren lieſſe. Man wuͤrde durch dergleichen vernuͤnfftig §. 26. Wenn nun das Waſſer auf ein oder 1) Muß vor allen Dingen darnach geſehen werden, daß das Waſſer nicht mehr als Milch- warm, oder wie die natuͤrliche Waͤrme unſers Bluts und Feuchtigkeiten, ſeyn moͤge. 2) Wenn man dieſes probiret und empfun- den hat, ſo ſteiget man in einem dazu verfertig- ten Bade-Hemd (weil ſonſt alles Leinen durch die roth-gelbe Eiſen-Erde angefaͤrbet wird) in die Wanne. 3) Wer ſtarck, und das Baden mehr ge- wohnet iſt, ſetzet ſich gleich darinnen nieder auf einen * Die Regeln welche in und nach dem Bade zu be-
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des Pyrmontiſchen Waſſers.
Oder daß man, wie §. 15. 17. erinnert worden,
vor ſchwache Naturen, und ſehr unreine oder ge-
ſchwollene Leiber durch eine gelinde Waͤrme,
das Waſſer allmaͤhlig ſeine Spirituoſitaͤt und
ſtarck penetrirende Wirckung verliehren lieſſe.
Man wuͤrde durch dergleichen vernuͤnfftig
unterſchiedene Bereitungen des Waſſers viel
mehr Nutzen ſchaffen, als man Anfangs den-
cken ſolte, welches denn nicht ohne Erfahrung
und angeſtellete Proben angezeiget, ſondern zu
weiteren Unterſuchungen recommendiret wird.
§. 26. Wenn nun das Waſſer auf ein oder
andere Weiſe zum Bade zubereitet und fertig
iſt, ſo muͤſſen folgende Regeln * bey dem Ge-
brauch deſſelben in Obacht genommen wer-
den:
1) Muß vor allen Dingen darnach geſehen
werden, daß das Waſſer nicht mehr als Milch-
warm, oder wie die natuͤrliche Waͤrme unſers
Bluts und Feuchtigkeiten, ſeyn moͤge.
2) Wenn man dieſes probiret und empfun-
den hat, ſo ſteiget man in einem dazu verfertig-
ten Bade-Hemd (weil ſonſt alles Leinen durch
die roth-gelbe Eiſen-Erde angefaͤrbet wird) in
die Wanne.
3) Wer ſtarck, und das Baden mehr ge-
wohnet iſt, ſetzet ſich gleich darinnen nieder auf
einen
* Die Regeln welche in und nach dem Bade zu be-
obachten.
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